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Drimaxid 01 - Die Zelle

Drimaxid 01 - Die Zelle

Titel: Drimaxid 01 - Die Zelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timo Bader
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Aber er sollte sich wohl nicht so intensiv mit dem Geisteszustand und den Suchtproblemen anderer Menschen auseinander setzen. Er hatte mehr als genug eigene Probleme.
    Du bist verrückt. Du bist verrückt.
    Ein Schizo. Und wenn schon. Es gab schlimmeres. Schizophrenie ist nichts, was einen tötet. Es sei denn man hat einen unsichtbaren Freund, der einen dazu bringt sich in eine Wanne mit eiskaltem Wasser zu setzen und sich das Handgelenk mit einem messerscharfen Skalpell aufzuschneiden.
    Adam senkte seinen Blick und aus dem Blut unter ihm wurde massiver Fels. Schwarzer Fels. Im Hintergrund donnerte es. Ein Gewitter? Eine Explosion?
    Ich bin zurück , dachte er.
    RATTATATATA.
    Der Kreis schließt sich , dachte er.
    RATTATATATA.
    Maschinengewehrsalven. In einiger Entfernung sauste ein Panzer über das Todesplateau . Er hörte die kehligen Schreie der Anweiser, die die Soldaten unbarmherzig antrieben. Die spitzen Schreie der Sterbenden, die von einer Granate zerfetzt oder von einem schwarzen Scherenschnittmann zerrissen wurden.
    Adam warf sich nach vorne und robbte mit gesenktem Haupt hinter einen Hügel. Neben ihm kroch Roland durch den Staub. Auch er hatte den Kopf zwischen den Schultern eingezogen. Sie waren beide voller Blut, das auf dem Fels wie Brotaufstrich auf einem Toast verteilt war. Die Tarnuniformen hingen nur noch in Fetzen an ihren geschundenen Körpern.
    »Ruhig«, zischte Roland.
    Unförmige Schatten huschten vor ihnen über die Ebene. Sie gingen gebückt und bewegten sich mit seltsamen, zuckenden Bewegungen. Adam nahm nur vage Silhouetten wahr, aber er wusste trotzdem sofort, mit » was « er es zu tun hatte.
    Schwarze Scherenschnittmänner.
    Er zählte vier von ihnen, die in einer geschlossenen Reihe an ihnen vorbeirückten. Adam spürte kalten Stahl unter seinen Fingern und registrierte, dass er einen Phaser in den Händen hielt. Eine vernichtende Waffe, die einen gebündelten Hochspannungsstromstoß relativ präzise auf einen potenziellen Gegner abfeuern konnte. Wie er in den Besitz der Kanone gekommen war, wusste er nicht. Aber es juckte ihn in den Fingern den Lauf der Waffe auf die schwarzen Scherenschnittmänner zu richten und loszuschießen.
    »Ruhig«, raunte Roland, der das verdächtige Zucken in Adams Fingern bemerkt hatte. »Wenn du das jetzt tust, tötest du vielleicht diese vier. Aber du lockst mindestens noch weitere vierhundert an, mit denen wir nicht fertig werden. Glaub mir.«
    Adam nickte. Natürlich hatte Roland Recht. Sie mussten einen kühlen Kopf bewahren. An Rache konnte er später noch denken. Jetzt ging es darum ihre nackte Haut zu retten.
    »Das Fluchtschiff ist dort vorne.« Roland deutete mit dem ausgestreckten Zeigefinger nach Süden.
    Und wirklich. Das Raumschiff war zum Greifen nahe.
    »Sobald sie weg sind laufen wir los. Verstanden?«
    Adam nickte erneut.
    Was sollte er anderes tun?
    Roland hatte die Führung ihres kleinen Zweiergespanns übernommen, seit er Adam aus dem Krater gerettet hatte. An das, was seither geschehen war, erinnerte sich Adam nur bruchstückhaft. Feuer. Kreischen. Gewehrschüsse. Verschmorte Leiber. Sie hatten sich quer über das Todesplateau gekämpft. Die schwarzen Scherenschnittmänner hatten die mächtige Angriffswelle der Krieger der United Planets überrollt und waren, ohne dabei ins Stocken zu geraten, weiter marschiert. Mittlerweile kämpften sie in den Ruinen der Letzten Basis.
    Vor wenigen Sekunden war der erste Turm gefallen. Da hatten Roland und er beschlossen zu verschwinden. Die Situation stand vor der endgültigen Eskalation. Sich noch einmal ins Getümmel zu stürzen wäre Selbstmord gewesen. Die Armee der schwarzen Scherenschnittmänner war gewaltig und Adam hatte das Gefühl, dass ihre Zahl während dem Kampf nicht geschrumpft, sondern im Gegenteil sogar gewachsen war!
    Sie mussten verschwinden und der Führung der United Planets von diesem fürchterlichen Desaster berichten. Sonst würde niemand jemals von dieser vernichtenden Niederlage und der wahren Stärke der Streitmacht ihres Feindes erfahren.
    »Jetzt!«, brüllte Roland und rannte los. Auch Adam sprang auf die Beine und flankte über den Hügel hinweg.
    Dahinter lauerte ein schwarzer Scherenschnittmann . Es war keiner der vier gewesen, die sie gesehen hatten, sondern ein Einzelgänger, der sich verborgen hatte. Er packte Roland mitten im Sprung und seine schwarze Hand, die aus vielen kleinen, teerverschmierten Wespen zu bestehen schien, schloss sich um den Hals des

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