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Drei Tage voller Leidenschaft

Drei Tage voller Leidenschaft

Titel: Drei Tage voller Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Johnson
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Wald. Arni gab der edlen Stute die Sporen. Das Pferd setzte über den ersten Zaun und jagte quer über das frischgepflügte Feld.
    Nikkis ordentlich aufgereihter Trupp, der dem schwarzen Hengst folgte, erblickte plötzlich einen Reiter, der von Osten nach Westen quer auf sie zuzurasen schien. Jeder dachte, es müsse sich um einen ausgezeichneten Reiter handeln, der sein Tier so gnadenlos über das unebene Feld trieb. Bald konnten sie hören, wie er etwas in die Morgenluft brüllte und wild mit den Armen wedelte, aber die Worte gingen verloren. Als der Mann in vollem Galopp direkt auf sie zuraste, hielt Nikki den Trupp an. Ein paar Sekunden später donnerte Arni heran und brachte sein Pferd in einer Staubwolke direkt vor Nikkis Hengst zum Stehen, der sein Tier vor den Hufen der sich aufbäumenden Stute nur mühsam beherrschen konnte. Keuchend rief er: »Alisa schwebt in großer Gefahr. Forseus hat sie geprügelt und in den Stall eingeschlossen. Sie hat das Bewußtsein verloren …«
    Arnis Satz blieb unbeendet, denn Nikki wendete wild sein Pferd und raste sofort an den Reihen seiner Truppen vorbei. Er bedeutete seinem Sergeanten mit einer Handbewegung, ihm zu folgen.
    Es war keine Zeit für Spekulationen, noch weniger für Gedanken. Alisa schwebte in Gefahr. Zweifelsohne nur seinetwegen.
    Innerhalb weniger Sekunden jagte der Trupp in gestrecktem Galopp zurück über die Straße. Nikki zwang seinen schwarzen Hengst zu höchstem Tempo.
    Dieser verdammte Sadist! Er würde ihm mit bloßen Händen den Hals brechen. Er hatte sie wieder geschlagen! Das würden wohl die letzten Hiebe sein, die der Alte jemals austeilen würde. Er würde dafür sorgen, daß er in der Hölle schmorte!
    Arni hatte mit Nikki Schritt gehalten. Nun trieb Nikki sein Pferd neben den Diener und brüllte ihm zu: »Wie lange ist es her?«
    »Etwa vierzig Minuten«, schrie der Bursche zurück.
    Nikki betete stumm, daß es noch nicht zu spät sein würde. Seine Frustration und Wut des Morgens hatten endlich ihr Ziel gefunden – Waldemar Forseus.
    Als Forseus’ Auffahrt in Sicht kam, ließ Kolis Tempo sichtlich nach. Schaum bildete sich vor seinem Maul. Seine Flanken troffen vor Schweiß. Nikki trieb ihn aber die gesamte lange Auffahrt hinauf noch zum Galopp. Kurz vor dem Haupthaus griff er nach seiner Pistole in der Satteltasche, und die zwanzig Soldaten folgten seinem Beispiel. Er lenkte Koli nach rechts und zügelte ihn heftig, so daß er vor der Ostmauer des Hauses zum Stehen kam, um direkt in den Wirtschaftshof zu reiten, sah den Stall und brachte das Pferd davor zum Halt. Dann sprang er aus dem Sattel und warf sich mit aller Kraft seiner mächtigen Gestalt gegen die verschlossene Tür, so daß beide Angeln brachen. Zwei Männer halfen ihm, die Tür auszuheben.
    Im Dämmerlicht des Stalls lag Alisa regungslos auf dem Boden. Ihre zerrissenen Kleider bedeckten kaum ihren blutig geschwollenen Körper. Rasch zog Nikki seine bestickte Tunika aus, um Alisa zu bedecken, ehe er sie sanft von dem schmutzigen Boden in seine Arme hob.
    Sie war ganz still. Mein Gott, hatte Forseus sie diesmal umgebracht?
    Sorgfältig überflog sein Blick ihr blasses Gesicht, so dicht vor seinem, und stellte erleichtert fest, daß sie noch Farbe in den Wangen hatte. Dann trat er ins Freie und legte sie vorsichtig auf eine Decke am Boden, die man rasch aus einem Knappsack gezogen hatte, bedeckte sie vorsichtig mit einer weiteren Decke und brüllte knappe Befehle.
    »Findet mir Forseus. Ich will dieses üble Monster hierhergeschleppt haben, egal wo er gerade ist. Holt Branntwein für die Dame. Ich möchte Gaze und warmes Wasser. Sofort.«
    Die Männer verstreuten sich ohne Verzug, um seinen Befehlen Folge zu leisten.
    Arni hatte sich neben seine Herrin gekniet. Tränen der Wut standen in seinen Augen. Dann betrachtete er sie aufmerksamer.
    »Ich glaube, sie ist betäubt worden, Prinz«, rief er.
    Nikki beugte sich über die schlanke, reglose Gestalt und fühlte ihren Puls. Dann zog er vorsichtig ihre Lider hoch, blickte in ihre leeren, blutunterlaufenen Augen und nickte. »Du hast recht. Wir müssen sie hier wegbringen. Wie gut, daß du zu mir gekommen bist.«
    »Was können wir denn tun?« fragte Arni entsetzt.
    »Suche ihre Tochter und ihre Dienerin.« Nikki wußte, wie sehr Alisa an ihrer alten Dienerin hing. Und Arnis Loyalität mußte ganz gewiß belohnt werden, indem man ihn vor Forseus’ Zorn in Sicherheit brachte. »Willst du deine Herrin begleiten?«
    »Ich gehe

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