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Drei Wünsche hast du frei: Roman (German Edition)

Drei Wünsche hast du frei: Roman (German Edition)

Titel: Drei Wünsche hast du frei: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jackson Pearce
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den Wunsch ein bisschen manipuliert. Ich hab getan, was ich konnte. Habe versucht, es zu einem Wunsch nach Zugehörigkeit zu machen, nicht zu einem Wunsch nach Liebe. Aber es kann zu Ende gehen, genau wie alles andere auch.«
    »Okay … okay. Gut.« Lawrence wirkt eine Spur erleichtert.
    »Dich habe ich komplett aus der Sache rausgehalten. Im Hinblick auf dich hat sich nichts verändert«, füge ich hinzu. Zuzulassen, dass der Zauber auch Lawrence berührt, ist mir ganz einfach nicht richtig vorgekommen.
    Der Junge sieht zu mir herüber, seufzt und schüttelt den Kopf. »Hm … danke? Weißt du, du und deine Wunschgewährerei machen die Dinge nicht gerade leichter.«
    Ich bringe ein mattes Lächeln zustande. »›Welch ein wirres Netz wir weben‹, stimmt’s?«
    »So was in der Art«, antwortet Lawrence und reibt sich die Schläfen.
    Wir drehen beide den Kopf, als wir eine Bewegung von der Haustür her bemerken. Es ist Viola, die langsam ins Freie tritt, Hand in Hand mit Aaron. Eine kleine Gruppe von Aarons Freunden folgt ihnen, und in der beginnenden Dämmerung sehen sie nicht annähernd so blendend aus wie beim letzten Mal, als ich sie gesehen habe. Viola dagegen leuchtet förmlich. Aaron drückt sie an sich, woraufhin sie erst scheu die Schultern nach oben zieht, dann sprudelnd auflacht und der Berührung nachgibt.
    Als Aaron und Viola die Beifahrertür von Lawrences Wagen erreichen, bleiben sie stehen. Ganz kurz fange ich Violas Blick auf, bevor ihre Augen hinter Aarons Kopf verschwinden, als er sich vorbeugt, um sie zu küssen. Lawrence und ich beschäftigen uns damit, auf die Knöpfe des Autoradios zu drücken. Mehrfach. Irgendwann lässt Aaron sie los und öffnet ihr die Beifahrertür; ich mache einen Satz auf den Rücksitz.
    »Hey, Lawrence, wohin bist denn du verschwunden?«, fragt Aaron grinsend, während er in der Morgenkühle die Hände gegeneinanderreibt.
    »Hab einfach eine Weile hier draußen gesessen«, antwortet Lawrence ausdruckslos, während Viola ihren Gurt schließt. Sie wirft einen Blick zu mir nach hinten und lächelt mir kurz zu.
    »Bis morgen also, Baby«, sagt Aaron und schließt die Beifahrertür.
    Niemand sagt etwas. Viola beißt sich auf die Lippen und wirft sowohl Lawrence als auch mir nervöse Blicke zu. Ich erkenne einen Wunsch in ihren Augen – den, uns von ihrem Abend zu erzählen.
    Danke, lieber nicht. »Wohin fahren wir?«, frage ich Lawrence, um das unbehagliche Schweigen zu brechen.
    »Frühstücken. Oder zu einem extrem späten Abendessen«, sagt er mit einer Handbewegung zur Uhr hin – es ist Viertel nach fünf.
    »Ich bin noch nie so früh auf gewesen«, kommentiert Viola. »Das heißt, ich bin vermutlich noch nie so lange ausgegangen. Die Zeit ist nur so verflogen, ich hab mit Aaron da gesessen, und dann haben wir getanzt …«
    » Du hast getanzt?«, fragt Lawrence, und er hört sich überrascht an.
    »Ich weiß! Aaron hat mich dazu überredet, und es hat irgendwie Spaß gemacht. Danach haben wir noch draußen gesessen, bis es zu kalt geworden ist. Warst du die ganze Zeit hier draußen im Auto? Und wo hast du eigentlich gesteckt, Dschinn?«
    Lawrence nickt nur.
    Ich antworte: »Holly Park. Da gehe ich gern nachts hin. Wenn man die Augen schließt und die Ohren auch und versucht, nicht zu atmen, dann ist es ein bisschen wie Caliban. Irgendwie.«
    Viola dreht sich auf ihrem Sitz um und mustert mich eingehend. »Caliban – dem du jetzt näher bist, wie ich vielleicht erwähnen sollte, nachdem ich mir etwas gewünscht habe.« In dem Augenblick, als sie es ausspricht, verblasst ihr Grinsen etwas – nun ist es weniger ein Strahlen und mehr ein widerwilliges Lächeln.
    »Stimmt, es sind nur noch zwei Wünsche übrig«, sage ich und zwinge mich dazu, mir zu überlegen, was ich frühstücken würde, wenn ich in Caliban wäre. Das Essen nimmt man ernst dort. Mit Sorgfalt zubereitet und serviert, makellos garniert …
    »Ich hoffe, die bieten diesen Frühstücksteller mit Schinkenspeck noch an«, sagt Lawrence, als er das Auto auf den Parkplatz eines kleinen, schmuddelig aussehenden Bistros lenkt.
    Das Lokal ist voll mit den unterschiedlichsten Leuten – schweigsamen Grüblern, schwatzenden Teenagern und hier und da einem grienenden alten Mann. Im Inneren riecht es nach abgestandenem Rauch und Speckdunst, und die Kellnerinnen schreien die Bestellungen zu einem dicken Koch hinüber, der vor seiner Herdzeile hin und her schlurft, Eier brät und Waffelteig in Formen

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