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Drei Wunder zum Glück (German Edition)

Drei Wunder zum Glück (German Edition)

Titel: Drei Wunder zum Glück (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Bullen
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Diskutieren bleibt keine Zeit mehr«, sagte Hazel mit solcher Entschlossenheit, dass sie ihre eigene Stimme kaum erkannte. »Und du riechst nach Kuhstall. Geh dich duschen! Sofort!«

    »Austernessen leichtgemacht«, verkündete Luke scherzhaft. »Aufgepasst!«
    Luke, Hazel und Jaime standen am langen Büfett auf der Veranda des Yachtclubs. Das Clubhaus, ein altes viereckiges Gebäude, von dem aus man über den Hafen blicken konnte, war mit roten, weißen und blauen Lichterketten geschmückt, die Veranda zusätzlich mit Fähnchen und Flaggen.
    Die Gästeschar war ein Meer aus leichten Anzügen und Abendkleidern. Die Frauen gaben sich rechts und links Küsschen auf die gepuderten Wangen, die Männer hielten Drinks in einer Hand und klopften einander mit der anderen herzlich auf die Schultern. Die Innenwände des Clubhauses waren mit Schwarzweißfotos von Booten und Bootsbesitzern vergangener Zeiten verziert. Hazel sah sich um und seufzte. Jaime hatte recht gehabt, was den Snob-Faktor betraf.
    Aber beim Essen hatte sie sich definitiv getäuscht. Das Büfett war reichlich und kam auch gut an. Die Gäste bedienten sich ungeniert, ob vom Obstsalat, dem frischen gemischten Salat oder den gegrillten Maiskolben. Und am anderen Ende gab es ein riesiges Angebot an gekochten Gerichten, wie Austern und Muscheln, alle bereits aus der Schale gelöst und zwischen Zitronenstücken und kleinen Schüsseln mit Sauce angerichtet.
    Luke wählte zwei Austern und reichte die kleinere Hazel.
    »Tut mir leid, Jaime«, sagte er, als er ihr einen Teller mit gegrilltem Hühnchen und Salat reichte. »Keine rohen Schalentiere für dich.«
    Jaime zuckte mit den Schultern und goss sich ein Glas Apfelcidre ein. »Schwanger zu sein ist eine echte Freude«, seufzte sie und schaute neidisch auf die Gläser der beiden, in denen Champagner schaukelte, den sie stibitzt hatten.
    »Okay«, sagte Luke und gab ein paar Spritzer Zitronensaft und einen Klacks roter Cocktailsauce über die Austern. »Jetzt geht’s los.«
    In einer flüssigen Bewegung legte er den Kopf zurück, hielt die Schale an seine Lippen und schlürfte die Auster aus.
    »So einfach und gut«, seufzte er mit einem Lächeln. »Jetzt bist du dran.«
    Es war eine Herausforderung. Hazel blickte zu Jaime, die sie mit einem Hochziehen der Augenbrauen aufforderte, es Luke nachzutun. Hazel war immer noch sehr bewusst, wie roh diese Auster war, nicht zu vergessen die Tatsache, wie schlüpfrig dieses Ding da in seiner Schale herumglibberte. Aber sie wusste, Jaime und Luke würden nicht nachgeben, bis sie nicht wenigstens eine probiert hatte.
    Sie schloss die Augen, legte den Rand der Schale auf ihre Unterlippe und ließ die Auster in ihren offenen Mund gleiten. Sie war kühl und feucht auf der Zunge. Zuerst zuckte Hazel zusammen, doch als die Auster ihre Kehle hinunterglitt, hinterließ sie einen salzigen, frischen Nachgeschmack, und Hazel war überrascht, dass sie ihn beinahe genoss.
    »Und, was denkst du?«, fragte Jaime.
    Hazel lächelte. »Nicht schlecht«, sagte sie mit einem Schulterzucken, als schlucke sie jeden Tag lebende Wesen hinunter. »Es schmeckt wie das Meer.«
    »Braves Mädchen«, sagte Luke lachend und legte einen Arm um ihre Schulter.
    Hazel nahm einen kleinen Schluck von ihrem Champagner, als sie die Treppe hinunter zum Privatstrand des Clubs gingen. Im Sand war eine Tanzfläche abgesteckt, und eine vierköpfige Band spielte auf einer provisorischen Bühne am Eingang. Luke winkte jemandem zu, den er aus der Arbeit kannte, und Jaime wurde von einem der Kellner, einem Jungen, den sie aus der Schule kannte, in eine Unterhaltung verwickelt, die so verkrampft wirkte, dass es schon wieder lustig war. Es war die perfekte Gelegenheit für Hazel, sich für einen Moment zu entschuldigen.
    »Ich bin gleich wieder zurück«, flüsterte sie Luke zu und ging zurück zum Clubhaus, als sei sie auf der Suche nach dem Badezimmer. Doch in letzter Minute schwenkte sie um die Veranda herum und vergewisserte sich noch rasch, dass sie von der Tanzfläche aus nicht gesehen werden konnte.
    Hazel lehnte sich gegen das Geländer, die Papierfähnchen raschelten an ihrem Kleid. Ihr Herz klopfte schneller. Sie wusste, dieser Wunsch war riskant. Er konnte sich auf so viele verschiedene Weisen erfüllen. Oder vielleicht auch gar nicht. Aber sie musste es versuchen. Wenn sie nichts tat, würde Jaime auf jeden Fall mit Rosanna nach San Francisco gehen, wo sie ihr Kind auf die Welt bringen und es anschließend zur

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