drei !!! Tanz der Hexen
Letztes Jahr haben wir umgebaut und im ersten Stock drei Fremdenzimmer eingerichtet. Bisher wurden sie aber kaum genutzt. Billershausen ist einfach noch nicht bekannt genug. Aber das wird sich hoffentlich bald ändern …« Pia lächelte geheimnisvoll.
»Wieso?«, hakte Franzi nach. »Wollt ihr eine Werbekampagne starten?«
Ehe Pia antworten konnte, tauchte ein bulliger Mann in der Tür zur Küche auf. Er hatte eine Glatze und kleine, zusammengekniffene Augen. Sein rundes Gesicht war von roten Äderchen durchzogen.
»Pia!«, rief er quer durch den Raum. »Was quatscht du denn so lange? Ich brauch dich in der Küche.«
Pia biss sich auf die Unterlippe. »Ich komm gleich, Papa.« Sie zog einen Block und einen Stift aus ihrer Gesäßtasche und wandte sich wieder an die drei !!!. »Wisst ihr schon, was ihr trinken wollt?« Ihr Ton klang jetzt ganz geschäftsmäßig.
»Drei Cola bitte«, bestellte Franzi.
Pia nickte. »Kommt sofort.« Dann drehte sie sich um und verschwand in der Küche.
»Mist, jetzt konnten wir sie gar nicht mehr nach den Püppchen oder den Katzen fragen«, ärgerte sich Kim.
»Vielleicht ergibt sich ja gleich noch eine Gelegenheit, wenn sie die Getränke bringt«, sagte Franzi. »Diese Pia scheint ja ziemlich offen zu sein.«
Aber ihre Erwartungen wurden enttäuscht. Die drei Cola brachte ihnen der Wirt persönlich und der war längst nicht so gesprächig wie seine Tochter.
»Macht vier fünfzig«, brummte Herr Körner, nachdem er die Gläser auf den Tisch geknallt hatte.
Marie reichte ihm einen Fünf-Euro-Schein. »Stimmt so«, flötete sie und schenkte ihm ein strahlendes Lächeln. »Sagen Sie, haben Sie zufälligerweise eine Katze?«
Der Wirt starrte Marie an, als wäre sie von einem anderen Stern. »Ich kann Katzen nicht ausstehen«, knurrte er, steckte die fünf Euro ein und verschwand wieder in die Küche, ohne ein weiteres Wort zu verlieren.
Marie sah ihm mit gerunzelter Stirn nach. »Wenn der zu allen Gästen so unfreundlich ist, wundert es mich nicht, dass hier so wenig los ist.«
»Allerdings.« Franzi nahm einen großen Schluck von ihrer Cola. »Arme Pia. Mit so einem Vater hat sie es bestimmt nicht leicht.«
Kim holte ein altes, abgegriffenes Heft heraus, das sie als Detektivtagebuch für unterwegs benutzte, wenn ihr Computer gerade nicht greifbar war. Sie trug die Personenbeschreibungen von Pia und ihrem Vater ein und seufzte. »Ich sag’s ja nur ungern, Leute, aber unsere erste Befragung war leider ein totaler Reinfall. Wir haben so gut wie nichts herausbekommen.«
»Vielleicht ist der Dorfladen ergiebiger«, sagte Franzi. »Frau Kurz, die Ladenbesitzerin, ist eine totale Klatschtante. Sie weiß alles und kennt jeden.«
»Prima.« Marie kippte ihre Cola hinunter. »Dann nichts wie los.«
In diesem Moment piepte Franzis Handy. Sie warf einen Blick auf das Display und wurde rot. »Geht schon mal vor, ich komm gleich.«
»Quatsch, so eilig haben wir es nun auch wieder nicht«, sagte Kim. »Trink ruhig erst deine Cola aus.«
Marie grinste. »Ich glaube, die Cola ist Franzi im Augenblick völlig egal.« Sie beugte sich interessiert zu Franzi hinüber. »Was schreibt Benni denn?«
Franzi wurde noch etwas röter. »Das geht dich gar nichts an!«
Jetzt erschien auch auf Kims Gesicht ein breites Grinsen. »Du hast eine SMS von Benni bekommen? Jetzt schon? Wir sind doch gerade mal einen Tag weg.«
Franzi zuckte mit den Schultern. »Na und? Da ist doch nichts dabei.« Sie versuchte, das alberne Gekicher von Kim und Marie zu ignorieren. Manchmal war es ganz schön anstrengend, zwei so neugierige Freundinnen zu haben. Einen Moment überlegte Franzi, ob sie die SMS einfach später lesen sollte, wenn sie allein war. Aber dann entschied sie sich doch dagegen. So lange würde sie es auf keinen Fall aushalten. Sie musste unbedingt wissen, was Benni von ihr wollte. Franzi tippte auf »Lesen« und überflog mit klopfendem Herzen die kurze Nachricht.
Hi, Franzi! Bin gerade beim Skaten. Macht aber ohne dich keinen Spaß. Komm bloß bald wieder, ich freu mich schon auf dich. GUK, Benni
»Was heißt denn GUK?«, fragte Kim, die Franzi über die Schulter schaute. »Die Abkürzung kenne ich gar nicht.«
Franzi steckte das Handy mit zitternden Fingern zurück in ihre Tasche. »Schon mal was von Privatsphäre gehört?«, schimpfte sie, um ihre Nervosität zu überspielen. »Man liest nicht die SMS von anderen Leuten.«
»Jetzt hab dich nicht so«, sagte Marie. »Ist doch toll, dass Benni
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