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Dreifach

Titel: Dreifach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Follett
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mitschiffs.«
    »In Ordnung.« Dickstein rappelte sich auf. »Wir halten diese Position, bis Baders Gruppe auf Deck ist. Wenn sie das Feuer eröffnet, geht’s weiter. Dovrat und Katzen, ihr nehmt euch die Kombüsentür vor und geht nach unten. Feinberg, Sie geben ihnen Feuerschutz und schieben sich dann an diesem Decksrand nach vorn. Ich kümmere mich um das erste Rettungsboot. Bis dahin müssen wir sie von der Backbordheckleiter und Baders Gruppe ablenken. Feuert nach eigenem Ermessen.«

    *

    Hassan und Mahmud verhörten den Seemann, als die Schießerei begann. Sie waren im Kartenraum hinter der Brücke. Der Seemann weigerte sich, eine andere Sprache als Deutsch zu sprechen, doch Hassan beherrschte die Sprache. Der Gefangene erzählte, daß die Coparelli einen Maschinenschaden gehabt habe und die Besatzung abgezogen worden sei; nur er selbst habe an Bord auf das Eintreffen eines Ersatzteils warten sollen. Er wisse nichtsvon Uran, Kaperungen oder Dickstein. Hassan glaubte ihm nicht, denn – wie er Mahmud erklärte – wenn Dickstein dafür sorgen könne, daß die Maschinen versagten, könne er mit Sicherheit auch arrangieren, daß einer seiner Männer an Bord zurückgelassen werde.
    Der Seemann war an einen Stuhl gebunden, und nun schnitt Mahmud ihm einen Finger nach dem anderen ab, um eine überzeugendere Geschichte von ihm zu hören. Sie hörten einen schnellen Feuerstoß, dann Stille, dann eine zweite Salve, gefolgt von Sperrfeuer. Mahmud steckte sein Messer in die Scheide und ging die Stufen hinab, die vom Kartenraum zum Offiziersquartier führten.
    Hassan versuchte, die Lage einzuschätzen. Die Feddajin waren an drei Stellen gruppiert – in den Rettungsbooten, der Kombüse und dem Hauptaufbau mitschiffs. Hassan konnte die Backbord- und die Steuerbordseite des Decks erkennen, und wenn er sich vom Kartenraum zur Brücke vorschob, konnte er das Vorderdeck sehen. Die meisten Israelis schienen am Heck an Bord gekommen zu sein. Die Feddajin – sowohl jene direkt unterhalb von Hassan wie jene in den Rettungsbooten zu beiden Seiten – feuerten auf das Heck. Aus der Kombüse waren keine Schüsse zu hören, was bedeutete, daß die Israelis sie erobert hatten. Sie waren unten, aber sie hatten auch zwei Männer an Deck, einen an jeder Seite, gelassen, um sich nach hinten abzusichern.
    Mahmuds Hinterhalt war also fehlgeschlagen. Die Israelis hätten niedergemäht werden sollen, während sie über die Reling kamen. Nun aber hatten sie sich in Dekkung gebracht, und die Chancen standen fifty-fifty.
    Der Kampf an Deck war an einem toten Punkt angelangt; beide Seiten beschossen einander aus sicherer Dekkung heraus. Hassan nahm an, daß die Israelis die Absicht hatten, den Gegner auf Deck zu beschäftigen, während sie unter Deck vordrangen. Sie würden das Bollwerkder Feddajin, den Aufbau mitschiffs, von unten her angreifen, nachdem sie sich zwischendecks über die Passage vorgearbeitet hatten.
    Was war die beste Position? Hassan entschied sich für seinen jetzigen Standort. Um ihn zu erreichen, mußten die Israelis sich durch das Zwischendeck, dann nach oben durch das Offiziersquartier und weiter durch die Brücke und den Kartenraum kämpfen. Es war eine Position, die nur schwer erobert werden konnte.
    Von der Brücke her erdröhnte eine gewaltige Explosion. Die schwere Tür zwischen Brücke und Kartenraum ratterte, brach aus den Angeln und fiel langsam nach innen. Hassan schaute hinein.
    Eine Handgranate war auf der Brücke gelandet. Die Leichen von drei Feddajin lagen über die Schotten verstreut. Alles Glas der Brücke war zersplittert. Die Granate mußte vom Vorderdeck gekommen sein, was bedeutete, daß sich eine weitere Gruppe von Israelis am Bug aufhielt. Wie um seine Vermutung zu bestätigen, krachte eine Salve vom vorderen Kran her.
    Hassan hob eine Maschinenpistole vom Boden auf, stützte sie auf den Fensterrahmen und begann zurückzuschießen.

    *

    Levi Abbas beobachtete, wie Porushs Handgranate durch die Luft auf die Brücke segelte, und er sah, wie die Explosion die Glasreste zerschmetterte. Die Waffen aus jener Richtung schwiegen kurz, dann ließ sich eine neue vernehmen. Zuerst begriff Abbas nicht, worauf die neue Maschinenpistole feuerte, denn kein Einschlag erfolgte in seiner Nähe. Er blickte zu beiden Seiten. Sapir und Sharrett zielten beide auf die Brücke, und keiner von ihnen schien beschossen zu werden. Abbas warf einen Blick nach oben auf den Kran. Porush – Porush stand unterFeuer. Er antwortete

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