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Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Titel: Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf W. Michael
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dich das?«
     
    »Die Lust am Überleben!« gab Ferrol schweratmend zurück. »Und ein persönlicher Ehrgeiz, immer der Sieger zu sein!«
    »Wenn ich dich nicht töten müsste, würde ich dich bitten, in unseren dunklen Reigen einzutreten und ein Diener des Todes zu werden!» Der Attentäter schlich sich vorsichtig halb um Ferrol herum. Aber der Prinz war auf der Hut. Er kannte diesen Trick. Er sollte durch das Lob abgelenkt werden.
     
    »Wenn ich dich töte, Schwarzer, dann wird vielleicht ein Platz in diesem Reigen für mich frei!« Ferrol lächelte trotz der höllisch schmerzenden Schulter. Er durfte dem Gegner nicht zeigen, wie sehr ihn die Wunde im Kampf hinderte. Mehrfach wechselte er die Position des Schwertes, um dem Gegner zu zeigen, dass er einen Angriff oder eine Verteidigungsstellung der Schwerthand bereits erkannt hatte.
    Das Stöhnen des sterbenden Sarans lenkte Ferrol einen Herzschlag lang ab. Sofort nutzte der Attentäter seine Chance. Die zum Hieb erhobene Klinge zischte herab. Ferrol hörte das Sirren des Stahls in der Luft. Die Spitze der Waffe zerfetzte sein Lederwams und ritzte die Haut darunter, ohne ihn ernsthaft zu verletzen. Doch die schmerzende Wunde zeigte Ferrol, dass der Kampf noch lange nicht gewonnen war.
     
    Bevor der Attentäter das Schwert wieder empor reißen konnte, revanchierte sich der Prinz und griff mit ausgestrecktem Schwertarm an. Der Attentäter reagierte zwar mit einer raschen Drehung des Oberkörpers, doch die Spitze der Klinge bohrte sich zwei Finger tief in seinen Oberschenkel. Sofort wurde der schwarze Stoff seiner Kleidung an dieser Stelle von klebrigem, dunkelrotem Blut durchtränkt.
    Ein wütender Aufschrei des Schmerzes zeigte Ferrol, dass auch sein Gegner nicht aus Eisen war. Aber die Klinge führen konnte er noch. Ferrol hatte alle Mühe, einige harte und verteufelt gut platzierte Hiebe zu parieren.
    »Du bist ein guter Schüler!« lobte der Attentäter nach einer Weile, als der Kampf für einige Herzschläge zu erlahmen schien.
     
    »Ich hatte in den Gladiatoren-Kasernen zu Decumania gute Lehrer!« bemerkte Prinz Ferrol. »Sie lehrten mich vieles - indem sie starben!« gab Ferrol grimmig zurück. »Und nun - werde auch du mein Lehrer!«
    »Ich kann dich nicht als Schüler annehmen!« kam es unter der Maske hervor. »Denn meine Schüler schone ich - weil sie weiterleben lernen müssen. Du bist für mich ein Gegner und ...!«
     
    Im selben Moment reagierte der Attentäter. Ein Griff mit der linken Hand unter das Gewand, und schon sauste es glitzernd auf Ferrol zu. Kampfsterne, von geschickter Hand geschleudert, waren eine tödliche Waffe. Ohne die Wurfsterne abzuwehren, ließ Ferrol sich nach vorn fallen und warf das Schwert. Wie ein Pfeil flog es auf den Attentäter zu. Der fegte mit einem wilden Hieb die Klinge beiseite.
    Doch da war Ferrol schon mit einer raschen Drehung über den Boden geschlittert, hatte das andere Krummschwert aufgerafft und schleuderte es ebenfalls. Der Attentäter wieselte herum und parierte die Waffe, doch im gleichen Moment hatte der Prinz sein Rapier gepackt. Mit einem wilden Schrei sprang er den Attentäter an. Bevor dieser den ungestümen Angriff abwehren konnte, hatte die Schwertklinge des Rapiers ihn tödlich getroffen. Er starb, ohne dass noch ein Laut über seine Lippen kam.
     
    Ferrol ließ das Rapier fallen und sprang zu seinem Vater hinüber. Sein Gesicht war kalkweiß und vom Tod gezeichnet. So viele Jahre Ferrol seinen Vater nicht mehr gesehen hatte - die letzten Augenblicke musste er bei ihm sein. Er kniete sich neben den Sterbenden und nahm sein Haupt in den Arm. Die Augen des Herrschers sahen ihn mit Befremden an.
    »Vater!« stieß Ferrol hervor.
     
    »Ich danke Euch für das, was Ihr tut. Und auch, dass Ihr meinen Tod gerächt habt, während ich noch unter den Lebenden weile!« flüsterte er. »Aber ich ... bin niemandes Vater. Ich bin ... Dhasor, nimm mich auf ...!« Das Geheimnis nahm der Sterbende mit in die ewige Nacht.
    Im gleichen Moment vernahm Ferrol hinter sich ein leises Geräusch. Kaum hörbare Schritte und das schlürfende Gleiten einer Schwertklinge, die über Marmor gezogen wird.
     
    Als Ferrol sich umwandte, war es zu spät. Der Attentäter hatte die letzten Kräfte zusammengerafft, um seinen Überwinder mit hinab ins Totenreich zu nehmen. Mit beiden Händen schwang er das Krumm-Schwert. Und Ferrol spürte, dass er weder die Schnelligkeit noch die Energie hatte, dem tödlichen Streich

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