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Drei Worte, die das Glueck bedeuten

Drei Worte, die das Glueck bedeuten

Titel: Drei Worte, die das Glueck bedeuten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Mcallister
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lassen.
    Bis zur Morgendämmerung genoss sie in ihrer Vorstellung immer wieder seine Küsse, drückte sich das Kissen an die Brust und erinnerte sich daran, wie es sich angefühlt hatte, als sein warmer Körper noch auf ihrem lag. Sie strich sich über die Wange, die sie an seinen Bartstoppeln gerieben hatte, und atmete seinen Geruch ein, der noch in ihrem Bett geblieben war.
    Lange konnte sie es jedoch nicht aushalten, einfach dazuliegen und über die vergangene Nacht nachzudenken. Sie fühlte sich unruhig, ziellos, sie musste unbedingt etwas tun. Sie musste sich der Zukunft zuwenden, weiterleben. Und sie fühlte sich energiegeladen.
    Schnell duschte Erin, dann lief sie nach unten. Dort ließ sie den Hund nach draußen und begann, Wäsche zu waschen. Dann putzte sie die Treppe. Als die Kinder wach wurden, servierte sie ihnen zum Frühstück Haferbrei, frisches Obst und Muffins – und Gabriel, Sophie und Nicolas wunderten sich über das reichhaltige Angebot. Schließlich kam Taggart vorbei, um Gabriel abzuholen. Er bot an, auch Sophie und Nicolas mitzunehmen und sie abends zurückzubringen.
    Die beiden waren begeistert, und Erin war das ganz recht. Während die Kinder weg waren, könnte sie hier im Haus einiges erledigen. Seit sie Paris verlassen hatten, hatte sie ihre Kamera nicht ein einziges Mal angerührt. Zwar hatte sie Anfragen von zahlreichen Redakteuren erhalten, aber sie hatte die Aufträge immer abgelehnt. Sie war eben noch nicht bereit, wieder zu fotografieren.
    Aber nun war es anders. Sie wollte unbedingt etwas unternehmen – sonst würde sie noch den ganzen Tag an Deke denken. Und das war nun mal nicht produktiv, damit kam sie nicht weiter. Eines Tages würde sie die Erinnerung an diese eine gemeinsame Nacht genießen können. Aber jetzt war es noch nicht so weit.
    Also machte Erin sich im Haus an die Arbeit, räumte zuerst auf, saugte Staub und wischte die Böden. Dann widmete sie sich den ungenutzten Schlafzimmern, die sie vielleicht eines Tages an Feriengäste vermieten wollte. Dort löste sie die alten Tapeten ab und schrubbte anschließend die Wände. Als Nächstes war das Zimmer dran, aus dem sie in Zukunft eine Dunkelkammer machen wollte. Dort stellte sie die Bücherregale auf, die Taggart ihr vorbeigebracht hatte, dann packte sie die Kartons mit ihren Fotoutensilien, Dias und Büchern aus und sortierte alles ein.
    Anschließend lief sie wieder nach unten und kochte Hühnersuppe, machte Bananenbrot und buk drei verschiedene Sorten Plätzchen.
    Als sie danach immer noch überschüssige Energie hatte, machte sie sich daran, die leeren Kartons zu zerkleinern.
    Diese Arbeit befriedigte sie ungemein. Die dicke, stabile Pappe zu zerreißen war das Beste, was sie den ganzen Tag unternommen hatte.
    Am Abend war das ganze Haus blitzblank, die ungenutzten Schlafzimmer waren sauber und so weit, dass man sie nun tapezieren oder neu streichen konnte. Auf dem Herd köchelte die Suppe, auf der Arbeitsplatte kühlte das Brot ab. Bestimmt würden sich die Kinder freuen, dass sie jedem seine Lieblingssorte Plätzchen gemacht hatte.
    Und weil es nun langsam an der Zeit dazu war, suchte sie den Christbaumschmuck heraus, den sie aus Paris mitgebracht hatte. Die Schachteln brachte sie unten in der Eingangshalle in einem Schrank unter, damit sie griffbereit waren, sobald sie einen Baum besorgt hatten.
    Erin blickte auf die Uhr. Es war beinahe sechs, bald kämen die Kinder nach Hause. Also ging sie zurück in die Küche, um einen Salat zur Suppe zuzubereiten.
    Dann deckte sie den Tisch und stellte eine Kerze darauf.
    Sie trat einen Schritt zurück und betrachtete ihr Werk. Ja, sie konnte mit sich zufrieden sein. Alles war ordentlich, unter Kontrolle. Und sie hatte schließlich damit begonnen, sich hier häuslich niederzulassen.
    Kurz dachte Erin darüber nach, sich noch ein Glas von dem Wein einzuschenken, den sie gestern mit Deke getrunken hatte, um mit sich selbst auf ihre Zukunft anzustoßen. Was auch immer ihr bevorstand – sie war nun bereit, sich darauf einzulassen.
    In diesem Moment nahm sie wahr, dass draußen ein Wagen vorfuhr. Sie lächelte und wandte sich der Haustür zu, als sie die Schritte auf der Veranda hörte.
    Taggart mit den Kindern, dachte sie. Doch statt einfach einzutreten, klopfte ihr Besucher an der Haustür an.
    Verwirrt öffnete Erin.
    Draußen stand Deke. Er hielt Zack im Arm und war kreidebleich. „Mein Dad“, stammelte er. „Er hatte letzte Nacht einen Herzinfarkt.“
    „Er wird nicht

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