Drei Tage voller Leidenschaft
Rüschen vom Saum ihres Kleides riß und ihr die Hände und Füße zusammenband. Als die Karosse vor dem Marmorpalast ankam, stieg er grimmig aus, schloß die Tür und erteilte Feodor rasch mehrere Befehle.
»Madame Forseus ist eingeschlafen. Bitte störe sie nicht. Mach eine zweite Kutsche fertig, suche einen anderen Kutscher und vier Diener sowie zwei Reiter. Haltet euch in einer Viertelstunde bereit.«
Feodor, der weder taub noch blind war, glaubte nicht eine Sekunde, daß Madame Forseus eingeschlafen war, setzte aber, an die Narrheiten seines jungen Herrn gewöhnt, ein gleichmütiges Gesicht auf und bestätigte dessen Befehle.
Nikki sprang die Stufen zum Portal hoch, weil er packen und abfahren wollte, ehe seine Eltern Alisas Abwesenheit beim Ball bemerkten.
Der verdutzte Butler erhielt zahlreiche, knapp gebellte Befehle: Diener sollten das Gepäck zu den draußen wartenden Kutschen schleppen, Zofen sollten oben beim Packen helfen. Er brauchte dringend seinen Sekretär Iwan und Geld. Er mußte einen Brief an seinen Regimentskommandeur schicken und um Urlaub bitten. Der Küchenchef sollte Essen, Wodka und Branntwein einpacken, und das alles bitteschön in einer knappen Viertelstunde. Verstanden? Sergej duckte sich unter dem gefährlichen Blick Prinz Nikolais.
Dann eilte Nikki die Treppe hoch, um Katelina zu wecken, und flüsterte ihr zu, sie führen aufs Land. Die Kleine verkörperte für ihn die strahlende Erinnerung an all die Freiheit und Wunder der Kindheit.
Katelina, die ihren Liebling Nikki stets freundlich begrüßte, war bereits aus dem Bett gestürzt und suchte ihr Spielzeug zusammen.
»Onkel Nikki, bringst du mir bei, wie man ein Pferd reitet und wie man jagt? Du hast es versprochen!«
»Das tue ich ganz bestimmt, lapsikulta«, verkündete er feierlich, denn er behandelte sie stets mit der Höflichkeit wie Gleichgestellte, nicht herablassend und duldsam wie ein Kind. »Ich lasse dich reiten und nehme dich auf die Jagd mit. Ich bringe dir auch bei, wie man eine Ponykutsche lenkt.«
»Onkel Nikki! Wie schön! Ich ziehe mich auch ganz schnell an«, versprach sie.
Nikki gab ihr einen Kuß und umarmte sie rasch, erteilte Rakeli und Marie Anweisungen, Alisas und Katelinas Kleider in zehn Minuten zu packen, und ging in sein Zimmer, um mit Iwan alles zu regeln und ein paar seiner alten Lieblingskleider für die Jagd auszusuchen.
Nach unglaublich kurzer Zeit war der kleine Zug unterwegs. Katelina, Rakeli und Maria machten es sich in der zweiten Kutsche bequem, Arni ritt als Bewacher nebenher, und Nikki und Alisa saßen in der ersten Kutsche mit zwei berittenen Eskorten.
Als die Wagen den Stadtrand hinter sich ließen, band Nikki Alisa schweigend los und entfernte ihren Knebel – aber weder reumütig noch sanft.
Alisa schloß die Augen, als ihr der Knebel aus dem Mund genommen wurde. Langsam und tief atmete sie ein und versuchte, ihre Fassung für das wiederzugewinnen, was sie nun sagen wollte.
Endlich ergriff sie das Wort und sprach jedes einzelne Wort deutlich und langsam aus. Sie hatte sich während der wütenden Wartezeit zahlreiche Bemerkungen und Beleidigungen überlegt, aber wieder verworfen.
»Ich bin kein Gepäckstück, das man zusammenbindet und herumkommandiert«, begann sie in kalter Wut.
»Doch, das bist du jetzt«, sagte er unerschütterlich und ohne das leiseste Zeichen von Zärtlichkeit in seinem hellgoldenen Blick. »In Mon Plaisir bin ich Herr und Meister. Jeder gehorcht meinen Befehlen«, fuhr er mit eisiger Stimme fort, jedes Wort ätzend. »Und nun halten wir die erste Lektion in Gehorsam ab, mein hübsches Gepäckstück.«
Er spürte, wie er vor Lust hart wurde.
»Du wirst nie wieder mit Leutnant Bobrinski oder anderen Männern flirten, klar?« Er streckte die Hand aus und zog Alisa an sich.
»Doch, wenn mir danach zumute ist«, meinte sie trotzig.
»Das wirst du nicht!« Mit einer raschen Bewegung warf er sie mit dem Gesicht nach unten auf die Bank, schob ihr den Rock hoch und zog ihr das Spitzenunterhöschen herab. Ihr schönes Hinterteil war nackt. Mit der Hand auf dem weichen, zarten rosigen Heisch fragte er sanft: »Das wirst du, oder?«
Alisa schüttelte widerspenstig den Kopf und weigerte sich, seinen Forderungen nachzugeben.
Da fuhr seine Hand herab und schlug sie. Hellrote Male zeichneten sich auf den sanften Halbmonden ab.
»Sprich lauter, Liebling, ich kann dich nicht hören!« Wieder schlug seine Hand auf ihre glatte Haut.
Sie spürte, wie er an ihrer Haut
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