Dreifach
kapern beabsichtigten.
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Der Nachrichtenaustausch war zweihundert Meilen entfernt, auf der Brücke der Stromberg , gehört worden. Als die Coparelli die Nachricht von Papagopulos bestätigte, jubelten und klatschten die Offiziere auf der Brücke. Nat Dickstein, der sich, mit einem Becher schwarzen Kaffee in der Hand, an ein Schott gelehnt hatte und auf den Regen und die Wogen der See hinausstarrte, jubelte nicht. Sein Körper war gebeugt und gespannt, sein Gesicht unbewegt, und seine braunen Augen bildeten schmale Schlitze hinter der Plastikbrille. Einer der Offiziere bemerkte sein Schweigen und wandte sich mit den Worten an ihn, daß die erste große Hürde genommen sei. Dicksteins halblaute Antwort war – ganz untypisch für ihn – mit den stärksten Flüchen gepfeffert. Der vergnügte Offizier ließ ihn in Ruhe und meinte später in der Messe, daß Dickstein wie ein Mann aussehe, der einem ein Messer in den Bauch jagen würde, wenn man ihm auf die Zehen träte.
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Und der Nachrichtenaustausch wurde schließlich auch dreihundert Meilen entfernt, an Bord der Karla , von David Rostow und Suza Ashford gehört.
Suza war wie benommen, als sie von dem sizilianischen Kai über die Laufplanke an Bord des polnischen Schiffes ging. Sie nahm kaum zur Kenntnis, was geschah, während Rostow sie in ihre Kabine führte – eine Offizierskabinemit eigener Toilette – und ihr wünschte, sie möge sich wohl fühlen. Suza hatte sich auf das Bett gesetzt und ihre Haltung kaum verändert, als ihr ein Seemann eine Stunde später auf einem Tablett eine kalte Mahlzeit brachte und sie ohne ein Wort auf den Tisch stellte. Sie aß nichts. Es wurde dunkel, und sie begann zu zittern. Deshalb legte sie sich hin und starrte mit weitgeöffneten Augen ins Nichts und zitterte immer noch.
Endlich war sie eingeschlafen – unruhig zuerst, mit seltsamen, zusammenhanglosen Alpträumen, dann aber hatte tiefer Schlaf sie überwältigt. Die Morgendämmerung weckte sie.
Sie lag still, spürte die Bewegung des Schiffes und sah sich verständnislos in der Kabine des Schiffes um, bevor ihr einfiel, wohin man sie gebracht hatte. Es war, als wache sie auf und erinnere sich an das blinde Entsetzen eines Alptraums. Aber statt zu denken: Gott sei Dank, es war nur ein Traum, merkte sie, daß der Schrecken Wirklichkeit war und immer noch weiterging.
Suza hatte ein unsagbar schlechtes Gewissen. Nun wurde ihr klar, daß sie sich selbst zum Narren gehalten hatte. Sie hatte sich eingeredet, sie müsse Nat ohne Rücksicht auf das damit verbundene Risiko finden und warnen. In Wahrheit wäre ihr jeder Vorwand recht gewesen, um nach ihm zu suchen. Die katastrophalen Folgen dessen, was sie getan hatte, ergaben sich ganz automatisch aus der Verwirrung ihrer Motive. Zwar war Nat in Gefahr gewesen, aber die Gefahr hatte sich jetzt noch vergrößert, und das war allein ihre Schuld.
Dann fiel ihr ein, daß sie, umgeben von russischen Schlägern, an Bord eines polnischen Schiffes war, das von Nats Feinden kommandiert wurde. Sie drückte den Kopf in ihr Kissen und kämpfte gegen die Hysterie an, die würgend in ihrer Kehle hochstieg. Und plötzlich wurde sie wütend, und das half ihr, bei Verstand zu bleiben.
Suza dachte an ihren Vater, der sie für seine politischenIdeen einspannen wollte, und war zornig auf ihn. Sie dachte an Hassan, der ihren Vater manipuliert und ihr die Hand aufs Knie gelegt hatte, und sie wünschte, sie hätte ihm einen Schlag ins Gesicht versetzt, als es noch möglich gewesen war. Schließlich dachte sie an Rostow, den Mann mit dem harten, intelligenten Gesicht und dem kalten Lächeln, der Nats Schiff rammen und ihn umbringen wollte. Ihre Wut kannte keine Grenzen mehr. Dickstein war der Mann ihrer Wahl. Er war humorvoll, stark, seltsam verletzlich, er schrieb Liebesbriefe, und er kaperte Schiffe. Und er war der erste Mann, den sie wirklich liebte. Ihn durfte sie nicht verlieren.
Zwar war sie eine Gefangene im feindlichen Lager, aber nur von ihrem eigenen Standpunkt aus. Die Feinde glaubten sie auf ihrer Seite und vertrauten ihr. Vielleicht würde sie eine Chance haben, ihnen das Spiel zu verderben. Danach mußte sie Ausschau halten. Sie würde sich frei auf dem Schiff bewegen, ihre Furcht verbergen, mit ihren Feinden sprechen, deren Vertrauen zu ihr festigen, indem sie vorgab, ihre Ziele und Interessen zu teilen, bis sie eine Gelegenheit sah.
Ihr Vorhaben ließ sie erzittern. Dann sagte sie sich: Wenn ich es nicht tue, werde ich ihn
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