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Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Titel: Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf W. Michael
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Mannslängen unter ihr. Nach oben blickend, erkannte die Diebin, dass sich der Spalt, den Frugas Stein geschaffen hatte, immer weiter schloss.
    Und nicht nur oben der Spalt. Auch weiter unten zog dich das Gestein zusammen.  Und diese Verbindung der Steine in den alten Positionen schob sich immer näher auf dem Punkt, an dem die Diebin so rasch es ging nach unten kletterte.
     
    Verzweifelt versuchte Sina, noch tiefer zu gelangen. Die Hände schmerzten durch den Zug der dünnen Leinen. Doch je weiter sie sich abwärts vorarbeitete, um so schneller schien sich oben der Spalt zu schließen. Ein prüfender Blick - noch eine Mannslänge.
    Sina musste springen, wenn sie das Seil retten wollte. Die Diebin holte tief Luft - und sprang.
     
    Doch es war nicht harter Felsboden, auf den sie schlug, sondern etwas weich wie Sand - aber glatt wie Leder. Es kam Sina so vor, als sei sie auf eine Matratze gesprungen. Aber eine Matratze, die nachgab wie Morast. Schon schloss sich ein Etwas um Sinas Beine, das sie vorerst nicht sah - und auch vorher noch nie verspürt hatte.
    Sina hob die Füße und sprang etwas zurück. Es war, als seien ihre Füße auf etwas Lebendiges getreten. Was immer das war - sie musste sehen, dass sie fortkam. Blieb sie stehen, sank sie ein.
     
    Nur das Seil des Diebesgottes - das musste gerettet werden. Doch bevor es Sina gelungen war, das Seilende zu ihr herab zu zerren, geschah es. Sei es, dass sich das Seilende irgendwo verhakt oder dass ein Wächter des Jhardischtan das Seil erspäht hatte und am anderen Ende festhielt. Es ließ sich nicht mehr weiter nach unten ziehen.
    Sina wickelte in wilder Wut das Seil zweimal um ihre Hände. In diesem Moment schloss sich über ihr der Felsspalt. Wie die Zähne eines Hais trennten die Felsbrocken das Seil des Diebesgottes. Mit einer Verwünschung stürzte Sina zu Boden.
    Waren es ihre überreizten Nerven - oder gluckste das, was unter ihr lag, in gefräßiger Vorfreude? So gut sie es auf dem schwankenden Grund vermochte, erhob sich die Diebin. Nun war das Unheimliche unter ihr erwacht. Was immer es war - es hatte Hunger.
     
    Sinas Herz gefror zu Eis. Sie erinnerte sich an die Quallenwesen, die sie einst im südlichen Teil des Smaragd-Meeres gesehen hatte. Wenn das Wesen unter ihr von der Art einer solchen Qualle war, dann musste sie versuchen, festen Boden zu erreichen. Eine andere Chance hatte sie nicht.
    Die Diebin warf sich das Seil, das jetzt über keine Zauberkraft mehr verfügte, über die Schulter und lief los. Dabei zog sie ihr Kurzschwert, um die Wände abzutasten. Aber es war stets nur nackter Fels. Mochte Thuolla wissen, warum die Quarzschichten und die Silberadern genügend Licht hier unten spendeten.
     
    Sina lief in die Richtung, aus der sie glaubte, einen Luftzug zu verspüren. Dort musste die Rettung sein. Doch das Laufen auf dem schwankenden Boden war mehr als anstrengend. Und bei jeder kleinen Ruhepause, die sich die Diebin gönnte, sank sie schneller ein. Hatte die Masse erst einmal ihre Knöchel erfasst, war es sehr schwierig, die Füße wieder freizubekommen. Für eine Weile sah es so aus, als könnte es ihr gelingen, dem gefräßigen Etwas unter ihren Füßen zu entfliehen.
    Aber die Tiefen des Jhardischtan und die verschlungenen Gänge seines Labyrinths sind unergründlich. Irgendwann kommt der Augenblick, wo die Kräfte eines Menschen versiegen müssen. Die Diebin spürte eine Kraftlosigkeit, gegen die auch das Wunderkraut des Medon nichts mehr half. Bleierne Müdigkeit schwächte Sinas Körper. Es gelang ihr kaum noch, die Füße zu heben. Doch der Gang vor ihr schien sich in Unendlichkeit zu dehnen. Der Boden wurde immer zäher wie ein klebriger Brei. Sina spürte, dass sie einsank. Verzweifelt versuchte die Diebin, alle noch vorhandenen Kräfte zu mobilisieren.
     
    Und dann hatte es sie gepackt. Die Masse drang bis zu ihren Waden empor und umspielte die Knie. Noch war die Haut von den hochschäftigen Stiefeln geschützt. Doch Sina spürte jetzt schon, wie das unheimliche, gestaltlose Wesen unter ihr begann, die Ledersubstanz zu zersetzen. Das Leder verging wie in einer ätzenden Säure.
    Verzweifelt riss Sina das Kurzschwert aus der Scheide und stieß es mit beiden Händen in den lebendigen Teig. Doch es war nicht zu erkennen, ob sie dem gestaltlosen Wesen unter ihren Füßen überhaupt Schmerz zugefügt hatte. Tiefer und tiefer sank Sina ein. Sie wusste, dass es wenig Zweck hatte, um Hilfe zu rufen. Ihre rechte Hand umspannte noch

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