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Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Titel: Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf W. Michael
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Wurfleine in kreisenden Bewegungen zu schwingen. Immer schneller wurde der Wirbel. Die Leine pfiff durch die Luft und erzeugte ein fast melodisches Singen. Und dann - hundert und mehr Male hatte Sina diesen Trick geübt - ließ sie die Leine mit dem Enterhaken steil nach oben sausen. Ein schneller Blick nach der Höhe des Hakens und ein kurzer Ruck an der Leine im entscheidenden Moment - dann war es geschafft.
     
    Der kurze, gekonnt durchgeführte Zug an der Leine bewirkte, dass der Enterhaken seine Bahn änderte und über die Zinnen flog. Sina hörte das Klirren von Metall auf Stein. Für einen Moment hielt sie den Atem an und lauschte, in die gestaltlose Dunkelheit.
     
    Doch von der Zinne her war kein Laut zu vernehmen. Offensichtlich war ihre Aktion unbemerkt geblieben. Langsam zog die Diebin an der Leine. Das Seil gab nicht nach. Einige prüfende Rucke, ein kurzer Versuch mit dem vollen Körpergewicht - dann war Sina sicher, dass der Haken sich irgendwo zwischen den Steinen verkrallt hatte.
     
    Aus ihrem Gürtel zog Sina ein Paar Handschuhe aus geschmeidigem Leder. Mit ihnen hatte sie an der Leine einen festeren Halt. Noch einmal holte die Diebin von Salassar tief Luft. Dann begann sie sich an der Leine empor zuhangeln. Wenige Atemzüge später schwankte Sina zwischen Himmel und Erde . . .
     
                                                                  ***
     
    "Willkommen auf Coriella, der Drachenburg!" sagte Samy. Sanft setzte er an der äußeren Mauer auf und ließ Churasis genügend Zeit, abzuspringen. Mit einem Satz war der Schrat auf der Schulter des Zauberers. Der rasende Luftritt hatte ihn alle Ängste ausstehen lassen, die ein Wesen dieser Art erleiden kann. Churasis redete begütigend auf ihn ein. Für einen Moment war der Schrat nicht zu Zank und Streit aufgelegt.
     
    "Komm, Samy. Führe mich zur Drachenblume!" forderte Churasis dann. Denn er sah, dass sich der kleine Drache verlegen zusammenrollte. Das Leuchten in seinen Augen war verschwunden. Es war eher ein angstvolles Flackern geworden.
     
    "Ich traue mich nicht!" sti e ゚ Samy ängstlich hervor. "Es ist schon viel zu spät, als dass das Wasser jetzt noch was nützt. Die Drachenblume wird bestimmt nicht mehr ihre Blütenkelche öffnen. Und der ganze Drachenclan ist versammelt, um zu sehen, wie sie in aller Majestät und Anmut erblüht. Nun gibt das vielleicht nichts mit Shemalias Blühen - nur weil ich versagt habe!"
     
    "Aber du hast dein Bestes gegeben!" versuchte ihn Churasis zu trösten.
     
    "Das glaubt Rasako ganz bestimmt nicht!" quäkte Samy weinerlich. "Ich fürchte seinen Zorn. Und den Zorn der anderen Drachen. Am meisten aber habe ich Angst vor Dhaytor, unserem Drachenvater. Denn wenn die Drachenblume nicht erblüht, wird es keine neuen Drachen geben. Und ich bin schuld daran . . . !"
     
    "Ja, warum verschwindest du dann nicht einfach?" fragte Churasis. "Es muss dann einfach jemand anderes das Wasser aus der Quelle von Castalia in den Saal bringen, wo die Drachenblume sich jetzt befindet. Wenn du dich nicht traust, dann hast du doch einen Freund, der für dich geht."
     
    „ Du? Du willst für mich gehen?" Mit großen Kinderaugen sah Samy zu dem Zauberer hinauf.
     
    „ Na, ich bin doch dein Freund." nickte Churasis. „Also, wo finde ich den Ort, wo sich die Drachenblume jetzt befindet?"
     
    „ Siehst du dort das hohe, geöffnete Portal, mein Freund?" wollte Samy wissen.  „Dahinter ist der große Ratssaal mit dem Drachenthron!"
     
    "Und dort, in diesem Saal... da ist die Drachenblume?" fragte Churasis.
     
    "Aber sicher!" nickte Samy eifrig. "Inmitten aller Drachen!"
     
    "Inmitten aller Drachen!" echote Churasis leise. In seinem Magen machte sich ein Gefühl breit, als würde ihm Soodur eine Erinnerung an das geben, was ihn erwartete, denn er hier versagte.
     
    Doch in seinem Hirn entspann sich nun ein kühner Plan. Ob er gelingen würde, war mehr vom Zufall abhängig. Doch was hatte er noch zu verlieren?  Nur Dhasor oder Thuolla mochten wissen, wo sich Ferrol und Sina jetzt gerade befanden. Doch er musste auch für die beiden Freunde das Risiko eingehen. Von dem Schrat ganz zu schweigen. Auch er hatte an Soodurs Tafel zugelangt. Und auch die geheimen Kräfte das Schrates konnte ihn sicher nicht vor der Macht des Zauberers bewahren.
     
    "Ich bringe das Wasser für dich in die Halle, mein kleiner Freund!" stieß  Churasis entschlossen hervor. Der kleine

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