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Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Titel: Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf W. Michael
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hatte, sie auch noch im Totenreich zu peinigen, wenn sie sich jetzt seinem Befehl entzog?
     
    "Ich will es vollenden!" flüsterten Sinas Lippen leise. "Für Ferrol und Churasis. Wenn die Tat getan ist, dann werden die Tränen für die Freunde folgen!" Der grazile Körper der Diebin straffte sich. In ihrem Gesicht ging eine Veränderung vor. Das Antlitz wurde hart und die weichen Züge darin verschwanden. Die grünen Augen begannen zu funkeln.
     
    Sina, die Katze, ging auf Beute. Ihre Augen musterten den zerklüfteten Berg, auf dem Schloss Coriella aufgetürmt war. Bedauernd betrachtete sie die Straße, die in langsamen, stetigen Windungen bis direkt zum Tor führte und gemächlich zu wandeln war.
     
    Für Sina war es jedoch lebensgefährlich, diese bequeme Straße zu benutzen. Von der Höhe des Schlosses beobachtete der Drache sicherlich das Gelände um die Burg. Sie mußte versuchen, an einer anderen Stelle die Felsen zu erklimmen und heimlich in die Burg einzudringen.
     
    Hinter sich im Wunderwald hörte Sina einen Bach murmeln. Das brachte sie auf eine Idee. Mit schnellen Schritten lief sie dorthin, wo sich ein munteres Gewässer durch den Wald schlängelte.
     
    Mit beiden Händen griff Sina in den graubraunen Schlamm und strich ihn über die hellen Körperteile. Zwar bebte ihre Haut vor dem glitschigen Schlamm zurück, doch Sina wusste, dass sie eine gewisse Tarnung brauchte, um ungesehen zu den Felsen zu gelangen.
     
    Einige Atemzüge später glich Sina mehr einem Trollweib als der hübschen Diebeskönigin von Salassar. Einige lose Rindenstücke, die sie sich um den Leib, die Arme und die Beine band, verschafften ihr von weitem das Aussehen eines wandelnden Felsen. Das im klaren Wasser des Baches verzerrende Spiegelbild stellte Sina einigermaßen zufrieden.
     
    Sie war jetzt ganz Diebin und nur darauf aus, ihr Ziel zu erreichen. Alle anderen Gedanken hatte sie tief in ihrem Innersten verbannt. Geduckt und die Hand am Schwert schlich sich Sina wieder durch das Tor der hölzernen, gehörnten Dämonenschädel, das die Grenze des Wunderwaldes markierte. Für einen Moment hielt sie den Atem an.
     
    Doch der erwartete Feueratem des Drachen blieb aus. Aber Sina spürte förmlich die Augenpaare, die von den Zinnen der Burg auf den Fleck gerichtet waren, wo sie sich befand. Rasako hatte alle Wächter auf die Zinne befohlen, als Dhaytor, der Drachenvater, mit dem sich heftig sträubenden Ferrol durch das Tor des Saales kam. Die Diener des Drachenlords eilten herbei und ketteten  den Prinzen an eine Säule in der Nähe des Thrones.
     
    "Sina wird kommen! Und sie wird mich hier herausholen!" knirschte Ferrol zwischen den Zähnen hervor, als ich der Drachenvater ganz offen nach seiner Gefährtin fragte. Der Prinz von Mohairedsch konnte mit der Situation, in der er sich hier befand, absolut nichts anfangen.
     
    Er war umgeben von gigantischen Wesen, vor denen jedes Lebewesen der Adamanten-Welt zitterte. Riesige Drachen sahen aus kalten, lidlosen Augen zu ihm herab du die gespaltenen Zungen hechelten ihm aus reißzahnbewehrten Rachen entgegen. Gewiss, Ferrol war ein Gefangener. Aber dennoch schien hier niemand ernsthaft seinen Tod zu wollen. Jedenfalls nicht sofort.
     
    Hatten ihnen die Zentauren nicht gesagt, dass Drachen anders sind, als sich die Menschen es vorstellen? Ferrol war gespannt, welche Überraschungen dieser Tag noch für ihn bereit hielt.
     
    "Wir werden deine kleine Freundin erwarten."erklärte Dhaytor mit fast gemütlicher Stimme.  "Das heißt, wenn es ihr gelingt, die Wächter auf den Zinnen zu überlisten  und die Mauern zu ersteigen. Sage mir, bevor du stirbst - welcher  Wahnsinn trieb dich, hierher zu kommen, Fremder. Denn du hast gut gekämpft und es dauert mich, dass sich die Spanne deines Lebens bald seinem Ende zuneigt!"
     
    "Die Drachenblume!" keuchte Ferrol. "Ich wollte die Drachenblume sehen. Ist das kein Ziel, das den Einsatz wert ist?"
     
    "Wenn es dein Wunsch war, die Blume zu sehen, so sei er gewährt!" sagte Rasako, der in majestätischer Pose auf dem Drachenthron saß und sich auf sein mächtiges Schwert stützte. "Nicht eher wirst du sterben, als bis du gesehen hast, wie Shemalia erblüht!"
     
    "Das kann lange dauern!" murrte Dhaytor. "Wenn Samy nicht bald mit dem Wasser aus der Quelle von Castalia kommt, ist es zu spät. Dazu kommt, dass es eine ganze Zeit dauert, bis sich die Blütenblätter öffnen.
     
    Die Zeit schreitet voran. Der Tag ist fast vorbei. Schnell fallen

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