Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drei Wünsche hast du frei: Roman (German Edition)

Drei Wünsche hast du frei: Roman (German Edition)

Titel: Drei Wünsche hast du frei: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jackson Pearce
Vom Netzwerk:
Fragen. Und wenn ich ehrlich sein soll, ich möchte das mit dem Fremden eigentlich niemandem erklären müssen – zuallerletzt meinen Eltern.
    Meine Mutter geht zur Anrichte und beginnt die mitgebrachten Schachteln vom Chinarestaurant zu öffnen. »Stress? Liebes, du bist sechzehn. Wie viel Stress kann man da schon haben? Gib mir mal eine Gabel rüber – ich hasse Essstäbchen.« Sie öffnet eine Dose Cola light und nimmt einen großen Schluck. Dann seufzt sie, sieht mich an und runzelt die Stirn, als wäre ihr gerade etwas eingefallen. »Moment, das habe ich eigentlich gar nicht gemeint. Ich wollte sagen: Würdest du gern über den Stress reden, den du hast?«
    »Äh … nein. Schon okay«, sage ich schnell und greife nach einer Schachtel Frühlingsrollen.
    Zwischen ihren Memos aus dem Büro und den Liebesromanen hat meine Mutter auch in einem Sachbuch mit dem Titel Ihr Teenager: Zugang finden, Verbindungen aufbauen geblättert. Ich bin mir ziemlich sicher, das Buch zu verbrennen wäre in dieser Hinsicht hilfreicher, als es zu lesen, aber Ratgeber sind für meine Mutter die Antwort auf alles und jedes, vor allem jedoch auf die Tatsache, dass ich nicht mit ihr über Lawrence reden will. Meine Mom zuckt die Achseln und beginnt in der Zeitung zu blättern, während ich mir ein paar Servietten nehme und mich zum Essen in mein Zimmer zurückziehe.
    Als ich sieben war, damals, bevor meine Mom wieder eine Ganztagsstelle annahm, habe ich die Farbe Rosa geliebt und Mom angebettelt, mein Zimmer in einer migränefördernden Farbe namens Flamingo Dream zu streichen. Ich wünschte wirklich, sie hätte sich damals nicht drauf eingelassen, denn neun Jahre später erstrahlt mein Zimmer immer noch in Flamingo Dream. Ich zerre die Jalousien nach unten, was das Rosa ein bisschen erträglicher macht, und falle auf mein Bett. Es ist begraben unter mehreren Schichten alter Patchworkdecken und den Stofftieren, bei denen ich es vorläufig noch nicht über mich bringe, sie in den Schrank zu sperren.
    Ich drehe den Kopf, um zur linken Seite der Matratze hinüberzusehen. Das ist die Seite, auf der Lawrence geschlafen hat, wenn ich ihn spätabends in mein Zimmer geschmuggelt habe. Es war schön, beim Geräusch seines Atems einzuschlafen. Die Leute glauben immer, unsichtbare Mädchen wären der Typ, der nichts als Einsen bekommt und im Debattierklub ist oder so. Stimmt nicht. Wir wollen geküsst und halb ausgezogen werden, bevor wir neben jemandem einschlafen, den wir lieben – genau wie alle anderen auch.
    Es ist vorbei. Akzeptier’s endlich. Meine Hand schleicht sich zur leeren Seite des Bettes hinüber und spielt mit den losen Fäden an der Decke.
    »Sieh mal, können wir das jetzt einfach zu Ende bringen?« Eine männliche Stimme dröhnt durch die Stille.
    Ich schreie auf, so laut, dass meine Stimme dabei kippt. Ich strampele und trete um mich, als ich versuche, die Decken abzuschütteln und die Füße auf den Boden zu bekommen. Das Haar fällt mir ins Gesicht und bleibt an der Haut kleben. Ich zwinge die Beine über die Bettkante, obwohl die Decken immer noch um meine Waden gewickelt sind. Als ich die Füße aufsetze, rutscht der Stoß von Seventeen -Heften auseinander, auf den ich sie versehentlich gestellt habe, und ich lande quiekend in einem Wust von Zeitschriftenpapier auf dem Teppich. Hart.
    »Äh, okay«, sagt die Stimme leicht irritiert, aber mein Herz hämmert so sehr, dass ich nicht einmal dazu komme, verlegen zu sein. Hektisch sortiere ich meine Beine und spähe keuchend über das Bett hinweg.
    Er lehnt an meiner Kommode, in Jeans und einem ausgeleierten schwarzen T-Shirt, beide Augenbrauen hochgezogen. Er hat hohe Wangenknochen und ein eckiges Kinn und ist größer, als ich gedacht hätte. Das Licht schimmert in seinen Tieraugen, als er den Blick auf mich richtet – den erwartungsvollen Blick, den ich inzwischen schon kenne.
    Mein Fremder.
    Ich kann nicht um Hilfe rufen, weil es mir vor Schreck die Sprache verschlagen hat.
    Er verschränkt die Arme.
    »Und, hast du dieses Mal einen Wunsch, oder nicht?«

2
    Ein Dschinn
    S ie kreischt.
    Natürlich. Sterbliche Frauen neigen dazu, das zu tun. Es musste natürlich wieder eine Frau sein. Diese hier hat nichts an sich, das der Welt verkündet »versucht gerade, einen Dschinn zu beschwören«, andererseits ist auch das nicht unüblich, denn meine Herren – und Herrinnen – können wirklich jeder Typ Mensch sein. Teenager auf einem Esoterik-Trip, junge Mütter, alte

Weitere Kostenlose Bücher