Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)
Ghomaar bringen. Kündet Cynor dort, was ihr gehört habt!«
»Das werden wir tun!« nickte Urac. »Alles, was geredet und gesagt wurde, werden wir unserem Herrscher mitteilen!«
»Welche Botschaft sollen wir von euch ausrichten?« fragte Spira direkt.
»Sagt König Cynor, dass ich mit der versammelten Macht der Elfen in den Wunderwald ziehe, um die Quelle zu verteidigen - gegen jedwede Macht, die sich uns feindlich entgegenstellt!«
»Ich habe verstanden, Herr der Elfen!« nickte Urac. »Und wie ich Cynor kenne, wird auch er an der Spitze der Heeresmacht von Trollheim in den Wunderwald ziehen, um die Quelle zu verteidigen - gegen jeden Feind!«
»Er soll mir willkommen sein - als Verbündeter!« lächelte Valderian..
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Der Krieger-König von Cheliar
Mehr als vier Tage war Sina auf dem Rücken des Gevog auf dem Wege zur Hauptstadt von Cabachas. Immer wieder schmiedete sie Pläne, wie sie dem Mardonios das Angebot des Cromos schmackhaft machen konnte. Sie hatte von König Gamander, dem Mardonios von Cabachas, viel gehört. Ein harter und gnadenloser aber gerechter Herr. Jedenfalls gegen seine Untertanen. Ob auch gegen Besiegte, wusste man nicht. Große Kriege waren seit einigen Menschenalter nicht mehr geführt worden.
Am Abend des vierten Tages sah Sina in der Ferne ein silbernes Band. Und sie wusste, dass ihr Auge zum ersten Mal den größten Strom der bekannten Welt erblickte. Kawadesho nannte man ihn in der Sprache von Cabachas. Doch im allgemeinen sprach man nur vom Krokodilsfluß.
Sina lenkte den Gevog zum Flussufer und sprang von seinem Rücken, als sie einen morschen Anlegesteg fand. Daneben lagen Feuersteine. Sina erkannte, dass man hier ein kleines Feuer entzünden musste, um den Fährmann zu rufen. Holz war schnell aufgelesen, und mit Feuersteinen Funken zu schlagen hatte Sina seit ihrer Kindheit geübt. Bald flackerte ein lustiges Feuer in der beginnenden Dämmerung. Sina verzehrte den Rest der mitgebrachten Vorräte und spähte ein über das andere Mal über den Fluss.
Aus der Ferne leuchteten wie winzige Sterne am Firmament die Lichter von Cheliar, der Hauptstadt von Cabachas. Hier, in der Residenz des Mardonios, war Sinas Reiseziel.
Langsam rötete sich Solmanis Tagesstern und versank jenseits der westlichen Berge. Sina erhob sich und wollte Laub sammeln, um ein primitives Nachtlager zu errichten, als sie aufschreckte.
Aus der beginnenden Dämmerung schälte sich die Gestalt eines Reiters. Er war von Kopf bis Fuß in Eisen gekleidet. Das Visier des Helmes war geschlossen, und durch die Sehschlitze sah Sina nur zwei Augen glitzern. Sie erhob sich und lockerte den Griff ihres Kurzschwertes.
Ungefähr zwei Steinwürfe entfernt zügelte der Fremde seinen Rappen, als er die Silhouette Sinas, umloht vom Schein des kleinen Feuers, erkannte.
»Ich komme in friedlicher Absicht!« erklang es dumpf unter dem Helm.
»Wenn deine Worte wahr sind, dann steige vom Pferd und wärme dich am Feuer. Wenn du auf Trug sinnst, wirst du feststellen, dass ich mein Kurzschwert nicht zum Vergnügen mit mir trage!«
»Es geziemt einer Frau, das Haus zu hüten, ihrem Mann eine treue und unterwürfige Gemahlin zu sein und Söhne zu gebären, die einst dem König in den Krieg folgen!«
»Das mag zu Cabachas üblich sein; nicht jedoch in Salassar, meiner Heimatstadt!« gab Sina zurück. »Wollen wir uns streiten, nur weil wir verschiedene gesellschaftliche Vorstellungen haben? Ich denke, auch du wartest auf ein Fährboot, das dich übersetzt.«
»Du willst nach Cheliar?« Klirrend schwang sich der Reiter aus dem Sattel.
»Ich denke, wir haben das gleiche Ziel!« Sina antwortete mit diplomatischem Lächeln. »Und deshalb sollten wir uns gegenseitig vorstellen. Ich bin Sina von Salassar und will nach Cheliar um... um Geschäfte abzuschließen!«
»Ich will nach Cheliar ... weil ich dort arbeite!« erklang es nicht unfreundlich unter dem Helm.
»Willst du den Helm nicht abnehmen, Fremder?« fragte Sina. »Es plaudert sich so unpersönlich. Auch deinen Namen hast du nicht genannt!«
»Ein Gelübde zwingt mich, mein Gesicht zu verbergen!« sagte der Unbekannte mit geheimnisvoll gesenkter Stimme. »Und auch meinen Namen darf niemand erfahren!«
»Oh, wie romantisch!« flötete Sina. »Der namenlose, schwarze Ritter. Das erinnert mich an die schönen alten Märchen, die man auf den Basaren von Salassar erzählte, als ich noch ein kleines Mädchen war!«
»Märchen
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