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Drei Wunder (German Edition)

Drei Wunder (German Edition)

Titel: Drei Wunder (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Bullen
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eröffnen die Saison. Freitagabend ist eine Party. Calla hat mich eingeladen, aber mir ist eigentlich nicht danach.« Olivia schluckte. Violet sagte nichts, sondern schob nachdenklich die Lippen vor und musterte Olivia durch halb geschlossene Augen. »Außerdem«, fuhr Olivia fort, »soll es dieses Wochenende richtig gutes Wetter geben. Ich dachte, wir könnten uns mal Angel Island ansehen. Ich habe gehört, da gibt es einige echt schöne Stellen.«
    Violet nickte langsam, ihr Blick wanderte an Olivias Kopf vorbei.
    »Violet? Was ist los?«, fragte Olivia und drehte sich um, um dem leeren Blick ihrer Schwester zu folgen.
    »Ich denke, du solltest mit zum Strandhaus fahren.« Violet starrte noch einen Moment in die Ferne, bevor sie wieder zurück zu Olivia sah. Ein weiches, trauriges Lächeln umspielte ihre Lippen. »Du wirst Freundinnen brauchen, wenn …«
    Olivias Herz hämmerte mit einem Mal gegen ihre Rippen. »Wenn was?«, fragte sie. »Wovon redest du denn?«
    »Nichts weiter«, sagt Violet und stieß Olivia seitlich an. »Aber wenn du unterwegs bist, dann könnte ich vielleicht als blinder Passagier mit den Turteltauben segeln gehen.«
    Olivia betrachtete ihre Schwester aus den Augenwinkeln. »Du willst auf dem Boot bleiben?« Ihr Haar flatterte wild im Wind, und sie bemühte sich, es aus dem Gesicht zu streichen.
    Violet zuckte mit den Schultern und setzte sich auf die Bank, die direkt am Bug eingebaut war. »Warum denn nicht?«, fragte sie, zog ihre nackten Knie an die Brust und legte den Kopf zurück auf die Reling. »Es ist ja nicht so, als ob sie ein unsichtbares drittes Rad am Wagen bemerken würden …«
    Olivia setzte sich neben sie auf die Bank und zupfte am ausgefransten Saum der abgeschnittenen Jeans ihrer Schwester. »Ich wünschte, ich könnte mitkommen.« Olivia seufzte.
    Violet lachte und streckte ihre langen Beine aus. »Ein Jammer, dass du nicht gerade eines deiner Wunschkleider anhast«, witzelte sie.
    Olivia lächelte, legte ihren Kopf an Violets Schulter und sah hinauf zu den Sternen.
    »Wie wäre es damit?«, fragte Violet, und deutete auf die Skyline der Stadt. Ein Licht flackerte oben am Himmel, und wenn man die Augen zusammenkniff, sah es fast wie eine Sternschnuppe aus.
    »Nein«, sagte Olivia leise, während eine von Violets Locken ihr ins Gesicht fiel und auf ihrer Stirn kitzelte, »leider auch keine echte.«

30
    »Auf keinen Fall«, rief Calla lachend. »Ich habe mir geschworen, nie wieder in einem In-N-Out Burger zu essen.«
    Olivia saß eingeklemmt auf dem Rücksitz von Larks rotem Mini Cooper Cabrio. Lark hatte die Mädchen nach der Schule abgeholt, und sie hatten es über die Golden Gate Bridge geschafft, bevor der schlimmste Feierabendverkehr einsetzte. Olivia hatte den Kopf aus dem Fenster gestreckt und ihre erste Fahrt als Beifahrerin den Pazifik entlang genossen und sich gefragt, wo Violet wohl gerade war. Sie hatte an diesem Morgen ihre Schwester eine Ewigkeit lang zum Abschied umarmt und war plötzlich eher nervös als aufgeregt darüber gewesen, dass sie ein ganzes Wochenende allein mit den Mädels verbringen sollte.
    Doch bisher hatte die Fahrt Spaß gemacht. Eve saß neben Olivia und strickte an einem gestreiften Sommerschal, und am anderen Fenster saß Austin, das Mädchen mit dem Feenhaar aus Olivias Kunststunde. Sie war hungrig und bettelte um Fastfood.
    »Kommt schon«, jammerte Austin, fuhr sich mit einer Hand durch ihr blondes Haar und stieß mit dem Fuß in die Rückseite von Callas Sitz. »Wir sind so weit hier draußen, und ich komme da sonst nie hin. Animal! Animal!«
    Olivia hob verblüfft eine Augenbraue, und Lark sah das im Rückspiegel.
    »Da hat sie recht«, sagte Lark, setzte den Blinker und nahm die Ausfahrt. »Und ich denke mal, Olivia hatte auch noch nie vorher Animal-Style.«
    Die Mädchen kicherten, als sie auf dem Parkplatz anhielten, ein riesiger gelber Pfeil zeigte den Weg zu einem altmodischen Schnellrestaurant, wie Olivia es nur aus Filmen kannte. »Animal-Style?«, fragte sie und hatte ein wenig Angst vor der Antwort. Doch sie kam um vor Hunger und hoffte insgeheim, dass, was immer dieser Animal-Style war, das richtiges Rindfleisch bedeutete, und nicht irgendein Soja-Ding in Burgerform mit Fleischgeschmack.
    Austin wühlte in ihrer Tasche nach ihrem Portemonnaie und löste ihren Gurt, noch bevor Lark überhaupt auf dem Parkplatz angehalten hatte. »Das ist ein Burger, der in Senf gebraten wird, mit Mixedpickles und gebratenen Zwiebeln«,

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