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Dreifach

Titel: Dreifach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Follett
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Pedler ihn in einem neuen Mercedes von der Fabrik zu einem geräumigen Landhaus an einem Hang. Sie saßen vor einem großen Fenster und nippten an ihrem Sekt, während Frau Pedler – eine hübsche, Frohsinn ausstrahlende Frau in den Vierzigern – sich in der Küche zu schaffen machte. Es war eine jüdische Geschäftsmethode, einen potentiellen Kunden am Wochenende zum Essen einzuladen. Dickstein überlegte, ob Pedler es deshalb so arrangiert hatte.
    Man hatte eine herrliche Aussicht über das Tal. Unten wälzte sich der breite Fluß langsam dahin, begleitet von einer schmalen Straße. Niedrige graue Häuser mit weißen Fensterläden drängten sich in kleinen Gruppen an den Ufern, und die Weinberge reichten bis zum Haus der Pedlers herauf und weiter bis zum Kamm des Höhenzuges. Wenn ich in einem kalten Land leben müßte, dachte Dickstein, wäre es hier nicht schlecht.
    »Nun, was meinen Sie?« fragte Pedler.
    »Zur Aussicht oder zur Fabrik?«
    Pedler lächelte und zuckte die Achseln. »Zu beidem.«
    »Die Aussicht ist großartig. Die Fabrik ist kleiner, als ich erwartet hatte.«
    Pedler zündete sich eine Zigarette an. Er war starker Raucher und hatte Glück gehabt, so alt geworden zu sein. »Klein?«
    »Vielleicht sollte ich erklären, was ich suche.«
    »Bitte.«
    Dickstein begann seine Geschichte. »Im Moment kauft die Armee Reinigungsmittel von einer Vielzahl Lieferanten: Waschmittel von dem einen, gewöhnliche Seife von dem anderen, Lösungsmittel für Maschinen von einem dritten und so weiter. Wir versuchen, die Kosten zu senken. Vielleicht schaffen wir es, wenn wir auf diesem Gebiet nur mit einem einzigen Hersteller Geschäfte machen.«
    Pedlers Augen weiteten sich. »Das ist ...«, er suchte nach einem Ausdruck, »... sehr viel verlangt.«
    »Ich fürchte, es könnte zuviel für Sie sein«, erwiderte Dickstein und dachte: Sag nicht ja!
    »Nicht unbedingt. Der einzige Grund, weshalb wir keine so große Herstellungskapazität haben, ist einfach der, daß unser Geschäftsvolumen es nie erforderte. Aber wir haben das betriebswirtschaftliche und technische Wissen. Wenn wir einen großen Auftrag bekämen, könnten wir unsere Ausweitung finanzieren ... Es hängt eigentlich alles von den Zahlen ab.«
    Dickstein hob die Aktentasche, die neben seinem Sessel stand, auf und öffnete sie. »Hier sind die Einzelangaben der Produkte.«
    Er reichte Pedler eine Liste. »Dazu die benötigten Mengen und der Zeitplan. Sie werden eine Weile brauchen, um mit Ihren Direktoren zu beraten und Berechnungen anzustellen –«
    »Ich bin der Chef«, sagte Pedler mit einem Lächeln. »Ich brauche mich mit niemandem zu beraten. Lassen Sie mich morgen an den Zahlen arbeiten und Montag zur Bankgehen. Dienstag rufe ich Sie an, um Ihnen die Preise zu nennen.«
    »Ich hatte gehört, daß man gut mit Ihnen arbeiten kann.«
    »Es gibt ein paar Vorteile, wenn man eine kleine Firma hat.«
    Frau Pedler kam aus der Küche und verkündete: »Das Essen ist fertig.«

    *

    Suza, mein Liebling,
    ich habe noch nie einen Liebesbrief geschrieben. Bis jetzt habe ich auch noch nie jemanden Liebling genannt. Es ist ein schönes Gefühl.
    Ich bin allein in einer fremden Stadt an einem kalten Sonntagnachmittag. Die Stadt ist recht hübsch und hat viele Parks – ich sitze gerade in einem und schreibe mit einem schmierenden Kugelschreiber auf gräßlichem grünem Briefpapier – es war das einzige, was ich bekommen konnte – an Dich. Meine Bank steht unter einer seltsamen Pagode mit einer runden Kuppel und einem Rondell griechischer Säulen – wie ein verrückter Einfall oder die Art von Sommerhäuschen, die man auf einem englischen Privatgrundstück, entworfen von einem viktorianischen Exzentriker, finden könnte. Vor mir liegt ein flacher Rasen mit vereinzelten Pappeln, und in der Ferne kann ich ein Blasorchester hören, das ein Stück von Edward Elgar spielt. Der Park ist voll mit Eltern mit ihren Kindern und Fußbällen und Hunden.
    Ich weiß nicht, warum ich Dir das alles erzähle. Eigentlich möchte ich Dir sagen, daß ich Dich liebe und den Rest meines Lebens mit Dir zusammensein will. Das war mir schon zwei Tage, nachdem wir uns getroffen hatten, klar. Ich habe gezögert, es zuzugeben, nicht, weil ich unsicher war, sondern ...
    Um ganz aufrichtig zu sein, ich dachte, daß ich Dich erschrecken könnte. Ich weiß, daß Du mich liebst, aber ich weiß auch, daß Du fünfundzwanzig Jahre alt bist, daß Du Dich leicht verliebst (im Gegensatz zu mir) und

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