drei !!! Tanz der Hexen
Frau das Püppchen aus dem Wald hin.
Die Kundin betrachtete die kleine Strohpuppe. »Genau, die meine ich.« Sie sah Franzi mit gerunzelter Stirn an. »Wo hast du die denn her? Und wer bist du überhaupt? Ich hab dich hier noch nie gesehen.«
»Das ist Franzi, die Enkelin von Lotti Winkler«, erklärte Frau Kurz und lächelte Franzi zu. »Hallo erst mal. Lotti hat mir schon erzählt, dass du in den Ferien mit deinen Freundinnen kommst. Sie hat sich wahnsinnig auf euren Besuch gefreut.«
»Hallo, Frau Kurz«, begrüßte Franzi die Ladenbesitzerin. Dann kam sie auf das eigentliche Thema zurück. »Diese Strohpüppchen haben wir im Wald entdeckt. Natürlich haben wir uns gefragt, wer sie dort aufgehängt hat …«
»Das war die Hexe, ganz klar«, fiel Frau Seifert Franzi ins Wort. »Eine Schande, dass diese hässlichen Dinger jetzt überall im Wald hängen.«
»Wollen Sie etwa wirklich behaupten, im Märchenwald lebt eine Hexe?«, fragte Franzi vorsichtig. Sie konnte sich einfach nicht vorstellen, dass erwachsene Menschen an so einen Quatsch glaubten.
»Ob sie eine echte Hexe ist, weiß natürlich niemand«, stellte Frau Kurz klar. »Sie wird hier im Dorf nur so genannt. Vor einiger Zeit ist eine alte Frau im Wald aufgetaucht, die … nun ja … sagen wir mal etwas merkwürdig ist.«
»Etwas merkwürdig ist gut«, mischte sich Frau Seifert ein. »Sie erschreckt die Kinder und lässt unsere Katzen verschwinden.«
»Woher wissen Sie das denn so genau?«, fragte Kim. »Gibt es dafür irgendwelche Beweise?«
Frau Seifert schnaufte ärgerlich. »Ich brauche keine Beweise. Ich merke auch so, wenn mit jemandem etwas nicht stimmt. Dafür reicht ein bisschen gesunder Menschenverstand. Und mit dieser Frau stimmt so einiges nicht …«
»Paul und Maike hatten eine ziemlich unangenehme Begegnung mit ihr«, erzählte Frau Kurz. »Sie wollten sich in der Nähe der Quelle ein Baumhaus bauen, aber die Hexe hat sie weggejagt.«
Franzi und Kim wechselten einen Blick. Also hatten die Kinder doch die Wahrheit erzählt.
»Das klingt alles wirklich sehr merkwürdig«, sagte Franzi und runzelte die Stirn. Sie wusste immer noch nicht, was sie von der Angelegenheit halten sollte. Dass die Frau im Wald eine echte Hexe war, wollte einfach nicht in ihren Kopf.
»Allerdings.« Frau Seifert machte ein finsteres Gesicht. »Mit dieser Hexe werden wir noch ordentlich Ärger bekommen, so viel ist sicher.« Nach dieser düsteren Prognose nahm sie ihr Einkaufsnetz und verließ den Laden.
Frau Kurz sah ihr kopfschüttelnd nach. »Nehmt nicht alles für bare Münze, was sie von sich gibt. Frau Seifert malt gerne den Teufel an die Wand.« Dann griff sie nach Franzis Einkäufen und tippte die Preise ein. »Macht acht Euro dreiundneunzig.«
Franzi reichte Frau Kurz den Zehn-Euro-Schein und packte die Sachen in ihre Tasche, während Kim die Tafel Schokolade bezahlte.
»Und schöne Grüße an deine Oma«, rief Frau Kurz den Mädchen nach, als sie aus dem Laden gingen.
»Werde ich ausrichten«, rief Franzi zurück.
Auf dem Hof blieben Kim und Franzi stehen. Paul und Maike waren nirgendwo zu sehen. Nur ein paar Spatzen hüpften über das Pflaster und tschilpten fröhlich.
»Was hältst du von der Sache?«, fragte Kim und riss die Schokolade auf. »Ist schon komisch, dass die erste Katze verschwunden ist, kurz nachdem die Hexe im Wald aufgetaucht ist, oder?«
»Jetzt fang du nicht auch noch an«, stöhnte Franzi. »Die Frau ist keine Hexe, weil es keine Hexen gibt.«
»Weiß ich doch. Aber deswegen kann sie trotzdem etwas mit dem Verschwinden der Katzen zu tun haben.« Kim brach ein großes Stück Schokolade ab. »Willst du auch?«
Franzi schüttelte den Kopf. »Nein, danke.«
Die Ladentür ging auf und Marie kam heraus. Sie schwebte förmlich über den Hof. Auf ihrem Gesicht lag ein leicht entrückter Ausdruck und sie lächelte selig.
»Da bist du ja«, sagte Franzi. »Hast du dich etwa die ganze Zeit mit Holger unterhalten?«
Marie nickte. »Er ist wirklich wahnsinnig nett. Und wir haben genau dieselben Interessen. Ist das nicht witzig?«
»Lackiert sich Holger etwa auch jeden Tag die Nägel und verbringt Stunden mit seinem Styling?«, fragte Kim.
Bei der Vorstellung musste Franzi lachen und auch Kim prustete los. Marie machte ein beleidigtes Gesicht.
»Quatsch, natürlich nicht. Aber er steht total auf Sport. Im Sommer fährt er Mountainbike und im Winter Ski. Und er geht gerne ins Kino. Als ich ihm erzählt habe, dass ich
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