Drei Seiten für ein Exposé

Thrillerstimme verfallen, auch wenn witzige Geschichten durchaus Thrillerelemente enthalten können.
Beispiel: Idylle mit Dämon
    Samantha Brunner, genannt Sam, ein quirliger Rotschopf, ist erfolgreiche Sachbuchautorin, 32 Jahre alt und Single. Sie hat in ihrem Leben genug Frösche geküsst, um die romantische Liebe für eine Illusion zu halten. Als sie jedoch eines Abends plötzlich unter feurigen Hitzewallungen leidet, von Killerzwergen angegriffen und von einem geheimnisvollen Fremden entführt wird, ändert sich alles. Gabriel Walker ist 400 Jahre alt (gefühlte 36), halb Mensch, halb Dämon, dunkelhaarig und verdammt sexy. Er hat die undankbare Aufgabe, Sam ihre Berufung nahezubringen: Sie ist die neue Quelle einer heilsamen Macht und er ihr Wächter. Nicht nur muss er Sam helfen, ihre feurige Gabe kontrollieren zu lernen (da sie sonst Gefahr läuft, von dieser verbrannt zu werden), er muss sie auch vor anderen Dämonen schützen. Gabriel kann alle Angreifer zu Eis erstarren lassen, hat jedoch auch seine Emotionen eingefroren. Pikanterweise sind seine frostigen Küsse das Einzige, was Samantha hilft, die Hitze in ihrem Inneren vorübergehend abzukühlen. In der Kleingartenkolonie „Sommernachtstraum“, einem Zufluchtsort für kaputte magische Wesen, lernt Sam den alkoholkranken Werwolf Amadeus, die depressive Elfe Fleur und eine kleine, elternlose Nixe kennen. Die Hitze, die Sam spürt, ist eine Manifestation ihrer Macht, der Liebe, die sie dazu befähigt, den magischen Wesen zu helfen. Sam erteilt Fleur den Rat, sich ihren Ängsten zu stellen. Dass die Elfe sich daraufhin den Baggern in den Weg wirft, die die Kolonie abreißen sollen, endet beinahe tödlich. Als Wiedergutmachung sucht Sam den Immobilienhai B. Hell persönlich auf. Sie versucht, ihn von seinem Bauvorhaben abzubringen. Doch Hell ist Baal, Anführer der Dämonen.Er will Sam töten, aber Gabriel verhindert es. Als eine neuerliche Hitzewelle Sam erfasst, verschmilzt Gabriel mit ihr in einer irrealen Traumwelt aus Feuer und Eis. Sie lieben sich, doch es gibt ein böses Erwachen: Die Kolonie wird von Motorradrockern in Brand gesteckt. Während Gabriel die Angreifer zu Eis erstarren lässt, bringt Sam die magischen Geschöpfe in Sicherheit. Nur die kleine Nixe wird vermisst. Gabriel gibt sich die Schuld an dem Desaster und befürchtet Schlimmeres. Als kleiner Junge musste er mit ansehen, wie sein Vater, blind vor Liebe, in eine Falle geriet und gezwungen wurde, seine Mutter zu töten. Nun denkt Gabriel, seine Liebe zu Sam könnte ähnlich verhängnisvoll sein. Er besorgt ihr einen neuen Wächter und verlässt sie. Sam ist am Boden zerstört
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    Baal hat die kleine Nixe entführt. Sam findet sie im Zoo-Aquarium in einem hermetisch versiegelten Wasserbecken vor: Sie wird ersticken, wenn sich Sam nicht bereiterklärt, Baals neue Gefährtin zu werden. In letzter Minute kommen Gabriel und die magischen Geschöpfe aus der Kolonie Sam zu Hilfe. Im Aquarium bleibt kaum noch eine Scheibe heil, aber die Freunde sind siegreich. Nur Gabriel erwischt es beim letzten Zweikampf mit Baal: Der Dämon stößt ihm eine Glasscherbe in den Hals. Im Ringen um Gabriels Leben entdeckt Sam schließlich das Geheimnis ihrer Macht: Als sich alle magischen Geschöpfe mit ihr verbinden, begreift Sam, das Liebe nichts Einseitiges ist, sondern ein Geben und Nehmen. Sie überwindet ihre Angst, rettet Gabriel und lernt, ihre Kraft zu meistern. Zusammen mit Gabriel und ihren Schützlingen bezieht Sam einen Bauernhof außerhalb der Stadt
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Lektorat
    Eine Kleingartenkolonie mit alkoholkrankem Werwolf, depressiver Elfe, einer feurigen Frau und einem Mann, den das alles kalt lässt, dazu ein Immobilienhai, der sie alle platt machen will: Wer da nicht Lust bekommt, das Manuskript zu lesen, dem ist nicht mehr zu helfen.
    Witzig formuliert, spiegelt sich im Exposé auch die Stimmung des Buches wieder. Eigentlich wäre das Exposé fast schon gelungen, als Sam der Elfe empfiehlt, sich ihren Ängsten zu stellen. Was sagt sie da zu ihr konkret? „Sorge dich nicht, lebe?“
    Was immer es ist, das Exposé hier zu beenden, wäre eineMöglichkeit. Bei witzigen Büchern kommt es sowieso mehr auf den Witz als auf den roten Faden an.
    Doch was dann folgt, die Geschichte des Immobilienhais, die Rockerbande, der Zoo, das alles ist im Stil eines Thrillers formuliert. Ich würde das ebenso witzig formulieren wie den Anfang. Und mehr Logik hineinbringen – witzige Logik versteht sich.
    Wer ist B. Hell