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Drei Tage voller Leidenschaft

Drei Tage voller Leidenschaft

Titel: Drei Tage voller Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Johnson
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Michail in seiner Jugend, ehe die Hochzeit mit einer jungen Zigeunerin ihn zähmte.
    »Branntwein!« Dem gebrüllten Ruf aus der Halle folgte wie ein Echo ein Knall, als Prinz Kuzan ungeduldig mit der Flasche auf den Tisch schlug. Der alte Mann zog die Brauen hoch und hob fröhlich resigniert die Achseln. Beide Diener beeilten sich, der Forderung nachzukommen.
    Tanjas Hüften bewegten sich immer noch hypnotisch. Ihr Tanz zielte darauf ab, den primitiv-tierhaften Paarungsinstinkt verführerisch zu erregen.
    Das gelang ihr.
    Mit einer lässigen Bewegung seiner Hand in der Spitzenmanschette entließ Nikolai unvermittelt die Musiker und nahm seine neue Branntweinflasche entgegen. Dann sprang er auf die Beine, als die Musik sich zum Abschluß verlangsamte, hob Tanja hoch und verschwand mit ihr in einer vorhanggeschützten Nische.
    Diskret traten die Musiker über die Leiber der Betrunkenen hinweg und versuchten, die zerbrochenen Gläser und das Porzellan, das über den ganzen Boden verstreut lag, zu meiden. Als sie sich vorsichtig aus der reichgeschnitzten Doppeltür schoben, weil sie nie sicher waren, ob sie unbeschadet dem exzentrischen jungen Prinzen und seinen groben Freunden entkommen konnten, wurde ihr Abgang durch eine Weinflasche beschleunigt, die heftig gegen den Türrahmen prallte, in tausend Scherben zerplatzte und den letzten Geiger nur knapp verfehlte. Ein betrunkener Musikliebhaber ohne Zweifel, der sich über die Beendigung der angenehmen Begleitung zu seinem Liebesakt ärgerte.
    Die Musiker huschten durch den schmalen, nur schwach beleuchteten Gang und die Eingangshalle in die relative Sicherheit und Friedlichkeit der tiefen Vorhalle des Jagdschlößchens und atmeten gemeinsam vor Erleichterung auf.
    »Der Himmel stehe den Dienern am Morgen bei, die dem Prinzen aufwarten. Sie werden es bitter bezahlen, daß er Kopfschmerzen und eine dicke Zunge hat. Gelobt sei Gott, daß wir ihn erst am Abend wieder sehen, wenn der schlimmste Kater verschwunden ist«, seufzte der Kapellmeister.
    »Vielleicht machen ihn die Kopfschmerzen ein wenig gefügiger oder zumindest etwas leiser. Ich habe Nikolai noch nie so mürrisch gesehen wie heute abend. Er muß sein neues Zigeunermädchen fürs Bett langsam leid werden«, meinte der erste Geiger erschöpft.
    »Na, Jesus sei’s gelobt, wir sind wenigstens bis heute abend aus seiner Reichweite. Vielleicht kann Tanja ihn ein bißchen besänftigen. Gehen wir schlafen, obwohl die Nacht ja praktisch vorbei ist«, schlug das jüngste Mitglied des Trupps vor.
    Nikki ließ in der Nische das Mädchen achtlos auf ein Sofa fallen und hatte somit eine Hand frei, um die Branntweinflasche anzusetzen. Der Schnaps rann wärmend seine Kehle herab. Gut, daß es Branntwein gab, dachte er. Der machte das Leben viel angenehmer, weil er die scharfen Ecken der Realität so schön verwischte.
    Dann ließ er sich schwerfällig neben das liegende Mädchen sinken, stellte vorsichtig die Flasche auf den Boden und zog seine Jagdstiefel aus. Tanja schob sich in eine Ecke des von Kissen übersäten Diwans, lehnte sich an die mit Gobelins behangene Wand und beobachtete ihn aus ihren dunklen Augen.
    »Ich bin nicht in Stimmung«, sagte sie schmollend.
    Nikki warf kaum einen Blick auf die attraktive Frau, die sich an die Wand drückte, und fuhr ohne innezuhalten fort, sich seiner Kleider zu entledigen.
    »Dann komm gefälligst in Stimmung«, knurrte er.
    Da durchfuhr ein Schauder der Erregung die schwarzhaarige Schönheit, und Leidenschaft blitzte in ihren schwarzen Augen auf. Tanja war erst siebzehn, aber sie hatte schon vor längerer Zeit gelernt, die Neigungen verschiedenster Männer im Bett zufriedenzustellen; sie hatte es allerdings lieber gewalttätig als zärtlich. Die Feindseligkeit in seiner Stimme erregte sie.
    »Ich will aber nicht. Ich bin müde«, wiederholte sie mit beleidigter Stimme, schwang die langen, wohlgeformten Beine über den Bettrand und wollte aufstehen.
    Da schoß der nackte, muskulöse Arm des Prinzen vor und schnappte eine Handvoll ihrer glänzenden schwarzen Locken, um sie zurück aufs Bett zu reißen. Er zog sie nieder, bis sie vor Wut fast explodierend in seine goldenen Augen starrte.
    »Hure!« flüsterte er, weil er inzwischen Tanjas Vorliebe im Bett kannte. Doch da er den ganzen Abend ihrem verführerischen Tanz zugeschaut hatte, war er nun nicht in der Stimmung für Theater.
    »Du willst immer diese Spielchen mit mir treiben, stimmt’s? Aber heute nacht, meine kleine Hure,

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