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Drei Wunder zum Glück (German Edition)

Drei Wunder zum Glück (German Edition)

Titel: Drei Wunder zum Glück (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Bullen
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solange ich noch die Möglichkeit habe …«, Hazel merkte, wie Luke näher zu ihr rutschte, und blickte hoch. Seine Mundwinkel zuckten nervös, und seine Augen waren leicht zusammengekniffen, als blicke er in die Sonne. Er holte tief Luft und atmete nervös aus.
    »Ich liebe dich, Hazel«, sagte er. »Ich liebe dich, und ich weiß, der Sommer ist fast vorbei und alle möglichen Veränderungen stehen uns bevor. Aber ich hoffe … ich hoffe, dass sie nicht uns betreffen.«
    Hazel erwiderte seinen Blick, wie sie meinte, eine Ewigkeit lang. Seine braunen Augen blickten sie unverwandt an, baten sie, ihn zu erhören, baten sie, irgendetwas zu sagen … doch sie brachte keinen Ton heraus.
    »Das ist alles«, sagte er schließlich, ein zögerndes Lächeln auf den Lippen.
    Sie schluckte und nippte an ihrem Wein. Ihre Hände begannen zu zittern. Sie stellte den Becher ins Gras neben sich, damit sie nichts auf die Decke verschüttete. Sie hatte mal irgendwo gelesen, dass Rotweinflecken schwer zu entfernen waren.
    Ihr Nacken brannte, die kleinen Äderchen an ihrem Hals pochten. Wieso um Himmels willen dachte sie an Rotweinflecken? Luke hatte ihr gerade gesagt, dass er sie liebte. Er liebte sie! Niemand hatte ihr das jemals zuvor gesagt. Niemand war überhaupt ansatzweise so weit gekommen.
    Sie musste irgendetwas sagen.
    »Luke«, begann sie leise und schaute auf eine Stelle zwischen den roten Streifen der Decke. Ihr Blick verschwamm, und die weißen Streifen schienen rosa.
    Sie merkte, wie Luke sich anders hinsetzte und sich räusperte. »Was ist denn los?«, fragte er leise.
    Was los war? Sie wusste kaum, wo sie anfangen sollte. Natürlich liebte sie ihn. Zumindest glaubte sie das. Vom allerersten Tag im Eiscafé an hatte sie in seiner Anwesenheit eine gewisse Leichtigkeit verspürt. Er war so rücksichtsvoll. So offen und unkompliziert. Und er war immer da . Er würde sie niemals im Stich lassen. Das war mehr, als sie über irgendjemanden sagen konnte, den sie in ihrem bisherigen Leben kannte.
    Also, was stimmte nicht ? Sie würde fortgehen. Alles würde sich bald ändern. In genau diesem Augenblick, irgendwo gar nicht so weit entfernt, erzählte Jaime gerade Reid, dass sie ein Baby bekämen. Pläne würden gemacht. Die Geschichte würde neu geschrieben werden. Ein ganz neues Leben war nur einen Wunsch entfernt. Und Hazel würde anfangen müssen, es zu leben.
    Ohne Luke.
    Es gab nichts, was sie sagen konnte, damit er das verstand. Wie sollte sie ihm sagen, dass sie ihn liebte, und ihn glauben lassen, dass sie eine gemeinsame Zukunft hätten und die Dinge sich nicht ändern würden? Wie konnte sie ihn glauben lassen, dass dies erst der Anfang war, wenn es vielmehr das Ende war? Alles wären nur riesige Lügen.
    Luke setzte sich aufrechter hin und sah sie weiter aufmerksam an. Hazel blickte auf und sah den Jungen vor sich, den sie im Eiscafé getroffen hatte, ihren ganz persönlichen Märchenprinzen. Wie er sie angelächelt hatte, ohne zu wissen, wer sie war, so bereit, ihr eine Chance zu geben.
    Sie konnte ihm nicht die Wahrheit sagen. Aber sie konnte auch nicht lügen.
    Hazel stand auf. »Es tut mir leid«, sagte sie und starrte auf den Boden. »Ich kann nicht.«
    »Du kannst nicht?«, fragte Luke und kniete sich hin. »Was meinst du damit? Ich habe dich doch um gar nichts gebeten. Ich sage dir nur, dass ich dich liebe.«
    Er griff nach ihrer Hand, doch Hazel zog sie weg. Sie trat von einem Fuß auf den anderen. Tränen stiegen in ihren Augen auf.
    »Was ist dein Problem?«, fragte er. Schärfe schwang in seiner Stimme mit, und Hazel wusste, ohne hinzusehen, dass seine Augen schmal geworden waren. »Wovor hast du solche Angst? Ich weiß, du liebst mich. Warum ist es so schwer für dich, es auszusprechen. Warum ist es so unmöglich für dich, anderen Menschen zu vertrauen?«
    Hazels Wangen waren feucht, und ihre Lungen fühlten sich an wie in einem eisernen Griff. Sie wünschte sich, sie wäre irgendwo anders. Ihr war, als risse er sie entzwei, griffe in sie hinein und holte all die Dunkelheit aus ihr heraus, wie eine Rolle Film, die der Sonne ausgesetzt wurde. Sie holte tief Luft und blickte auf ihn hinab, ihre Augen waren hart und kalt.
    »Luke«, sagte sie mit fester Stimme. »Der Sommer ist vorbei. Das hast du selbst gesagt. Alle gehen fort. Ich gehe fort. Also, was hat es für einen Sinn?«
    Luke stand nun auch langsam auf und griff wieder nach ihren Händen. Sie konnte ihn nicht länger ansehen. Er sah zu betroffen und

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