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Drimaxid 01 - Die Zelle

Drimaxid 01 - Die Zelle

Titel: Drimaxid 01 - Die Zelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timo Bader
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dir.«
    »Du kannst mich nicht einschüchtern.«
    »Ich weiß.«
    Roland feixte.
    »Was hast du vor?«, fragte der Krieger lauernd. »Willst du mich noch einmal umbringen? Ein Phaser kann mir nichts anhaben. Er wird durch mich hindurchgehen wie durch ein Gespenst … Aber versuch es ruhig.«
    Tu's doch, tu's doch …
    Adam verneinte.
    »Ich habe nicht vor dich zu töten. Ich habe nicht die Macht dazu. Man kann nichts töten, was keinen Körper hat. Du hast wirklich viel mit einem Gespenst gemeinsam. Du bist ein Mysterium. Ein Werk meiner Fantasie. So etwas kann man nicht töten. Aber man kann es eliminieren .«
    Roland erschrak, als Adam das Wort aussprach. Er wusste, was es bedeutete, schließlich hatte er es oft genug praktiziert. Eliminieren bedeutet in diesem Fall entfernen, ausscheiden, beseitigen.
    »Das wagst du nicht.«
    »Ich muss es tun«, sagte Adam ungerührt.
    »Ich habe dich gerettet.«
    »Das warst nicht du. Der Roland, der mich damals aus dem Krater gezogen hat, ist auf dem Todesplateau gestorben. Ich habe ihn getötet. Es war ein Unfall, aber es war auch Mord. Er ist durch meine Hand gestorben. Ich habe für ihn geweint und gebetet. Ich empfinde Reue und ich habe Buße getan. Aber ich werde nicht zulassen, dass du, der Geist, der sich für Roland ausgibt, mich in den Wahnsinn treibt.«
    Der Krieger senkte traurig seinen Blick auf seine Fußspitzen herab.
    »Also hat sie es doch geschafft?«
    Adam horchte auf.
    »Wovon redest du da?«, fragte er irritiert.
    »Eve«, nannte Roland den Namen der Psychologin.
    »Was ist mit ihr?«
    »Sie hat gesiegt«, kapitulierte sein Gegenüber. »Ich habe es dir die ganze Zeit gesagt. Sie wird einen Keil zwischen uns treiben. Sie wird von dir verlangen, dass du mich tötest. Ich habe es prophezeit. Meine Vorhersage ist eingetroffen. Ich schätze ich kann in die Zukunft blicken, Adam. Nun wirst du mich töten, wie sie es dir befohlen hat.«
    »Du bist kein Prophet, Roland«, entgegnete Adam und lachte. »Es war abzusehen, dass das hier irgendwann eintreffen wird. Dafür braucht man keine hellseherischen Fähigkeiten. Es war eine logische Konsequenz. Irgendwann musste es herauskommen. Es überrascht mich, dass dein Plan überhaupt so lange aufgegangen ist. Eve hätte mich schon viel früher auf die Schizophrenie oder zumindest auf die Tatsache, dass es dich überhaupt nicht gibt, ansprechen können.«
    »Wir hatten Glück«, stimmte Roland ihm zu. »Es ist alles so gekommen, wie es kommen sollte.«
    »Was soll das bedeuten?«
    »Es gibt einen großen Plan, der hinter dem allem steckt. Er ist dir noch nicht ersichtlich und selbst ich kann bisher nur wenig begreifen. Nichts geschieht ohne Grund«, verriet der Krieger.
    »Du schaffst es nicht mich mit deinen Worten einzulullen«, verkündete Adam entschlossen. »Diesmal redest du mich nicht um den Verstand. Es wird dir nicht gelingen mich zu hypnotisieren.«
    »Das hatte ich niemals vor. Ich wollte dir helfen.«
    »Du rührst mich zu Tränen.«
    Roland kommentierte die spitze Bemerkung mit einem finsteren Blick.
    »Ich kenne dich, Adam. Ich kenne dich besser als jeder andere und …«
    »Das ist unmöglich. Roland und ich … Wir haben uns nur flüchtig gekannt. Er wusste nichts über mich«, fiel Adam ihm ins Wort.
    »Er nicht«, bejahte der Krieger. »Ich schon. Du hast vergessen, dass du mich erschaffen hast. Ich bin ein Teil von dir. Ich kenne dich.«
    »Und wenn schon«, Adam machte eine wegwerfende Handbewegung. »Es interessiert mich nicht.«
    »Oh doch, das tut es«, meinte Roland überzeugt. »Ich bin du. Ich weiß es.«
    »Du weißt einen Scheiß!«, schrie Adam.
    Er spürte, dass er seinem Gegenüber mit dem Wutausbruch nur Recht gab. Gefühle bedeuten Schwäche. Schwäche bedeutet Tod. Letzteren galt es zu verhindern. Also musste er die Kette zurückverfolgen und den Ursprung vernichten.
    »Du spürst es, genauso wie ich es spüre. Du hast nicht so viel begriffen wie ich, weil du der Teil bist, der sich gegen alles wehrt und nicht über das Begreifliche hinausgeht. Aber du spürst es. Nicht wahr?«, raunte Roland.
    Es entsprach der Wahrheit. Irgendetwas stimmte nicht. Adam fühlte es so deutlich, als würde eine giftige Spinne über seinen Nacken krabbeln. Etwas war nicht in Ordnung. Dennoch durfte er sich davon nicht beeindrucken lassen. Roland konnte diese Unsicherheit benutzen, um ihn zu überrumpeln.
    »Ich spüre es«, gestand er. »Der Krieg und die Schizophrenie. Der Soldat und der Anwalt. Das

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