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Dreizehn Stunden

Titel: Dreizehn Stunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deon Meyer
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direkt an der Straße hindurch, unser Eingang liegt direkt dahinter. Sie müssen
     durch den Garten. Draußen vor der Tür hängt ein großes Firmenschild, fragen Sie einfach unten am Empfang nach mir.«
    |136| »Wir sind gleich da.« Griessel beendete das Gespräch. »Mouton hat Geyser in die Firma bestellt. In zehn Minuten wird er dort
     erwartet.«
    »Oh, nein«, seufzte Fransman, »was für ein Idiot.«
    »Fransman, ich werde Geyser verhören, du kümmerst dich um seine Frau.«
    »Melinda?« Cloete konnte es immer noch nicht glauben. »Die schöne Melinda?«
    »Ich werde bei Mouton ihre Adresse erfragen und rufe dich anschließend an. Aber jetzt haben wir immer noch keine Lösung für
     Vusi, Kommissaris. Kann ihm denn niemand helfen?«
    »Für mich klingt es, als sei der Barnard-Fall so gut wie gelöst. Wenn es ausreichende Verdachtsmomente gegen Geyser gibt,
     buchtest du ihn ein und hilfst Vusi. Die losen Enden können wir dann morgen verknüpfen.«
    Afrika sah es Bennies Gesicht an, dass dies nicht die Lösung war, die er sich erhofft hatte.
    »Na schön. Wir können vorübergehend Mbali Kaleni einsetzen, bis du frei bist.«
    »Mbali Kaleni?«, fragte Fransman Dekker ungläubig.
    »
Shit!
«, fluchte Vusi und fügte sofort hinzu: »Entschuldigung.«
    »Muss dass sein?«, stöhnte Dekker.
    »Sie ist intelligent. Und sehr akribisch«, erwiderte der Kommissaris, zum ersten Mal in der Defensive.
    »Sie ist eine Zulu«, sagte Vusi.
    »Sie ist eine Nervensäge«, fügte Dekker hinzu. »Außerdem ist sie in Bellville stationiert, und ihr Vorgesetzter wird sie nicht
     gehen lassen.«
    »Doch, das wird er«, sagte John Afrika, der wieder Oberwasser hatte. »Sie ist die Einzige, die verfügbar ist, und sie steht
     auf Bennies Mentorliste. Sie kann die Ermittlungen vom Caledonplein aus koordinieren. Ich werde die Kollegen bitten, ihr einen
     Arbeitsplatz einzurichten.«
    Er las keine Erleichterung in Vusis und Fransmans Miene.
    »Außerdem«, sagte der Kommissaris energisch, »ist es ja nur vorübergehend, bis Bennie wieder übernehmen kann.« Dann |137| fügte er vorwurfsvoll hinzu: »Ihr solltet euch alle mehr Mühe geben, die Frauen besser in die Polizeitruppe zu integrieren!«
     
    Der junge Schwarze lief zwischen den Bäumen des De Waalparks hindurch. Er kam aus der Richtung des Molteno-Stausees gerannt,
     locker und athletisch, bis er den wartenden Land Rover Defender in der Bo-Oranjestraat erreichte.
    »Nichts«, sagte er, als er einstieg.
    »Scheiße!«, sagte der junge Weiße am Steuer. Er fuhr los, noch bevor der andere die Tür richtig geschlossen hatte. »Wir müssen
     hier weg. Könnte sein, dass der Typ die Bullen angerufen hat. Und er hat den Wagen gesehen.«
    »Na gut, dann müssen wir eben unsere Bullen rufen.«
    Der Weiße zog sein Handy aus der Brusttasche und reichte es dem Schwarzen. »Ruf sie an! Erkläre ihnen genau, wo das Mädchen
     verschwunden ist. Und sag Barry Bescheid, er soll runterkommen. Auf dem blöden Berg nützt er uns nichts mehr. Sag ihm, er
     soll zum Restaurant gehen.«
     
    Griessel und Dekker waren zusammen auf dem Weg in Richtung Loopstraat. »Was habt ihr eigentlich gegen Inspekteur Kaleni?«,
     fragte Griessel.
    »Sie ist fett«, antwortete Dekker, als erkläre das alles. Griessel hatte sie letzten Donnerstag kennengelernt. Sie war klein
     und sehr dick. Ihr feistes Gesicht war undurchdringlich wie das einer Sphinx. Sie hatte einen zu engen Hosenanzug getragen.
    »Und was noch?«
    »In Bellville waren wir ein Team. Sie hat uns alle bis aufs Blut gereizt. Sie ist eine rabiate Feministin, bildet sich ein,
     sie wüsste alles, schwärzt die Kollegen beim Chef an, um sich einzuschleimen …« Dekker fiel nichts mehr ein. »Ich muss da
     lang.« Er zeigte geradeaus.
    »Komm zu AfriSound, wenn du fertig bist.«
    Aber Dekker war noch nicht fertig. »Außerdem hatte sie die nervige Angewohnheit, plötzlich wie aus dem Nichts aufzutauchen.
     Wie ein Geist ist sie auf ihren kleinen Füßen herumgeschlichen, und plötzlich hat sie neben einem gestanden. Und sie hat |138| immer nach Kentucky Fried Chicken gestunken, auch wenn niemand sie je den Fraß hat essen sehen.«
    »Weiß es deine Frau?«
    »Was?«
    »Dass du auf Kaleni scharf bist.«
    Dekker brummte etwas Unverständliches, Giftiges. Doch dann warf er den Kopf in den Nacken und lachte laut los, ein tiefes
     Bellen, das von den Gebäuden auf der anderen Straßenseite widerhallte.
     
    Griessel dachte an dicke Polizisten, als er zu

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