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Dreizehn Stunden

Titel: Dreizehn Stunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deon Meyer
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hat Barnard vermutlich irgendwann
     gesagt: ›Hören wir auf und machen morgen weiter.‹ Er muss müde gewesen sein. Vielleicht hat er an seine betrunkene Frau zu
     Hause gedacht. Sie sind ihm bis in den Garten gefolgt und haben da Ihren Streit noch ein wenig fortgesetzt. Sie waren gerade
     im Begriff reinzugehen, als die junge Frau angerannt kam. Glück gehabt, in mehr als einer Hinsicht. Denn wenn Sie dort stehengeblieben
     wären, hätte man Sie vielleicht auch umgelegt. Aber dann wurde Adam erschossen, und |441| das Problem Nummer eins war gelöst. Sie beide standen hier drin am Fenster, starrten hinaus auf die Leiche und dachten: Was
     nun? Ihr größtes Problem war Iván Nell. Denn egal, was sie taten, wenn sich Iván mit seinem Verdacht an uns gewandt hätte,
     hätten Sie in der Tinte gesessen. Dann überlegten Sie sich, wie sie den Mord für sich nutzen könnten. Adams Tod gab Ihnen
     eine Chance, Ihre Spuren zu verwischen und den Mord jemand anderem in die Schuhe zu schieben. Sie dachten an Jos und die Sünde.
     Und an Alexa und die Pistole. Verdammt brillant, Willie, ich muss schon sagen. Sie schleppten Barnard zu ihrem Wagen. Wenn
     er in Ihrem oder Wouters Auto gelegen hat, muss er Blut, Haare, Fasern und DNA-Spuren hinterlassen haben, und wir werden sie
     finden. Der Schuh und das Handy haben mir ehrlich gesagt anfangs Rätsel aufgegeben. Bis vor etwa einer halben Stunde, da ist
     mir ein Licht aufgegangen. Der Schuh löste sich von Adams Fuß, während Sie ihn zum Auto trugen. Ich vermute, Sie haben ihn
     an den Füßen hochgehoben. Das Handy hielt er in der Hand, als er erschossen wurde. Sie nahmen das Handy an sich und dachten
     daran, dass Adam sie angerufen hatte. Sie löschten also seine Anrufliste. Das Handy steckten Sie in den Schuh und den Schuh
     in Ihre Tasche, oder Sie legten ihn auf Barnards Leiche. Als Sie das Auto erreichten und den Kofferraum öffneten, stellten
     Sie den Schuh oben auf das Autodach, und in der Eile vergaßen Sie, ihn wieder herunterzunehmen. Sie fuhren los, Woutertjie
     zuerst mit Adam im Kofferraum, Sie hinterher. Und da oben an der Ecke fiel der Schuh in der Kurve vom Dach, ohne dass Sie
     es bemerkten. Wie bin ich, Willie? Ich sage Ihnen, wegen dieses Schuhs habe ich mir wirklich den Kopf zerbrochen, bis ich
     mich vorhin noch einmal oben an die Ecke gestellt habe. Da ist es mir klargeworden, ganz plötzlich. Verdammt brillant!«
    Mouton starrte Dekker sprachlos an.
    »Sie und Wouter haben ihn die Treppe hinaufgetragen und ihn zu Alexa gelegt. Dann haben Sie die Pistole aus dem Tresor geholt,
     den Sie selbst eingebaut hatten. Irgendwo haben Sie drei Schüsse daraus abgefeuert. Ich vermute, Sie konnten es nicht im Haus
     tun, selbst wenn Sie die Schüsse mit einem Kissen oder etwas Ähnlichem gedämpft hätten. Denn Sie hatten Angst, Alexa |442| zu wecken, obwohl sie sturzbetrunken war. Sie sind ein Stück gefahren, Willie. Den Berg rauf? Irgendwohin, wo niemand sie
     bemerkte. Dann kehrten Sie zurück und legten die Pistole neben Alexa. Schlau, aber nicht schlau genug.«
    »Ich möchte meinen Anwalt anrufen.«
    »Rufen Sie ihn an, Willie. Sagen Sie ihm, er soll in die Dienststelle Groenpunt kommen. Denn hier habe ich einen Haftbefehl
     für Sie, und hier einen Durchsuchungsbeschluss für die Firma. Und ich bringe kompetente Leute mit, Willie. Buchhalter, Computerfreaks,
     Leute, die auf Betrug und Unterschlagung spezialisiert sind. Sie haben Adam Barnard, Iván Nell und wer weiß wie viele andere
     Leute um Geld betrogen. Ich werde herausfinden, wie Sie es getan haben, und dann buchte ich Sie und Woutertjie ein, und Ihr
     verdammter Frankenstein-Anwalt wird nichts, aber auch gar nichts dagegen unternehmen können. Oder gehört der etwa auch zu
     Ihrem Komplott?«
     
    Bennie Griessel stieß den Mann durch die Tür der Dienststelle am Caledonplein. Sein Vollbart und seine Haare waren ordentlich
     geschnitten und gepflegt, aber vorzeitig ergraut. In dem Jeanshemd, der Chinohose und den blauen Segelschuhen wirkte er fit
     und schlank. Sein Gesicht war ausdruckslos. Nur die Handschellen um seine Handgelenke wiesen darauf hin, dass er in Schwierigkeiten
     steckte.
    Vusi wartete im Vorportal.
    »Darf ich dir Duncan Blake vorstellen?«, fragte Griessel zufrieden.
    Vusi musterte den Mann von Kopf bis Fuß, fast neugierig, denn inzwischen wusste er bereits einiges über ihn. Dann wandte er
     sich besorgt an Griessel. »Bennie, wir müssen wohl den Kommissaris

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