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Dreikönigsmord (German Edition)

Dreikönigsmord (German Edition)

Titel: Dreikönigsmord (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bea Rauenthal
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anregenden Tee …«
    »Anregend …?«
    »Einen Tee, der mich wachmacht. Und Toast … Ich meine, geröstetes Brot«, verbesserte sie sich rasch. »Und Butter und ein Acht-Minuten-Ei.«
    »Herrin, was soll das sein: ein Acht-Minuten-Ei?«
    »Na ja, ein Ei, das acht Minuten lang gekocht hat. Was denn sonst?«, erwiderte Jo ungeduldig.
    »Aber … Wie soll ich denn die Zeit von acht Minuten bemessen?« Katrein wirkte zunehmend verwirrt. »Wie viele Vaterunser wären das?«
    Gab es denn in dieser Pseudo-Mittelalter-Welt noch nicht einmal Uhren? »Bringen Sie mir stattdessen einfach Rührei«, sagte Jo schwach. »Ach ja, und ich würde mich gern waschen und etwas Sauberes anziehen …«
    »Rührei …«, wiederholte Katrein zweifelnd. »Außerdem geröstetes Brot, Butter und einen Tee, der wachmacht. Ich kümmere mich darum. Was das Waschen betrifft, werde ich Euch gleich Marie schicken. Sie wird Euch mit allem Notwendigen versorgen.«
    »Danke.« Jo nickte und mummelte sich tiefer in die Decke ein. Trotz des Feuers im Kamin und dem Becken voll glimmender Kohlen fror sie. Warum konnte mich mein Unterbewusstes nicht in eine andere Zeit versetzen?, dachte sie missmutig. In eine Zeit mit Zentralheizung und fließend heißem und kaltem Wasser?
    Tatsächlich schleppte das magere, sommersprossige Mädchen, das wenig später den Raum betrat, einen schweren, dampfenden Tonkrug, den es auf eine der Truhen neben eine große Schüssel wuchtete. Danach wisperte es schüchtern einige Worte, die Jo nicht verstand, und wuselte wieder davon. Gleich darauf erschien es wieder. Dieses Mal trug es einen Weidenkorb, dem es Tücher und ein Schälchen entnahm, in dem sich eine klebrige dunkelgraue Masse befand, die ekelhaft roch.
    »Was ist das?«, fragte Jo.
    »Pottasche, Herrin.« Das Mädchen sah sie mit großen Augen an, während es heißes Wasser aus dem Krug in die Schüssel goss.
    Anscheinend eine Art Seife … Seufzend streifte Jo den verschwitzten Kittel ab. Fröstelnd tauchte sie einen Lappen erst in das Wasser, dann in die graue Masse und versuchte, so gut es ging, sich zu waschen. Nachdem sie damit fertig war, kam sie sich nicht viel sauberer vor. Aber immerhin entdeckte sie zwischen den Tüchern einen frischen Kittel – ebenso sackartig wie der, den sie eben abgelegt hatte.
    Jo hatte gerade den Kittel übergestreift und frierend ihren Platz vor dem Kaminfeuer wieder eingenommen, als Katrein die Tür mit der Schulter aufstieß. »So, hier ist alles, wie Ihr es Euch gewünscht habt.« Mit einem leichten Seufzer stellte sie das Tablett neben Jo auf dem Tisch ab und nahm eine Art Tonglocke von einem Teller. Das Rührei darauf sah nicht einmal unappetitlich aus. Jo strich mit einem Messer Butter auf eine der leicht angekokelten Brotscheiben, die in einem Körbchen lagen. Auf dem Tablett befand sich keine Gabel – hatte es im Jahr 1380 noch keine Gabeln gegeben? –, deshalb häufte sie mit Hilfe des Messers das Rührei auf das Brot.
    Ausgehungert biss Jo in die Scheibe. Sie schlang das Brot und das Ei gierig hinunter und trank hastig von dem ein wenig bitter schmeckenden Tee. Erst als sie den letzten Krümel vertilgt und den letzten Tropfen getrunken hatte, lehnte sie sich in ihrem Stuhl zurück.
    Katrein, die sich in ihre Nähe gesetzt hatte und wieder an einem Strumpf stopfte, sah zu ihr herüber. »Jetzt hat es Euch aber geschmeckt«, stellte sie erleichtert fest.
    »Ja, das hat es«, erwiderte Jo. Sie konnte sich nicht erinnern, wann sie das letzte Mal so viel gefrühstückt hatte. Sie fühlte sich angenehm satt und träge.
    »Herrin, ich möchte Euch jetzt eigentlich lieber nicht damit belasten«, Katreins Stimme klang zögerlich, »aber ich muss Euch warnen. Ihr wisst ja, dass die Brüder Eures Gatten Euch das Erbe neiden. Während Eurer Krankheit haben sie versucht, die Wirtschaftsbücher an sich zu bringen. Ich konnte sie abwimmeln. Aber noch einmal werden sie sich nicht so leicht vertreiben lassen.«
    Jo schloss einen Moment lang die Augen. Mit was für Überraschungen wartet dieser Albtraum denn noch auf?, fragte sie sich resigniert. Nun, bevor es zum Streit mit den Verwandten ihres »toten Ehemanns« kam, würde sie wohl hoffentlich endlich erwacht sein.
    »Ich habe also geerbt …«, meinte sie leichthin.
    »Ja, Ihr seid eine sehr wohlhabende Frau.« Katrein nickte. »Ihr besitzt neben der Weberei ein gutgehendes Handelsgeschäft. Das Haus hier in der Stadt und eines auf dem Land. Außerdem Felder und Weinberge.«
    »Und

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