drei !!! Tanz der Hexen
dem Sofa stehen blieb.
»Na, habt ihr euch wieder die besten Plätze gesichert?« Michi grinste in die Runde.
»Klar. Setz dich doch zu uns«, sagte Franzi schnell, damit Michi nicht merkte, dass Kim vor lauter Verlegenheit kein Wort herausbrachte. Das passierte ihr in Michis Gegenwart leider öfter, und Franzi wusste, dass sie sich hinterher jedes Mal schwarzärgerte.
»Gerne.« Michi nahm neben Kim Platz. »Hallo, Kim, lange nicht gesehen.« Er lächelte ihr zu, dann stutzte er. »Sag mal, warst du beim Friseur? Die kurzen Haare stehen dir richtig gut!«
Kim lief knallrot an. »Danke.« Mehr brachte sie nicht über die Lippen. Stattdessen sah sie Michi tief in die Augen.
Franzi und Marie grinsten sich zu. Eins war klar: Solange sich Michi in der Nähe befand, war Kim nicht ansprechbar. Franzi beschloss, die weitere Ferienplanung auf später zu verschieben. Gegen Liebe war nun mal kein Kraut gewachsen.
Geheimes Tagebuch von Kim Jülich
Samstag, 19:11 Uhr
Warnung: Lesen für Unbefugte (alle außer Kim Jülich) streng verboten! Besonders für Ben und Lukas, die nervigsten Brüder des Universums!
Ich könnte platzen vor Glück! Habe gerade Michi im Café Lomo getroffen. Endlich mal wieder! Wir sind uns in letzter Zeit kaum noch über den Weg gelaufen. Kein Wunder – ich hatte so viel für die Schule zu tun, dass ich ständig zu Hause herumgesessen bin und gelernt habe. Heute haben wir zum Glück die letzte Klassenarbeit vor den Herbstferien geschrieben.
Und wer taucht auf, kaum dass ich mit Franzi und Marie im Café Lomo sitze? Michi! Ich dachte, ich sehe nicht richtig! Als ob er geahnt hätte, dass ich auch da bin. Vielleicht hat er ja meine Sehnsucht gespürt. Ganz bestimmt hat er das! Michi ist wahnsinnig sensibel, ihm kann man so leicht nichts vormachen. Nur dass ich in ihn verliebt bin, scheint er irgendwie nicht zu merken. Obwohl – vielleicht ahnt er doch etwas. Heute hat er mich so lieb mit seinen blaugrünen Augen angesehen, ich bin beinahe dahingeschmolzen. Und erst sein Lächeln! Das haut mich immer wieder glatt um.
Aber das Beste kommt noch: Michi ist doch tatsächlich aufgefallen, dass ich beim Friseur war! Dabei hab ich mir nur die Spitzen schneiden lassen. Nicht einmal Marie hat etwas gemerkt, obwohl ihr normalerweise nichts entgeht, was irgendwie mit Styling zu tun hat. Michi meinte, die kurzen Haare würden mir total stehen. Ist das nicht süß? Ich habe mich total über sein Kompliment gefreut. Leider bekam ich mal wieder kaum ein Wort heraus. Um meine Verlegenheit zu überspielen, hab ich schnell einen Schluck Kakao getrunken – und mich glatt verschluckt. Ich musste so heftig husten, dass mir die Tränen über das Gesicht gelaufen sind und ich knallrot geworden bin. Wie peinlich! Warum muss eigentlich immer mir so etwas passieren?
Aber Michi war toll. Statt mich auszulachen, hat er ein Taschentuch herausgeholt und mir die Tränen von der Wange getupft. Ich wäre fast in Ohnmacht gefallen! Am liebsten hätte ich die Zeit angehalten …
Leider war es schon kurz vor sechs und ich musste zum Abendessen nach Hause. Mama macht immer ein furchtbares Theater, wenn einer von uns zu spät zum Essen kommt. Dabei wäre ich so gerne bei Michi geblieben!
Ob wir uns vor den Herbstferien noch einmal sehen? Hoffentlich! Sonst werde ich vor lauter Sehnsucht bestimmt verrückt …
Die Legende vom Märchenwald
»Sind wir bald da?«, keuchte Kim, während sie sich auf ihrem Fahrrad den Hügel hinaufquälte.
»Wir sind doch gerade erst losgefahren.« Franzi schaltete einen Gang herunter und trat kräftig in die Pedale. »Jetzt reiß dich mal ein bisschen zusammen. So anstrengend ist Radfahren nun wirklich nicht.«
Der Radweg nach Billershausen schlängelte sich malerisch zwischen den Feldern hindurch. Die Herbstsonne strahlte vom Himmel und ließ das bunte Laub der Bäume am Wegesrand leuchten. Es war das perfekte Wetter für eine Radtour: trocken, nicht zu warm und nicht zu kalt. Trotzdem hatte Kim schon beim ersten Hügel angefangen herumzujammern. Franzi schüttelte ärgerlich den Kopf. Warum konnte sie nicht einfach den Mund halten und die Tour genießen?
»Du hast gut reden«, beschwerte sich Kim. »Deine Gangschaltung ist ja auch nicht kaputt. Versuch mal, im fünften Gang diese blöden Hügel hinaufzufahren, das ist echte Schwerstarbeit!« Kims Gesicht war rot angelaufen und Schweißperlen liefen ihr über die Stirn.
»Wir können ja bald mal eine Pause einlegen«, schlug Marie vor. Sie
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