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Drei Wunder zum Glück (German Edition)

Drei Wunder zum Glück (German Edition)

Titel: Drei Wunder zum Glück (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Bullen
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müssen. Aber jetzt, da sie die Chance bekommen hatte, noch einmal ganz von vorne anzufangen, wollte sie alles richtig machen.
    »Was hat es denn mit den Kleidern auf sich?«, fragte Jaime plötzlich, und Hazel verkrampfte sich sofort.
    »Ach, nichts weiter«, erwiderte sie, merkte, dass ihre Wangen brannten, und beugte schnell den Kopf nach vorne. Sie griff nach einem Handtuch und rieb damit ihr feuchtes Haar trocken. »Es sind nur Kleider.«
    »Ja, aber das hier hast du kürzlich schon mitten in der Nacht angehabt«. Jaime ließ nicht locker. »Und das grüne als du hier angekommen bist. Und warum hebst du sie immer in einer Kleiderhülle auf? Sind sie teuer? Sie sehen jedenfalls teuer aus.«
    Hazel verdrehte die Augen, den Kopf immer noch nach unten gebeugt. Plötzlich sehnte sie sich nach der Zeit, in der Jaime kaum mit ihr gesprochen hatte. Die neue Jaime stellte jedenfalls viel zu viele Fragen. »Nein«, antwortete sie. »Die waren nicht teuer. Jemand hat sie mir geschenkt, kurz bevor ich hierherkam.«
    Sie war selbst überrascht, wie entschieden das klang. Aber es war schließlich auch die Wahrheit. Sie hatte nur nicht alles erwähnt, wie die Sache mit der Zeitreise und den Teil mit den drei Wünschen wie im Märchen. Aber solche Kleinigkeiten konnte man ja gut weglassen.
    Hazel warf ihr Haar zurück, zog das Kleid vom Bügel und stieg in den Rock. »Könntest du mir den Reißverschluss hochziehen?«, bat sie und hörte, wie das Bett quietschte, als Jaime sich auf ihre Matratze stellte, um ihr zu helfen.
    Hazel fuhr mit den Händen über das kühle Material. Sie streckte die Arme aus und wirbelte herum. »Was sagst du?«
    Jaime lächelte. »O Mann, du siehst wie ne richtige Prinzessin aus«, sagte sie und stieß die Schranktür zu, so dass der große Spiegel daneben sichtbar wurde.
    Das Kleid war genauso umwerfend, wie Hazel es in Erinnerung hatte, und jetzt kam es sogar noch besser zur Geltung, weil sie den perfekten Anlass hatte, es zu tragen. Die rosafarbene Seide mit dem Tüllrock sah nach einem Sommernachtstraum aus; es war genau das richtige Kleid für ein Sommerfest. Beinahe, als hätte Posey in die Zukunft – oder in die Vergangenheit – gesehen, und es genau für das Fest im Yachtclub entworfen.
    »Ich kann nicht glauben, dass du es an Luke verschwenden willst«, witzelte Jaime. »Ich habe dir doch erzählt, dass er Daumen gelutscht hat, bis er sieben war, oder?«
    Hazel lachte und hob den Rock, um ihre Füße in ein Paar von Rosannas Sandalen zu stecken. Dort unten, genau an der gleichen Stelle wie beim ersten Kleid, saß der kleine Schmetterling, als wäre er aufgestickt.
    »Was ist das denn?«, fragte Jaime und beugte sich nach vorne. Hazel ließ schnell den Rock fallen und drückte den Stoff eng an den Körper.
    »Nichts weiter«, antwortete sie schnell. »Nur ein Markenzeichen.«
    Jaime setzte sich wieder im Schneidersitz auf ihr Bett und lehnte sich an die Wand.
    Hazel drehte sich bewundernd vor dem Spiegel. Sie musste immer an den Wunsch denken. Wann würde sie ihn aussprechen? Was würde sie sagen? Sie hatte nur noch zwei Wünsche übrig. Sie konnte es sich nicht leisten, etwas falsch zu machen.
    Jaime griff zum Nachtkästchen, nahm ein Buch von einem Stapel und schlug es in ihrem Schoß auf. Es war einer der Schwangerschaftsratgeber, die Hazel am Vortag aus der Bibliothek geholt hatte. Hazel schluckte, als sie sich daran erinnerte, wie es gewesen war, dort in der Schlange zu stehen. Sie wäre am liebsten im Erdboden versunken, als die Bibliothekarin sie mit einem wissenden Lächeln gemustert hatte.
    Arme Jaime, dachte Hazel. Für Hazel hatte die Musterung nur zwei Minuten gedauert. Jaime würde das noch neun Monate durchstehen müssen.
    Es musste doch eine Möglichkeit geben, wie Hazel etwas verbessern konnte. Es musste etwas geben, was Jaime glücklich machen würde. Vielleicht sogar etwas, wodurch sie sich auf das Baby freuen und sie auf der Insel bleiben konnte, um es selbst aufzuziehen.
    In diesem Moment hatte Hazel eine Idee, völlig unvermittelt, und warf daraufhin sofort einen Blick in den Schrank. Sie schob die Kleiderhülle zur Seite, um Jaimes Sommerkleid zum Vorschein zu bringen, und zog es vom Bügel.
    »Komm schon«, sagte sie entschlossen und warf das weiße Kleid über Jaimes ausgestreckte Beine. »Wir haben nicht viel Zeit, und du musst dich noch duschen.«
    »Wieso?«, fragte Jaime und sah nicht von ihrem Buch auf. »Was meinst du denn?«
    »Du kommst mit uns. Zum

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