Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)
Kraft und Stärke zu verleihen - das war seine Sache. Mit schnellem Schritt ging er hinüber zur Wasserschale. Eine Handbewegung - dann erblickte er die Diebin.
Interessiert beobachtete Cromos, dass Sina den Stein hob und gegen die Wand schlug. Im gleichen Augenblick spaltete sich der Fels - und hinter dem Gott der Stärke zersplitterte die Wand. Cromos fuhr herum und erkannte einen Riss im Mauergefüge seines Refugiums.
Mit drei Sprüngen war Cromos bei dem Loch, das jetzt eine der kunstvollen Wandmalereien zerstörte, mit denen er seine Gemächer geschmückt hatte. Wandgemälde, die gut aussehende Frauen und Männer mit vollendetem, muskulösem Körperbau darstellten.
Verzweifelt versuchte Sina, mit ihrer Hand die Kanten des Loches zu erreichen. Die Wucht des Schlages hatte ihren Körper tiefer einsinken lassen. Als sie das Gesicht des Cromos erkannte, atmete sie auf.
Sie hoffte, dass Cromos, der nichts mehr liebte als Kraft, Kühnheit und Todesverachtung, ihr helfen würde.
»Meine Hand!« preßte sie hervor. »Bitte, nimm meine Hand und zieh mich hier raus, bevor das Biest alles Leben aus mir heraus saugt!«
»Warum sollte ich das tun, Katze von Salassar?« Cromos legte den Kopf schief. »Du wusstest genau, in welche Todesgefahr du dich begibst, als du es wagtest, uns erneut zu stören. Schon zwei Mal bist du in unsere Gemächer eingedrungen und hast unsere Pläne gestört ...«
»Sind die Pläne des gemeinen und hinterlistigen Wokat denn deine Pläne?« fragte Sina, die genau wusste, wer stets der eigentliche Drahtzieher war.
»Wokat ist unser Bruder, der unsere Interessen vertritt!« dröhnte die Stimme des Cromos. »Und du bist unsere Feindin!«
»Ach, wirklich?« fragte Sina. »Wer sagt dir denn, dass ich nicht hierher gekommen bin, um einen richtigen Mann zu finden. Einen starken Mann!« fügte sie hinzu und zog Sabellas Spiegel hervor. »Willst du warten, bis mich das Biest vernascht hat - oder willst du das nicht selbst tun, Gott der Kraft? Was glaubst du wohl, wen ich hier gesucht habe?«
»Was gibst du mir, wenn ich dir raus helfe?« fragte Cromos geistesabwesend. Sabellas Spiegel ließ Sinas natürliche Schönheit aufblühen und noch reizvoller erscheinen.
»Ich gebe mich selbst!« stieß Sina hervor. »Und nun beeile dich. Hier ist meine Hand!«
»Es wäre besser für den Jhardischtan, wenn du stirbst!« murmelte Cromos.
»Und was ist für dich besser, Cromos?« Ein Blick in den Spiegel und ein inständiges Gebet an Sabella, dass ihr Spiegel half.
Dann spürte Sina die starke Hand des Gottes, der nach ihr griff. Sie streckte ihm auch die andere Hand mit dem Spiegel entgegen. Langsam, aber allmählich gelang es Cromos, sie der glibberigen Bestie zu entreißen. Noch während Cromos die Diebin durch das Loch zog, schloss sich die Wand wieder so, wie sich das Loch, durch das sie eingedrungen war, geschlossen hatte.
»Ich habe dir schon einmal geholfen!« sagte Cromos. »Aber da hast du nach mir gerufen!« Sina nickte und erinnerte sich an die Kraftströme, die sie durchflossen hatten, als sie den Jhinnischtan erstieg.
»Du kennst ja meinen Beruf, Cromos!« gab sie lächelnd zu. »Eine Diebin ist immer dort, wo es was zu mausen gibt. Und ein Kraut, das Kraft gibt und Wunden heilt ist bei einem solchen Leben nicht zu verachten. Auch nicht ein Stein, der die Mauern öffnet, mit denen die reichen Kaufleute ihre Häuser umgeben. Und was den Spiegel angeht nun ja, man ist ja immer noch Frau!«
»Du hast mir schon gefallen, als du dich auf den Kristallberg kämpftest!« nickte Cromos. »Ich bewunderte deinen Körper - und begehrte ihn ...!«
»Aber doch nicht so, wie er jetzt ist!« sagte Sina lächelnd. »Sieh nur, wie ich aussehe. Dieses Ungeheuer war schon dran, mich aufzulösen!«
»Ich werde dir ein Heilbad richten lassen!« antwortete Cromos verständig. »Während du deinen Körper für mich pflegst, werde ich dafür sorgen, dass deine Kleidung ausgebessert wird!! Du siehst wunderschön aus in dieser schwarzen Ledertunika!«
»Was hältst du davon - für den Anfang mein Sklave zu sein!« fragte Sina mit einem Seitenblick in den Spiegel. »Du richtest mir dann das Bad. Und bevor ich hinein steige, binde ich dich irgendwo fest. Doch du, der starke Sklave, zerreißt deine Fesseln - und dann nimmst du mich, die Herrin, und gibst mir, wonach ich mich sehne?«
»Das ist ...!« entfuhr es Cromos.
»... ein Spiel, wie es die Hetären von Salassar mit
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