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Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Titel: Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf W. Michael
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einmal Frugas Stein.
     
    So gut sie konnte, schob sie ihren Körper auf die neben ihr liegende Felswand zu. Jeder Schritt schmerzte sie. Doch dann berührte ihre Hand den nackten Felsen.
    Mit aller Kraft schlug sie mit ihrem Stein gegen eine Ader aus durchsichtigem Quarz. Splitternd zerriss das Gestein ...
     
    Wen Assassinas Schatten streift
    Ferrol hatte Glück. Kurz vor den Toren der Stadt Ugraphur konnte er sich unauffällig einer Karawane anschließen, die durch die Tore zog, während von den Minaretten Priester, mit lauter Stimme das Abendgebet zum Lobpreise Dhasor sangen. Gläubige Menschen beugten ihre Knie oder warfen sich zu Boden. Geschäftige Händler räumten indes ihre Ware weg, weil die Andachtstunden bei aller Art von Dieben beliebt waren.
    Niemand beachtete Ferrol, der sich die Kapuze tief ins Gesicht gezogen hatte. So viele Jahre er von Ugraphur, seiner Vaterstadt, fort gewesen war - er fand kaum etwas verändert. Die gleichen wuchtigen Mauern, in deren unteren, inneren Teil die Stallungen für die Elefanten und die Kamele eingebaut waren. Und dahinter die gleichen großzügig ausgebauten Straßen und Plätze, von denen enge Gassen in die ärmeren Wohnbezirke der Stadt abzweigten.
    Nachdem er sein Kamel in einem Stall untergebracht hatte, machte sich der Prinz auf zum Serail. Er wusste eine kleine Pforte unweit der Frauengemächer, durch die am Morgen die Sklavinnen zogen, um im seichten Uferwasser des Flusses grobe Leinentücher zu waschen. Diese Pforte wurde kaum bewacht, weil die Frauengemächer dahinter von Wachen und Eunuchen wimmelten und kein Einwohner von Ugraphur jemals auf den Gedanken gekommen wäre, auf diese Art dem Saran einen Besuch abzustatten. Verwegene Diebe aus anderen Städten, die es doch versuchten, sah man am nächsten Morgen auf der Außenmauer des Serails. Allerdings in eisernen Körben, in denen man sie ohne Wasser und Nahrung so lange eingeschlossen hielt, bis sie der Hohe Saran begnadigte - zu einem schnellen Tod.
     
    Je näher Ferrol dem Serail kam, um so schwärzer sank die Nacht hernieder. Und dann sah er die unheimlichen Gestalten vor sich, die vor ihm in Richtung Palast huschten. Sie trugen eng anliegende, schwarze Anzüge und Kopftücher, die von einem mitternachtsblauen Band gehalten wurden. Das Gesicht war durch einen dunklen Schleier unkenntlich gemacht. Als Ferrol die drei Fremden anrief, sah er in stechende, kohlschwarze Augen und halb erkennbare Gesichter von brauner, lederartiger Haut.
    »Weiche den Jüngern Assassinas!« zischte es Ferrol entgegen. »Weiche ihnen, wenn sie jagen - so wie jetzt. Weiche - oder werde ihnen zur Beute!«
     
    Mit einem wilden Schrei riss der Prinz das Rapier aus der Scheide. Die Angst um das Leben seines Vaters ließen ihn die Strapazen der Reise vergessen. Fließend sirrten die Schwerter der Attentäter empor. Die Jünger Assassinas nahmen Kampfposition ein. Aber da war etwas in ihren Augen, das Ferrol nicht deuten konnte. Keine Kampfbereitschaft - nur Heimtücke.
    Als der Prinz die Gefahr erkannte, war es bereits zu spät. Etwas sauste hinter ihm durch die Luft. Ferrol wollte herumwirbeln. Doch plötzlich schien etwas in seinem Schädel zu explodieren. Die Wellen eines purpurfarbenen Meeres schlugen über ihm zusammen und rissen ihn ins Nichts des Vergessens.
     
    Der vierte Attentäter, der sich hinter Ferrol geschlichen hatte, nahm seine Streitaxt wieder auf. Seine Hand strich über das Blut, das daran klebte. Dann nickte er. »Wieder ein Narr weniger, der es wagt, unsere Wege zu kreuzen, Brüder!« krächzte seine Stimme. »Gehen wir nun, dass die Schatten der Nacht unsere Arbeit begünstigen.«
    »Wir sollten ihm die Kehle durchschneiden!« murrte ein anderer Attentäter. »Wenn der Dolch in dieser Nacht das Herz des Sarans findet, wird er berichten, dass er uns sah!« »Und wenn schon!« Der Anführer, der Ferrol getroffen hatte, schob ungerührt seine Axt wieder in das Futteral am Gürtel. Und schnell wie die Schatten der Abgeschiedenen huschten die vier Jünger Assassinas weiter zu den Mauern, die den Serail umgaben.
     
    Sie ahnten nicht, dass Ferrol, der wie tot im Staub der Gasse lag, noch am Leben war ...
           * * *
    Cromos, der Gott der Stärke, hatte sich auf seinem Lager ausgestreckt, um sich auszuruhen. Und dann spürte er, dass sich ganz in seiner Nähe - aus irgend einem Grund auf göttlich-magischem Wege - Körperkräfte regenerierten.
     
    Wie von einem Peitschenschlag getroffen, fuhr Cromos auf.

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