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Dreizehn Stunden

Titel: Dreizehn Stunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deon Meyer
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Montrose.« Er blickte auf die Karte. »Sie hat gerade die Forest in östlicher Richtung überquert.«
    »Okay. Wir sind in der Glencoe. Jetzt verlier sie bloß nicht wieder!«

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    John Afrika trat allein aus der Glastür der Ambulanz heraus. Willie Mouton und sein dröger Anwalt waren offenbar ins Krankenhaus
     gegangen.
    »Gute Neuigkeiten, Männer«, verkündete John Afrika, als er sich zu der Gruppe gesellte. »Alexa Barnard ist außer Lebensgefahr.
     Die Verletzungen sind nicht so ernst wie befürchtet. Sie hat nur viel Blut verloren, deshalb behalten sie sie noch eine Weile
     da. Oh, hallo Vusi, Morgen, was machst du denn hier?«
    »Tut mir leid, Kommissaris, ich weiß, du hast viel zu tun, aber ich dachte, ich komme mal vorbei, weil ich Unterstützung beantragen
     wollte.«
    »Du brauchst dich nicht zu entschuldigen, Vusi. Was kann ich für dich tun?«
    »Das amerikanische Mädchen an der Kirche … Sie waren zu zweit, das wissen wir inzwischen.« Vusi Ndabeni zog sein Notizbuch
     aus dem adretten Jackett, straffte die Schultern und wechselte ins Englische. »Bei dem Opfer handelt es sich um Miss Erin
     Russel. Ihre Freundin heißt Rachel Anderson. Sie sind gestern mit einer Reisegruppe in Kapstadt eingetroffen. Miss Anderson
     wurde heute Morgen gegen sechs Uhr auf dem Signal Hill gesehen. Sie wurde von Männern verfolgt, die sie offenbar angreifen
     wollten. Sir, sie ist eine Augenzeugin und schwebt in großer Gefahr. Wir müssen sie unbedingt finden!«
    »
Damn
«, sagte John Afrika, aber der englische Kraftausdruck verfehlte bei ihm seine Wirkung. »Von Männern verfolgt? Was für Männer?«
    »Es waren offenbar fünf oder sechs junge Männer, teils weiß, teils schwarz.«
    »Und wer ist die Zeugin?«
    »Eine Lady namens … Sybil Gravett. Sie ist auf dem Signal |127| Hill mit ihrem Hund spazieren gegangen, da kam Rachel Anderson plötzlich auf sie zu und bat sie um Hilfe. Nachdem sie Mrs
     Gravett gebeten hatte, die Polizei zu benachrichtigen, ist sie in Richtung Camps Bay gelaufen. Einige Minuten später kamen
     die jungen Männer vorbeigerannt.«
    Der Kommissaris schaute auf seine Armbanduhr. »Scheiße, Vusi, das ist über drei Stunden her!«
    »Ich weiß. Deswegen brauche ich Verstärkung, Sir.«
    »Mist.« Afrika rieb sich das Kinn. »Ich kann keine Leute entbehren. Wir müssen bei den anderen Dienststellen nachfragen.«
    »Habe ich schon, Sir. Aber die Kollegen vom Caledon Square müssen eine Gewerkschaftsdemonstration zum Parlament überwachen,
     und Camps Bay hat nur zwei Fahrzeuge. Der Dienststellenleiter sagt, eines sei an Silvester gestohlen worden und ein anderes
     habe einen Unfall gehabt.«
    »Hör schon auf«, unterbrach ihn Afrika.
    »Ich habe ein weiteres Bulletin herausgegeben, aber ich dachte, wenn wir den Hubschrauber bekommen könnten und ein bisschen
     Druck auf die Dienststellenleiter ausüben …«
    Afrika griff zu seinem Handy. »Mal sehen, was ich tun kann. Wer zum Teufel jagt sie?«
    »Keine Ahnung, Kommissaris. Aber sie waren gestern Abend in einem Nachtclub, dem Van Hunks.«
    »
Jissis
«, stöhnte John Afrika und wählte eine Nummer. »Wann räuchern wir endlich diese Drecknester aus?«
     
    Rachel Anderson betrat den Carlucci’s Quality Food Store durch den Haupteingang und ging geradewegs auf die Theke zu, wo ein
     junger Mann in weißer Schürze dabei war, Kleingeld aus Plastiktütchen zu holen.
    »Gibt es bei Ihnen ein Telefon, das ich benutzen kann?«, fragte sie tonlos.
    »Dahinten, gleich neben dem Geldautomaten«, sagte er und blickte auf. Er sah ihre schmutzige Kleidung, das getrocknete Blut
     auf ihrem Gesicht und den Knien. »Hi … Alles in Ordnung?«
    »Nein. Bitte, ich muss dringend telefonieren.«
    »Wir haben kein Kartentelefon. Brauchen Sie Kleingeld?«
    |128| Rachel nahm den Rucksack ab. »Nein, danke, ich habe selbst welches.« Sie ging in die Richtung, die er angedeutet hatte.
    Trotz ihres Zustands sah der Mann, wie schön das Mädchen war. »Kann ich Ihnen irgendwie behilflich sein?«
    Sie antwortete nicht. Bedauernd blickte er ihr hinterher.
     
    »Oh, nein!«, sagte Barry am Handy. »Sie ist gerade in ein Restaurant gegangen.«
    »Scheiße! Welches?«
    »Das an der Ecke Montrose und … Ich glaube, das ist die Upper Orange. Ja, das ist sie.«
    »In zwei Minuten sind wir da. Pass auf, ja?«
    »Ich lasse den Laden nicht aus den Augen.«
     
    Zu Hause in West-Lafayette, Indiana, wurde Bill Anderson vom Telefon geweckt. Beim ersten Griff warf er den

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