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Dreifach

Titel: Dreifach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Follett
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hielten das Schiff für verlassen. Ihr Hinterhalt soll für uns eine große Überraschung sein. Sie erwarten einen leichten Sieg – aber wir sind vorgewarnt. Und es wird dunkel sein –«
    Die Tür öffnete sich, und der Kapitän trat ein. »Wir haben die Coparelli gesichtet.«
    Dickstein stand auf. »Los. Viel Glück, und macht keine Gefangenen.«

16
    D IE DREI
BOOTE lösten sich in den letzten Minuten vor dem Morgengrauen von der Stromberg .
    Innerhalb von Sekunden war das Schiff hinter ihnen nicht mehr zu sehen. Sie hatten keine Positionslichter; die Decksbeleuchtung und die Kabinenlampen waren gelöscht worden, sogar unterhalb der Wasserlinie, um die Coparelli auf keinen Fall zu warnen.
    Das Wetter hatte sich während der Nacht verschlechtert. Der Kapitän der Stromberg wollte noch nicht von einem Sturm sprechen, aber der Regen war wie ein Wolkenbruch, der Wind stark genug, um einen Stahleimer polternd über das Deck zu blasen, und die Wellen warenso hoch, daß Dickstein sich jetzt mit aller Kraft an seiner Bank im Motorboot festhalten mußte.
    Für eine Weile schwebten sie im Nichts, ohne daß vor oder hinter ihnen etwas zu sehen gewesen wäre. Dickstein konnte nicht einmal die Gesichter der vier Männer erkennen, die das Boot mit ihm teilten. Feinberg brach das Schweigen: »Ich finde immer noch, daß wir mit dieser Angeltour bis morgen warten sollten.«
    Es war wie ein Flöten am Friedhof.
    Dickstein war so abergläubisch wie die anderen: Unter seiner Ölhaut und seinem Rettungsgürtel trug er die alte gestreifte Weste seines Vaters, mit einer zerbrochenen Taschenuhr über dem Herzen. Die Uhr hatte einst eine deutsche Kugel aufgehalten.
    Obwohl Dickstein logisch dachte, wußte er, daß er ein wenig verrückt geworden war. Sein Verhältnis zu Suza und ihr Verrat hatten die Welt für ihn auf den Kopf gestellt. Seine alten Werte und Motive waren ins Wanken geraten, und die neuen, die er durch sie erworben hatte, hatten sich in seinen Händen zu Staub verwandelt. Einige Dinge waren ihm immer noch wichtig: Er wollte diese Schlacht gewinnen, er wollte, daß Israel das Uran bekäme, und er wollte Yasif Hassan töten. Aber sein eigenes Leben war ihm nicht mehr wichtig. Plötzlich hatte er keine Angst mehr vor Kugeln, Schmerz und Tod. Suza hatte ihn verraten, seitdem war seine Sehnsucht nach einem langen Leben geschwunden. Wenn nur Israel seine Bombe erhielt, würde Esther in Frieden sterben, Mottie Die Schutzinsel beenden und Yigael sich um die Trauben kümmern.
    Er umklammerte den Lauf seiner Maschinenpistole unter seiner Ölhaut.
    Sie überwanden den Kamm einer Welle, und plötzlich – im nächsten Wellental – lag die Coparelli vor ihnen.

    *

    Levi Abbas schaltete mehrere Male in rascher Folge
     vom Vorwärts- in den Rückwärtsgang und ließ sein Boot dichter an den Bug der Coparelli herangleiten. Das weiße Licht über ihnen bot ihnen recht gute Sicht, während der nach außen gewölbte Rumpf sein Boot vor den Augen derjenigen schützte, die auf Deck oder auf der Brücke waren. Als das Boot in unmittelbarer Nähe der Leiter war, nahm Abbas ein Tau und band es sich unter dem Ölzeug um die Hüfte. Er zögerte einen Moment, schüttelte dann die Ölhaut ab, wickelte seine Maschinenpistole aus und hing sie sich um den Nacken. Er stand mit einem Fuß im Boot und mit dem anderen auf dem Schandeckel, wartete einen Moment und sprang.
    Abbas erwischte mit beiden Füßen und Händen die Leiter. Er löste das Seil an seiner Hüfte und machte es an einer Leitersprosse fest. Dann kletterte er fast bis nach oben und wartete. Sie wollten so dicht hintereinander wie möglich über die Reling steigen.
    Er blickte nach unten. Sharrett und Sapier waren schon auf der Leiter. Porush sprang, landete unglücklich und griff daneben. Für ein paar Sekunden stockte Abbas der Atem, aber Porush rutschte nur eine Sprosse hinunter, bevor es ihm gelang, einen Arm um den Holm der Leiter zu haken und sich festzuhalten.
    Abbas wartete, bis Porush dicht hinter Sapier war, dann kletterte er über die Reling. Er landete weich auf allen vieren und kauerte sich neben dem Schandeckel nieder. Die anderen folgten ihm rasch: eins, zwei, drei. Das weiße Licht war über ihnen und beschien sie.
    Abbas blickte sich um. Sharrett war der kleinste und konnte sich winden wie eine Schlange. Abbas berührte seine Schulter und deutete über das Deck hinweg. »Nimm auf der Backbordseite Deckung.«
    Sharrett robbte über zwei Meter offenes Deck, dann wurde er zum

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