Drei Worte, die das Glueck bedeuten
an.
„Jedenfalls kommen wir morgen“, beteuerte sie.
„Es spielt keine Rolle“, erwiderte er und drückte sie noch einmal. „Pass auf dich auf, Ma.“ Während er sie im Arm hielt, konnte er über ihre Schulter hinweg genau ins Esszimmer sehen. Dort saß sein Vater und aß, den Blick auf den Teller gerichtet.
Als Deke vor fast zwanzig Jahren einen Sommer lang als Cowboy auf der Ranch gearbeitet hatte, hatten Will und Gaye Jones noch im Hauptgebäude gelebt. Oft war er nach der Arbeit hierher gekommen, um mit Erin an den kühlen Abenden auf der Veranda zu sitzen und zu reden. Manchmal hatte sich auch ihr älterer Bruder Taggart dazugesellt, wenn er gerade nicht als RodeoCowboy unterwegs war.
Von Milly wusste Deke, dass Will und Gaye inzwischen nach Bozeman gezogen waren. Die Ranch war nun in Taggarts Händen, der sich vom Bullenreiten zurückgezogen hatte – nicht, ohne sich vorher den Weltmeistertitel samt goldener Gürtelschnalle zu holen. Nun unterrichtete er die jungen und auch die nicht mehr ganz so jungen RodeoAnwärter.
Während Deke die Straße zum Ranchhaus entlangfuhr, fühlte er sich beflügelt.
Das Gefühl war so ganz anders als die Beklemmung, die ihn beschlichen hatte, als er vor dem Haus seiner Eltern gehalten hatte.
Obwohl Erin Jones auf der anderen Seite der Erdhalbkugel wohnte, war Deke froh, dass er gekommen war. Er wusste, dass ihr Bruder Taggart sich freuen würde, ihn zu sehen. Auch Gaye und Will, die bestimmt ebenfalls unter den Gästen waren, würden Deke sicher herzlich willkommen heißen. Als er vor dem Haus hielt, parkten bereits über ein Dutzend Lieferwagen und Autos kreuz und quer auf dem Hof.
„Kuchen, Da?“ kam es vom Hintersitz.
Deke blickte über die Schulter zu seinem Sohn und lachte. „Darauf kannst du wetten, Kumpel. Wird sofort serviert.“
Als er die Fahrertür öffnete, drang bereits lautes Gelächter zu ihnen. Ganz offenbar feierten die Leute im Haus fröhlich und ausgelassen miteinander – ganz so, wie es sich für Thanksgiving gehörte.
Nachdem Deke geklopft hatte, öffnete eine umwerfende Blondine die Haustür.
Er räusperte sich. „Hallo. Ich bin Deke Malone. Meine Schwester…“
„Deke! Milly hat gestern Abend schon von dir erzählt. Ich bin Felicity, Taggarts Frau. Kommt doch rein und mischt euch unters Volk!“
Mit „Volk“ hatte sie keineswegs untertrieben. Von seinem Standort aus konnte Deke schon mindestens fünfundzwanzig Leute erblicken: Cowboys und Frauen, ältere und jüngere Herrschaften, Kleinkinder und Teenager. Und alle lachten und redeten miteinander, während sie auf Sofas, Treppenstufen und Klappstühlen saßen und Teller in der Hand balancierten. Einige aßen Truthahn mit Preiselbeersauce und Kartoffelbrei, anderen waren bereits beim Dessert und führten sich riesige Stücke Kürbis oder Apfelkuchen zu Gemüte.
Zacks Augen leuchteten auf. „Kuchen!“
Felicity lachte. „Aha, du möchtest also Kuchen haben.“
Der Junge steckte sich den Daumen in den Mund und barg den Kopf an Dekes Schulter. Aber seine Schüchternheit hielt nicht lange an.
Dafür sorgte Felicity. „Ich glaube, ich kann dir ein Stück Kuchen besorgen“, sagte sie und lächelte Zack weiterhin zu. Da lächelte er schließlich zurück, den Daumen immer noch im Mund.
„Das ist Zack“, stellte Deke seinen Sohn vor.
„Okay, Zack, was für eine Kuchensorte möchtest du denn?“ fragte Felicity. „Für mich siehst du wie jemand aus, der gern Apfelkuchen isst.“
Gerade hatte Deke den Jungen Felicity übergeben, da wurde er von hinten angesprochen. „Deke Malone? Bist du das etwa?“
Er drehte sich um und erblickte Will Jones, der ihn freudig anstrahlte. Dekes ehemaliger Arbeitgeber hatte mittlerweile weißes Haar und war noch obeiniger als je zuvor, dabei aber immer noch schlank und muskulös. „Hey, Will!“ sagte Deke.
„Meine Güte, ist das schön, dich wiederzusehen, mein Junge!“ Will drückte ihn fest an sich, als wäre Deke sein lange verloren geglaubter Sohn.
Deke bekam ganz feuchte Augen, und die Kehle wurde ihm eng. Hier wurde er von ganzem Herzen willkommen geheißen! Er erwiderte Wills Umarmung. „Es ist auch schön, dich zu sehen!“
„Aber sag mal, Junge, warum um alles in der Welt hast du uns denn nichts davon gesagt, dass du herkommst?“ Will trat einen Schritt zurück und musterte Deke von oben bis unten.
„Ach, ich hab mich ganz spontan dazu entschlossen“, erwiderte er, obwohl das nicht ganz der Wahrheit entsprach. „Milly
Weitere Kostenlose Bücher