drei !!! Tanz der Hexen
und meine Nägel sehen einfach fürchterlich aus. Ob es hier so etwas gibt?«
Franzi zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung.« Das war mal wieder typisch. Marie dachte nur an ihr Styling – als ob es nichts Wichtigeres gäbe!
»Ich frag mal eben.« Marie ging zu einem jungen Mann, der neben ihnen neue Waren in die ohnehin schon viel zu vollen Regale räumte, und tippte ihm auf die Schulter. »Entschuldigung, haben Sie Nagellackentferner?«
Der Mann drehte sich um. Eigentlich war es eher ein Junge. Er war höchstens sechzehn und kam Franzi irgendwie bekannt vor. »Holger?«, fragte sie unsicher.
Der Junge wischte sich die staubigen Hände an seiner Hose ab und lächelte. »Hallo, Franzi! Lange nicht gesehen. Besuchst du deine Oma?«
Franzi nickte. »Genau. Wir sind gestern angekommen. Das sind meine Freundinnen Kim und Marie.«
»Freut mich.« Holger nickte Kim kurz zu. An Marie blieb sein Blick etwas länger hängen. »Schön, mal neue Gesichter im Dorf zu sehen. Vor allem, wenn sie so hübsch sind.« Er lächelte allen drei Mädchen zu, aber Franzi hatte den starken Verdacht, dass er eigentlich nur Marie meinte.
Marie wurde rot und spielte mit einer ihrer langen blonden Haarsträhnen. Das machte sie immer, wenn sie nervös wurde. Oder wenn sie jemanden um den Finger wickeln wollte.
»Arbeitest du hier?«, fragte Franzi.
Holger nickte. »Ich helfe in den Ferien ein bisschen aus. Meine Mutter schafft es einfach nicht mehr, den Laden alleine in Schuss zu halten.« Er wandte sich an Marie. »Entschuldigung, was wolltest du gerade von mir?«
Marie schreckte auf, als hätte Holgers Frage sie aus einer Art Trance gerissen. »Ich?« Sie sah Holger mit großen Augen an.
»Ja, du hast mich doch eben etwas gefragt.« Holger grinste. »Schon vergessen?«
Marie ließ die Haarsträhne los und warf ihre Haare über die Schulter zurück. »Nein, natürlich nicht. Ich … ich suche Nagellackentferner.« Obwohl sie sich alle Mühe gab, klang sie nicht ganz so selbstsicher wie sonst.
»Kein Problem. Komm mit.« Holger ging zu einem anderen Regal und Marie folgte ihm. »Hier haben wir ihn schon.« Er zog ein Fläschchen aus dem Regal.
»Toll, danke!« Marie schenkte ihm ein strahlendes Lächeln. Allmählich fand sie ihr gewohntes Selbstvertrauen wieder. »Ohne dich hätte ich den Nagellackentferner nie im Leben gefunden. Du kennst dich ja wirklich gut aus.«
Holger nickte ihr zu. »Kein Problem. Wenn du mal wieder Hilfe brauchst, sag einfach Bescheid.«
»Mach ich gerne«, flötete Marie.
Franzi warf Kim einen vielsagenden Blick zu. Marie flirtete ja, was das Zeug hielt! Normalerweise gab sie sich nur in Stefans Gegenwart so viel Mühe. Aber Holger war auch genau ihr Typ: groß, sportlich und braun gebrannt.
»Wir gehen schon mal zur Kasse.« Franzi griff nach dem Einkaufskorb, den sie auf dem Boden abgestellt hatte.
Marie nickte zerstreut. Sie hatte nur noch Augen für Holger.
Franzi und Kim schlängelten sich zwischen den Regalen hindurch zur Kasse. Dort bezahlte eine Frau gerade ihre Einkäufe und unterhielt sich dabei angeregt mit Frau Kurz, der Ladenbesitzerin.
»Nun ist es schon vier Mal passiert«, sagte die Frau. »Ich trau mich gar nicht mehr, Leo nachts nach draußen zu lassen. Der Arme ist deswegen schon ganz durcheinander. Er weiß natürlich überhaupt nicht, was los ist.«
Frau Kurz seufzte. »Wer hätte gedacht, dass gerade in unserem Dorf so etwas möglich ist? Hier hat es doch schon immer Katzen gegeben und nie ist etwas passiert …«
Franzi horchte auf. Ging es etwa um die verschwundenen Katzen? Während sie ihre Einkäufe auf das Band legte, spitzte sie die Ohren, damit ihr nur ja kein Wort von dem Gespräch entging.
»Finden Sie es nicht auch seltsam, dass die erste Katze verschwunden ist, kurz nachdem diese Hexe aufgetaucht ist?«, fragte die Kundin. »Das kann doch kein Zufall sein!«
Franzi und Kim sahen sich überrascht an. Gab es etwa doch eine Hexe in Billershausen?
»Merkwürdig ist es schon, da haben Sie recht, Frau Seifert«, gab Frau Kurz zu. »Aber warum sollte es die Hexe ausgerechnet auf unsere Katzen abgesehen haben?«
Frau Seifert packte zwei Päckchen Butter, drei Äpfel und ein Stück Käse in ihr Einkaufsnetz. »Sie wird ihre Gründe haben. Die Frau ist doch nicht mehr ganz dicht. Haben Sie diese merkwürdigen Puppen gesehen, mit denen sie den Wald verunstaltet? Ich kann Ihnen sagen …«
»Meinen Sie vielleicht diese Figuren?«, mischte sich Franzi ein und hielt der
Weitere Kostenlose Bücher