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Drimaxid 02 - Welt der Mutanten

Drimaxid 02 - Welt der Mutanten

Titel: Drimaxid 02 - Welt der Mutanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timo Bader
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hingestellt. Seine Beine knickten ein und er fiel benommen auf die Knie. Eve wurde an ihm vorbeigetragen. Sie regte sich nicht mehr. Adam vermutete, dass die Roboter ihr dasselbe, starke Beruhigungsmittel gespritzt hatten, das auch ihm verabreicht worden war. Er nahm alles um sich herum plötzlich doppelt und fürchterlich verzerrt wahr, als würde er durch ein Kaleidoskop blicken.
    »Eeeveee«, hörte er seine eigene Stimme, die auf seltsame Weise in die Länge gezogen war.
    Die Szenerie wurde immer surrealer. Immer mehr und mehr Roboter stiegen aus dem Aufzugschacht und drangen in die Steuerzentrale des Raumschiffs ein. Zuerst waren es nur ein Dutzend. Dann zählte Adam 20 Exemplare dieser Gestalten. Und schließlich waren es Unzählige.
    Bis seine Sicht verschleierte.
    Die silbernen Giganten umringten ihn. Eine weitere Nadel bohrte sich in seinen Oberarm und eine dritte in sein Bein. Er stöhnte, krümmte sich, hatte aber nicht mehr die nötige Kraft um sich zu wehren. Nadel um Nadel wurde in seinen Körper gestochen, während der Strom der Androiden aus dem Aufzugschacht einfach nicht versiegen wollte.
    Der Raum war schon jetzt bis zum Bersten gefüllt und immer noch mehr silberne Giganten stampften auf ihren kräftigen Beinen aus der Öffnung heraus und drängten sich in der Steuerzentrale zusammen.
    Als würde die Aufzugtür nicht mehr in den tiefen Schacht führen, sondern in eine Art andere, befremdliche Dimension.

 
    Mutanten 1
     
    Adam erwachte aus der Ohnmacht. Benommen öffnete er seine Augen, doch alles was er sah war Dunkelheit. Diese Tatsache versetzte ihn in blinde Panik. Er wollte sich bewegen, doch es gelang ihm nicht. Da wurde ihm bewusst, dass seine Beine eingeklemmt waren. Der stechende Schmerz in seiner Hüfte bestätigte diese Annahme. Verbissen versuchte er sich herumzuwälzen. Erfolglos.
    Seine Hände tasteten die Dunkelheit vor seinem Gesicht ab. Er lag auf dem Rücken und etwas stach ihm unangenehm ins Rückgrat. Das bohrende Gefühl erinnerte ihn an den stählernen Stachel, der ihn wie ein rohes Stück Schaschlikfleisch aufgespießt hatte. Aufgeregt tastete er seinen Oberkörper ab, spürte aber weder eine klaffende Wunde, noch einen Verband oder eine harte Kruste unter seinen Fingerkuppen. Die Verletzung war verschwunden. Und noch mehr: Es schien so, als hätte es die Wunde nie gegeben …
    Das unsanfte Stechen in seinem Rücken machte sich stärker bemerkbar. Adam drehte sich solange hin und her, bis er hinter sich greifen und einen unförmigen Stein zwischen den Schulterblättern hervorziehen konnte. Der schroffe Felsklumpen fühlte sich rau an und nasser Sand klebte an der zerkratzten Oberfläche. Adam legte ihn zur Seite. Staub wirbelte auf und stürzte sich gierig in seinen Rachen. Er musste husten.
    Ich komme hier nicht mehr raus , dachte er entsetzt. Heute ist der Tag, an dem ich sterbe …
    Plötzlich fiel ihm ein, dass er diesen melancholischen Gedanken vor nicht allzu langer Zeit schon einmal gedacht hatte. Die dazugehörigen Bilder existierten nur noch schemenhaft in seinem Kopf. Es kam ihm vor, als versuche er sich an ein Ereignis zu erinnern, das schon viele Jahre zurücklag. Etwas in ihm wehrte sich gegen die Erinnerung. Adam gab jedoch nicht nach, kämpfte wie ein Besessener und zerschlug schließlich das imaginäre Schloss in seinem Bewusstsein. Auf einmal waren alle Bilder wieder da: Der blutige Krieg auf dem Todesplateau .
    Die scheinbar endlose Zeit im Kubus des Schreckens . { * } Roland, die Krankenstation, Eve, die verstümmelten Toten, der stählerne Würfel und wieder Roland – Roland, die dominante Figur in dieser Geschichte. Roland und die Zelle. Und zum Schluss die silbernen Giganten.
    Wächter , erinnerte er sich an Rolands Worte. Merk dir ihre Gesichter. Präg dir ihre gottverdammten Visagen gut ein. Sie sind die Sklavenhalter der Menschheit …
    Die silbernen Giganten hatten ihn mit ihren Nadeln gepiekst und ihm mit den Spritzen etwas ins Blut gedrückt. Was immer es auch gewesen war, es musste große Ähnlichkeit mit Säure gehabt haben. Keine Säure, wie man sie in Chemielabors findet, wo sie einem ein hässliches Loch ins Hemd ätzen kann, sondern eine ganz neue Art von Säure, die einem die Erinnerung aus dem Gedächtnis frisst.
    Wie dem auch sei, die Säure hatte bei ihm nicht gewirkt. Offenbar besaß er so etwas wie einen Antikörper in sich, der die Säure neutralisiert hatte. Er hatte sich seine Erinnerungen zurückerkämpft, doch mit ihnen kamen

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