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Dreifach

Titel: Dreifach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Follett
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Coparelli ist, solltet ihr euch zum Entern bereitmachen.«
    »Du hast recht«, stimmte Mahmud zu und verschwand, um seine Männer zu alarmieren.
    »Löschen Sie unsere Positionslichter«, befahl Hassan dem Kapitän.
    Während sich die Nablus dem anderen Schiff näherte, senkte sich die Nacht herab.
    »Ich bin fast sicher, daß es die Coparelli ist«, sagte Hassan.
    Der Kapitän ließ sein Fernglas sinken. »Sie hat drei Kräne an Deck, und alle ihre Aufbauten sind achtern.«
    »Ihre Augen sind besser als meine. Es ist die Coparelli .«
    Er ging nach unten in die Kombüse, wo Mahmud seine Truppen instruierte. Mahmud blickte auf, als er eintrat. Hassan nickte. »Sie ist es.«
    Mahmud wandte sich wieder an seine Männer. »Wir erwarten keinen großen Widerstand. Die Besatzung des Schiffes besteht aus gewöhnlichen Seeleuten, und es gibt für sie keinen Grund, bewaffnet zu sein. Wir greifen die Backbordseite mit einem und die Steuerbordseite mit einem anderen Boot an. Wenn wir an Bord sind, müssenwir zuerst die Brücke erobern und die Besatzung daran hindern, das Funkgerät zu benutzen. Danach treiben wir die Mannschaft auf Deck zusammen.« Er machte eine Pause, um sich an Hassan zu wenden. »Sag dem Kapitän, daß er so dicht wie möglich an die Coparelli heranfahren und dann die Maschinen stoppen soll.«
    Hassan drehte sich um. Plötzlich war er wieder der Laufbursche: Mahmud demonstrierte, daß er immer noch das Kommando hatte. Hassan merkte, wie die Erniedrigung ihm das Blut in die Wangen trieb.
    »Yasif.«
    Er wandte den Kopf.
    »Deine Waffe.« Mahmud warf ihm eine Pistole zu, und Hassan fing sie auf. Es war eine kleine Pistole, fast ein Spielzeug, eine Waffe, wie eine Frau sie in der Handtasche tragen mochte. Die Feddajin brüllten vor Lachen.
    Solche Spielchen beherrsche ich auch, dachte Hassan. Er fand das, was wie die Sicherung aussah, und legte sie um. Dann richtete er die Waffe auf den Boden und drückte ab. Ein lauter Knall ertönte. Er jagte alle Kugeln ins Deck.
    Stille.
    »Mir war, als liefe da eine Maus«, sagte Hassan und warf Mahmud die Pistole wieder zu.
    Die Feddajin lachten noch lauter. Hassan ging hinaus. Er kehrte zur Brücke zurück, übergab dem Kapitän die Botschaft und stieg auf das Deck hinab. Es war sehr dunkel geworden. Eine Zeitlang war von der Coparelli nichts anderes als das Licht zu sehen. Aber als er seine Augen anstrengte, ließ sich eine pechschwarze Silhouette vor dem Dunkelgrau der Wellen ausmachen.
    Die Feddajin, die jetzt schwiegen, waren aus der Kombüse aufgetaucht und standen mit der Besatzung an Deck. Die Maschinen der Nablus verstummten. Die Besatzung ließ die Boote hinab.
    Hassan und seine Feddajin stiegen über Bord.
    Er war im selben Boot wie Mahmud. Die kleine Barkasse hüpfte auf den Wellen, die nun riesig schienen. Sie näherten sich der senkrecht aufragenden Seite der Coparelli . An Bord regte sich nichts. Wieso hörte der wachhabende Offizier das Geräusch der beiden Motoren nicht? Keine Alarmsirene ertönte, keine Lichter überfluteten das Deck, niemand brüllte Befehle oder trat an die Reling.
    Mahmud kletterte als erster die Leiter hinauf.
    Als Hassan das Deck der Coparelli erreichte, schwärmte die andere Gruppe schon über das Steuerbordschandeck. Männer drängten sich durch die Niedergänge und über die Leitern. Immer noch war nichts zu sehen von der Besatzung der Coparelli . Hassan hatte die fürchterliche Vorahnung, daß irgend etwas schiefgegangen war.
    Er folgte Mahmud zur Brücke hinauf. Zwei Männer waren schon dort. Hassan fragte: »Hatten sie Zeit, Notsignale auszusenden?«
    »Wer?« entgegnete Mahmud.
    Sie stiegen wieder zum Deck hinab. Langsam tauchten die Männer aus dem Innern des Schiffes auf. In ihren Mienen spiegelte sich Erstaunen, und die Waffen in ihren Händen waren kalt.
    »Das Wrack der Marie Celeste «, sagte Mahmud.
    Zwei Männer hatten einen offensichtlich verdatterten Matrosen zwischen sich und kamen über das Deck.
    Hassan sprach den Matrosen auf englisch an. »Was ist hier passiert?«
    Der Seemann antwortete in irgendeiner anderen Sprache.
    Plötzlich überkam Hassan ein entsetzlicher Gedanke. »Laß uns den Laderaum überprüfen«, sagte er zu Mahmud. Sie fanden einen Niedergang und kletterten in den Laderaum hinunter. Hassan entdeckte einen Lichtschalter und knipste ihn an.
    Der Laderaum war mit großen Ölfässern, versiegelt unddurch Holzkeile abgesichert, gefüllt. Auf die Fässer war das Wort PLUMBAT gemalt.
    »Das ist es«,

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