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Drei Wünsche hast du frei: Roman (German Edition)

Drei Wünsche hast du frei: Roman (German Edition)

Titel: Drei Wünsche hast du frei: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jackson Pearce
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möchte, dass du glücklich bist, weil du bist, was du bist, Vi. Nicht, weil du es dir gewünscht hast.«
    »Bis das passiert«, sage ich mit einem raschen Seitenblick auf Aaron, »ist das hier genug. Sieh mich an, Lawrence. Du liest besser in mir als irgendwer sonst. Bitte. Ich habe mich so lang nicht mehr so gefühlt, als gehörte ich hierher – als hätte ich mehr als dich und Dschinn. Mach es nicht kaputt, Lawrence. Du schuldest mir was.« Ich habe ihn noch nie so ausdrücklich für die ganze Geschichte verantwortlich gemacht, und ich bin mir nicht sicher, ob er es verdient hat.
    Mein bester Freund zuckt zusammen, als hätte ich ihn geschlagen, dann schüttelt er den Kopf. »Ich schulde dir was? Du weißt genau, dass ich nicht vorhatte, dich zu verletzen.«
    »Passiert ist es trotzdem«, murmele ich.
    Lawrence seufzt und drückt mir die Hand. »Es gefällt mir nicht. Aber wenn es dich glücklich macht – im Moment –, dann okay. In Ordnung.« Er wirkt besiegt, aber wenn ich eine Spur von schlechtem Gewissen empfinde, ist es nicht von Dauer. Es ist, als ob gerade jetzt kein Unglücklichsein in mir existieren könnte. Lawrence lässt meine Hand los und blickt sich im Raum um. »Wo steckt Dschinn überhaupt?«
    »Er ist verschwunden«, sage ich. Ich wage es, mich etwas dichter an Aaron zu lehnen, obwohl ich immer noch nicht das Gefühl habe, mich ihm geradezu in die Arme werfen zu können. »Gleich nach dem Wunsch. Er hat mir geholfen, mich auf den Boden zu setzen, und dann ist er … gegangen.«
    »Wer?«, meldet sich Aaron zurück.
    »Keiner«, sagt Lawrence, bevor ich eine Antwort stammeln kann. Er mustert mich wieder, und sein Gesichtsausdruck ist von erzwungener Ruhe. »Es bleibt dabei, dass wir noch frühstücken gehen, bevor ich dich zu Hause absetze, oder?«
    Wir hatten nichts dergleichen geplant, und um ehrlich zu sein, ich habe Angst davor, zu gehen – was, wenn der Wunsch ausläuft, sobald ich die Party verlasse? Ich kann unmöglich wieder zu dem unsichtbaren Mädchen werden. Jetzt nicht mehr. Aber Lawrence ist … na ja, Lawrence eben. Ich nicke und lehne mich enger an Aaron, während mein bester Freund in der feiernden Menge verschwindet.

10
    Dschinn
    D schinn!«
    Es ist nicht Viola, die meinen Namen ruft, sondern Lawrence. Der Himmel ist im Begriff, heller zu werden, die Bäume sind Silhouetten und nicht mehr nur Schwärze. Ich stehe unter der Eiche auf und klopfe mir die Erde von den Beinen. Jetzt hat also auch er das mit dem Wunsch herausgefunden. Ich könnte mich hier verstecken und ihm aus dem Weg gehen – anders als bei Viola bin ich nicht gezwungen, auf seinen Ruf hin zu erscheinen. Aber nein … er hat ein Anrecht auf eine Antwort. Ich seufze und verschwinde aus dem Park, um unmittelbar neben ihm wieder aufzutauchen.
    »Wow. Dich zu rufen hat ja wirklich funktioniert«, sagt Lawrence. Er sitzt auf dem Fahrersitz seines Autos, direkt vor dem Haus, in dem die Party stattgefunden hat. Es ist geradezu unheimlich, das Haus wiederzusehen, in dem vor wenigen Stunden noch das Leben tobte – jetzt ist es still und verlassen bis auf ein paar Leute, die gerade zu ihren Autos torkeln. Morgendlicher Tau überzieht die roten Becher, die überall im Vorgarten verstreut sind, und hat die Kleidung eines Typen durchweicht, der unter der Hecke eingeschlafen ist.
    »Ich warte darauf, dass Viola rauskommt. Steig ein«, sagt Lawrence. Seine anfängliche Überraschung ist bereits verflogen.
    Ich nicke und versuche herauszufinden, wie verärgert er über den Wunsch ist, aber im Augenblick ist er schwer zu lesen. Ich gehe um das Auto herum und schiebe mich auf den Beifahrersitz, wo ich die Hände an die Lüftungsschlitze lege, um sie zu wärmen.
    »Wir müssen reden«, sagt Lawrence mit einem scharfen Seitenblick auf mich.
    Ich seufze. »Sieh mal, Viola hat einen Wunsch ausgesprochen. Ich musste das machen. Ich hab’s nicht gern getan, um ehrlich zu sein.«
    »Ich bin auch nicht wütend. Aber ich will jetzt genau wissen, wie es funktioniert. Nehmen wir an, Viola will ihn wieder verlassen … wird er sie danach auch noch lieben?«
    Ich schüttele den Kopf. »Irgendwie schon. Aber nicht wirklich. Wünsche sind nicht von Dauer. Sie hat sich gewünscht, das zu haben, was Aaron und Ollie haben, also … also habe ich dafür gesorgt, dass Aaron sie will statt Ollie. Es war die beste Methode, ihr zu geben, was sie sich gewünscht hat, ohne zu viel daran zu verändern, wer sie ist. Wie auch immer, ich habe

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