Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)
vor unserem König?« wimmerten Urac und Spira.
»Geht nach Ghomaar und tretet vor den Thron eures Königs!« befahl Wokat hoheitsvoll. »Sagt ihm, dass euch Wokat, der Gott, sendet! Zieht hin zum Wunderwald. Und erobert mit der Kraft eurer Arme und der Schärfe eurer Waffen die Quelle des Seins. Wir, die Götter, werden mit euch sein und euren Kampf unterstützen. Wenn ihr jedoch nicht gehorcht - dann wird euch die Rache der Götter treffen, und euer Reich wird von Grund auf zerstört werden. Dann werden die Fledermäuse hausen in der Marmorhalle, und die Gänge von Trollheim den Eulen und den Schlangen zur Wohnstatt dienen!«
»Aber woran werden wir erkennen, dass deine Worte wahr sind und du ein Gott bist?« Spira wagte zu zweifeln.
»Ihr werdet es erkennen, wenn ich vor euren Augen durch die Kraft meines Kristalls verschwinde!« Wokat zog den Khoralia aus der Tasche und hielt ihn empor. »Gebt eurem Herrscher diesen Armreif«, damit zog Wokat einen dünnen Goldreif aus den Falten seines Gewandes, »und er wird euch glauben, wenn er ihn um das Handgelenk legt. Aber seid vorsichtig - und greift nicht innen in den Ring hinein. Es ist ein Zauberring - und wenn ihr mit euren Fingern innen hineingreift - dann ergeht es euch übel!«
»Wir werden deine Worte unserem Herrn Cynor überbringen!« nickte Urac. »Und ich bin sicher, dass er deinem Rat folgt, und den letzten Angriff auf die Quelle führen wird!«
»Wenn er den Armreif trägt - dann ganz gewiss!« schmunzelte Wokat.
»Nun zeige uns, wie du durch die Kraft deines Zaubersteins verschwindest, damit wir deine Göttlichkeit erkennen!« verlangte Urac. »Dann brechen wir unverzüglich nach Ghomaar auf!«
»Geht hin, ihr getreuen Boten eines Gottes!« rief Wokat pathetisch. »Nennt euch vor eurem Volk Propheten des Jhardischtan. Ich bin in Gedanken immer bei euch. Und nun lebt wohl!«
Übergangslos flammte der Khoralia auf. Dann war der Gott des Verrats verschwunden.
In der Halle der Elfen atmete man auf ...
* * *
»Offensichtlich sind alle Dinge, die mir Selenor und Ghyana verkündeten, wahr!« sagte Valderian nach einer Weile. »Die Götter, die sich bislang in der Rolle von Zuschauern gefielen, greifen nun in die Geschicke der Welt ein und versuchen, sie nach ihrem Vorteil zu verändern!«
»Vielleicht seht Ihr, Herr, diese Angelegenheit, zu einseitig!« mischte sich ein Würdenträger des Elfenvolkes ein. »Es war ein Gott des Jhardischtan - noch dazu der Gott, der Bosheit und Hinterlist als seine Tugenden zählt!«
»Was willst du damit sagen, Omasienos?« fragte Valderian. »Als mein Lordkanzler wirst du weisen Rat haben!:
»Weise ist der Rat nur, wenn die Wahrheit erprobt ist!« gab der Elf zurück. »Doch was wir eben hörten - war eine Seite. Und zwar die dunkle Seite, die Krieg und Eroberung predigt. Vergiss nicht, dass die Kristallwelt des Jhinnischtan der unserer Sphäre ähnlich ist. Dort kennt man weder Gewalt noch Krieg - weder Verrat noch Hinterlist!«
»Du rätst, die Götter des Jhinnischtan um ein Bündnis gegen ihre düsteren Geschwister im Jhardischtan zu bitten?« fragte der König gespannt.
»Was ich rate, hoher König, musst du entscheiden!« Omasienos sprach, vorsichtig seine Worte abwägend. »Aber ich denke ...!«
Er wurde unterbrochen. Denn in diesem Moment klirrten ungerufen die Schritte der Wache durch den Saal.
»In der Einöde steht die Gestalt eines alten Mannes, der die rechten Worte weiß, die uns Elfen geneigt machen!« wurde dem König verkündet. »Er nennt sich Baran und bezeichnet sich als Gesandten des Jhinnischtan!«
»Baran?!« Trotz seiner geschwächten Kräfte fuhr Valderian von seinem Thron empor. »Er kommt zur rechten Zeit. Nun werden wir feststellen, ob mein getreuer Lordkanzler recht hat. Denn Baran weiß weder von der Gesandtschaft der Trolle - noch von dem, was zwischen ihnen und Wokat geredet wurde. Und auch nicht, dass Wokat Segileya mit seiner Anwesenheit besudelte.
Ich bitte euch, Freunde, zieht euch hinter die Reihen meiner Elfen zurück!« wandte er sich an die Trolle. »Wir wollen alle hören, welche Botschaft der Jhinnischtan für uns hat. Und dann werden wir entscheiden, welchen Weg wir künftig einschlagen sollen...«
* * *
Mit hochmütiger Miene betrat Baran, der Gott der Weisheit, die Thronhalle von Segileya. Er hob leicht die Hand und winkte hoheitsvoll zur Seite, während sich die Elfen ehrerbietig vor dem Gott
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