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Dreimond - Das verlorene Rudel

Dreimond - Das verlorene Rudel

Titel: Dreimond - Das verlorene Rudel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Viola L. Gabriel
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zu.
    »Nicht mit mir!«, rief Fiona und sprang die Stufen hinunter. Ihr fehlten vielleicht noch fünf Schritte, wie viele fehlten dem Kerl?
    Hasserfüllt blitzte er sie an, streckte schon die Hand nach der Waffe aus.
    Doch sie war schneller. Sekunden vor ihm bekam sie den Revolver zu fassen und hielt ihn keuchend gegen seine Stirn.
    »Komm schon!«, flüsterte der Muskelmann nervös. »Damit kannst du doch gar nicht umgehen!«
    »Bist du dir da sicher?«, zischte Fiona.
     
    *
     
    Zornig schleuderte Lex den Rotschopf über die Schanktheke. Flaschen und Gläser zerklirrten.
    Schreiend flüchteten die Wirtsleute ins Freie.
    Der Rotschopf versuchte, sich in dem Scherbenhaufen aufzurichten. Für Sekunden stand er auf wackligen Beinen, bevor er zusammenbrach.
    »Nummer zwei!«, japste Lex. Der alte Gauner lag bereits bewegungslos zwischen Tischen und Bänken. Ein Luftzug – und schon war er im nächsten Kampfgeschehen. Mit dem massiven Holzbrett, das draußen vor der Schenke als Riegel für den Pferdestall gedient hatte, parierte Lex den Knüppel des Hünen. Gerade wollte der Riese erneut ausholen, als plötzlich ein lauter Knall ertönte, der sie beide zusammenzucken ließ.
     
    *
     
    Fassungslos rang Carras nach Luft. Vor wenigen Sekunden war ein schneidender Schuss haarscharf an seinem und an Boscos Kopf vorbeigerast.
    »Ich habe doch gesagt, dass ich schießen kann!«, rief Fiona triumphierend einen der Männer an, der angstvoll rückwärts die Treppe hinunterkroch.
    »Ja, aber doch nicht in meine Richtung!«, rief Carras ihr zitternd zu.
    »Oh …«, überrascht blickte Fiona ihn an. »Oh!«, wiederholte sie schuldbewusst, hielt aber weiter die Waffe in Carras’ – und in Boscos  – Richtung.
    Der Hauptmann der Räuberbande war kreidebleich geworden.
    »K … Kleine, nimm das Ding weg, wir können doch über alles reden!«, keuchte er.
    »Vorhin wolltest du nicht handeln! Was, wenn diesmal ich nicht reden will?«, entgegnete sie drohend. Gebieterisch kam sie die Treppe herunter. Gleichzeitig schwenkte sie den Revolver ruckartig hin und her, mal in Schmitz’, mal in Boscos Richtung.
    Carras fand, sie sah gespenstisch aus.
    »Nimm die Waffe runter!«, flehten er und der Hauptmann aus einem Munde.
    Fiona gehorchte nicht, bedeutete Bosco und Schmitz, vor dem Revolver herzugehen, während sich Carras hinter ihr in Sicherheit brachte. Er war überaus erleichtert, als er aus ihrer Schusslinie war.
    »He!«, rief Fiona jetzt dem großen Kerl mit dem Knüppel zu. »Hände weg von Lex!«
    Wütend schoss sie. Eine Flasche über den Köpfen der beiden Gegner explodierte.
    »Lex, du kommst zu mir! Und Bosco und Schmitz laufen zu ihren Leuten an die Theke, verstanden?«, forderte Fiona mit fester Stimme.
    »Ist gut, ist gut. Alle haben dich verstanden!«, erklärte der Wolfsmann beschwichtigend.
    »Hast du irgendwas zu meckern, Lex?«
    »Nein, nein, gar nichts! Herrgott, jetzt ziel doch nicht in meine Richtung!«
    Carras tauschte einen beunruhigten Blick mit Lex aus, der sich nun hinter Fiona stellte.
    Bosco und seine Leute drückten sich gegen die Theke. Fiona hörte nicht auf, mit der Waffe drohend in ihre Richtung zu zielen, während sich Carras mit Lex und Fiona rückwärts zum Eingang des Gasthauses bewegte.
    So stolperten sie hinaus ins Freie. Der Sturm hatte nachgelassen, doch noch immer prasselten dicke Tropfen vom Himmel.
    Lex knallte die Schenkentür zu, die drei drehten sich um – und rannten zum Pferdestall.
     
    *
     
    Die beiden Tiere, die neben Nena standen, wieherten empört und aufgeregt, als kalter Wind durch ihren Schlafplatz fegte. Nena hingegen blickte aufmerksam zu Lex, der eilig auf das Pferd zuging. Fiona ließ die Stalltür einen Spaltbreit offen. Den Revolver noch immer in der Hand spähte sie angespannt in Richtung Wirtshaus.
    »O nein!«
    Erschrocken fuhr sie herum, als sie Carras schreien hörte.
    »Was ist?«
    »Unser Gepäck! Der frische Proviant! Alles ist noch in der Schenke.«
    Und der Mantel, dachte Fiona. Nannas Mantel!
    »Wir müssen zurück«, meinte der Wolfsjunge und wollte aus dem Stall laufen.
    Fiona versperrte ihm kurzerhand den Weg.
    »Das geht nicht! Wer weiß, ob dieser Bosco nicht irgendwo eine zweite Waffe versteckt hat.«
    »Ja, aber …«
    »Kein aber! Sieh du lieber nach alten Decken oder so etwas, solange Lex mit Nena zu tun hat!«, wies sie ihn zurecht, bevor sie den Revolver wieder in Richtung Wirtshaus schwenkte.
    »Wenn ihr mich fragt«, meinte Lex, der nun mit

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