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Dreizehn Stunden

Titel: Dreizehn Stunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deon Meyer
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     einsetzen.« Er hörte sich selbst reden. Warum musste er sich immer so verdammt hochtrabend ausdrücken, wenn er mit einem hohen
     Tier sprach?
    Afrika nickte gemessen.
    »Unser großes Problem ist, dass wir nicht wissen, wo Barnard ermordet worden ist. Wir bräuchten Spuren vom Tatort. Es gab
     Austrittswunden, also müsste man Blut finden und Geschossreste. Und wir müssen herausfinden, wie Greyling ins Bild passt.«
    »Geyser«, berichtete Fransman Dekker, noch immer beleidigt.
    Griessel dachte peinlich berührt, dass er sich das hätte merken müssen. Wo war er heute Morgen mit seinen Gedanken gewesen?
     Er prägte sich den Namen »Geyser« fest ein. »Ich werde sie beide in die Dienststelle bringen, ihn und seine Frau. Und sie
     getrennt voneinander vernehmen. Fransman kann sich in der Zwischenzeit bei AfriSound …« – er warf Dekker einen flüchtigen |134| Blick zu, nicht sicher, ob er den Namen der Firma richtig behalten hatte, aber Dekker reagierte nicht – »… also bei der Plattenfirma
     nach Barnards Tagesablauf erkundigen. Wo war er gestern Abend? Bei wem? Wann? Warum? Wir müssen die Ereignisse lückenlos rekonstruieren.«
    »Amen«, sagte Afrika. »Ich brauche einen bombensicheren Fall.«
    »Wir brauchen auch noch eine offizielle Aussage von Willie Mouton. Fransman?«
    »Kann ich übernehmen.«
    »Haben gestern noch andere Leute Geyser gesehen und gehört? Wer hat Geysers Frau in Barnards Büro gesehen?«
    »Der große Fick«, murrte Cloete angeekelt, als das Handy ausnahmsweise schwieg. Doch dann klingelte es wieder. Er seufzte
     und drehte sich weg.
    »Und was Vusis Fall angeht – er braucht Unterstützung, Kommissaris, jemanden, der mit den Dienststellen kommunizieren kann,
     jemanden mit Befehlsgewalt, jemanden, der weitere Leute mobilisieren kann, aus den südlichen Vorstädten, Mitarbeiter von Milnerton
     und Table View …«
    »Table View?«, fragte Dekker. »Die schaffen’s doch nicht mal, mit dem Handspiegel den eigenen Hintern zu finden.«
    »Der Hubschrauber kann in einer Stunde in der Luft sein. Aber du musst die Ermittlungen koordinieren, Bennie, wer sonst sollte
     es tun?«, sagte John Afrika. Es schien ihm unangenehm zu sein.
    Griessels Stimme wurde leise und ernst. »Kommissaris, das ist ein halbes Kind, das da draußen gejagt wird. Sie hetzen das
     Mädchen schon seit den frühen Morgenstunden!«
    Afrika mied Griessels eindringlichen Blick. Er wusste, warum dem Inspekteur die Sache so sehr am Herzen lag, er kannte die
     Geschichte von Bennies Tochter, die sechs Monate zuvor entführt worden war.
    »Du hast recht«, sagte er.
    »Wir brauchen Leute vor Ort. Fahrzeuge, Streifen. Vusi, wir brauchen Kopien von dem Foto, das der junge Amerikaner aufgenommen
     hat. Jeder einzelne Polizist auf der Halbinsel, die |135| Metro-Leute …« Dabei fragte sich Griessel, was wohl die Suche des Feldmarschalls in den Straßen rund um die Kirche ergeben
     hatte.
    »Die Metro-Leute?«, fragte Dekker verächtlich. »Bessere Verkehrspolizisten …«
    John Afrika warf ihm einen strengen Blick zu. Dekker sah hinaus auf die Straße.
    »Ist doch egal«, sagte Griessel. »Wir brauchen alle Augen, die wir bekommen können. Ich glaube auch, wir sollten Mat Joubert
     hinzuziehen, Kommissaris, für die Koordination. Er ist bei der Provinzialen Sondereinheit noch nicht richtig integriert.«
    »Nein«, sagte John Afrika entschieden. Dann fragte er mit hochgezogenen Augenbrauen: »Du hast das mit Joubert noch nicht gehört?«
    »Was denn?«, fragte Griessel zurück, doch dann klingelte sein Handy. Er sah auf das Display. Eine unbekannte Nummer. »Entschuldigung«,
     sagte er und nahm den Anruf an. »Bennie Griessel.«
    »Hier Willie Mouton«, ertönte eine arrogante Stimme.
    »Meneer Mouton«, sagte Griessel absichtlich laut, damit die anderen Bescheid wussten.
    John Afrika nickte. »Ich habe ihm deine Nummer gegeben«, gab er mit gedämpfter Stimme zu.
    Mouton sagte: »Ich habe Jos Geyser angerufen und ihm gesagt, er solle zu mir in die Firma kommen, ich wolle ihm etwas Wichtiges
     mitteilen. Er wird in zehn Minuten hier sein, falls Sie ihn verhaften wollen.«
    »Meneer Mouton, wir hätten es vorgezogen, selbst mit ihm Kontakt aufzunehmen.« Griessel gab sich Mühe, seine Wut zu zügeln.
    »Aber Sie haben sich doch über meine mangelnde Kooperationsbereitschaft beschwert«, erwiderte Mouton beleidigt.
    Griessel seufzte. »Wo ist denn Ihre Firma?«
    »Buitenstraat 16. Sie gehen durch das Gebäude

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