Drimaxid 04 - Antara
schneller abläuft, als die Zeit in der Wirklichkeit«, rief Hypno ihm ins Gedächtnis. »Wenn wir mit dir kommunizieren, muss ein Übersetzungsprogramm deine, beziehungsweise unsere Botschaft in die entsprechende Zeitsphäre übertragen.«
»Was stimmt damit nicht? Was ist los bei euch?«, wollte Adam wissen.
»Balthasar«, raunte Hypno, als wäre dies Antwort genug. »Er weiß, dass wir vorhaben, die Antaras zu befreien und zu vereinen. Und er weiß, dass wir im Begriff sind, Taurok den Klauen des D RIMAXID -Komas zu entreißen. Deshalb sabotiert er unsere Verbindung.«
»Was bedeutet das?«
»Wir haben nicht mehr viel Zeit«, sagte Hypno. »Du musst dich beeilen und Taurok – so schnell es geht – aus dem D RIMAXID -Koma befreien. Ich werde dir den Revolver sofort rüberschicken, sonst kommen wir vielleicht nicht mehr dazu.«
Die Verbindung wurde immer schlechter. Zunehmendes Rauschen mischte sich in Hypnos Worte, die immer schneller und schriller aufeinanderfolgten.
»Vor einer Stunde haben wir den Kontakt zu Gregorio verloren. Unser Schiff wird angegriffen. Wahrscheinlich muss es aufgegeben werden.«
»Was ist mit Eve?«, hörte Adam sich fragen.
»Ich werde versuchen, sie zu befreien. Wir werden fliehen und …«
Damit brach Adams Kontakt zur Wirklichkeit schlagartig ab. Hypnos Stimme erstarb, nachdem das Übersetzungsprogramm zuvor noch einen letzten, lang gezogenen, schrillen Piepston von sich gegeben hatte. Es wurde totenstill auf der Krankenstation des Raumschiff-Sanatoriums.
Adam schluckte. Bedrückt blickte er auf seine rechte Hand herab. In den Fingern ruhte der goldene Revolver. Er öffnete die Trommel. Zwei Kugeln fand er darin, die nur darauf warteten, freigelassen zu werden, um ihren tödlichen Auftrag zu erfüllen.
Noch nicht , dachte Adam.
Hinter ihm regte sich Antonius.
» Er … kommt …«, stöhnte der Vermummte, wie im Fieberwahn.
Adam vernahm, wie das Poltern der Meteoriten von neuem einsetzte. Lauter. Härter. Näher! Letzteres hielt er für schier unmöglich. Dann traf der erste Schlag die Luke am anderen Ende des Raumes und zerstörte seine Illusion von den harmlosen Asteroid-Fragmenten, die weit entfernt gegen den Rumpf des Raumschiffs hämmerten und keine unmittelbare Gefahr für sie bedeuteten.
Das Tastenfeld neben der Tür hupte empört.
»VERSCHLOSSEN« , verkündete die Schrift auf dem Display.
»Er wird uns beide töten!«, wimmerte Antonius. »So, wie ›er‹ die ganze Besatzung getötet hat!«
Adam horchte auf.
»Die ganze Besatzung?«
Antonius nickte starr.
»Du meinst, außer uns beiden befindet sich niemand anderes mehr an Bord des Raumschiffes?«, hakte er misstrauisch nach.
»Niemand, nein«, sagte Antonius, ohne zu zögern.
Adam fummelte am Abzug des goldenen Revolvers herum.
Ob Antonius Taurok ist? , überlegte er.
Ein weiterer Hieb erschütterte die Tür. Das Tastenfeld fing an zu qualmen und explodierte in einem Funkenrad.
»Antonius, du musst mir helfen!«, bat Adam den Fremden. »Hilf mir eine der Krankenliegen vor die Luke zu schieben.«
Zu seiner Überraschung erhob sich der Vermummte sofort, um seiner Aufforderung nachzukommen. Gemeinsam stemmten sie sich gegen eine der Krankenliegen und mit vereinten Kräften gelang es ihnen, das schwere Möbelstück umzustoßen und vor die Tür zu wuchten. Damit war der Eingang aber erst zur Hälfte versperrt.
»Wir brauchen noch eine!«, rief Adam.
In den letzten dreißig Sekunden hatte kein weiterer Schlag mehr die Luke getroffen, eine Tatsache, die Adam nervös machte. Er konnte förmlich spüren, wie der Angreifer auf der anderen Seite Anlauf nahm, um anschließend mit der Kraft eines außer Kontrolle geratenen Bulldozers gegen die Tür anzurennen.
Stöhnend warfen Antonius und Adam eine zweite Liege um und hievten sie auf die erste. Sie hatten die schwere Herausforderung fast zur Hälfte überwunden, als ein letzter, kräftiger Schlag die Luke traf und sie aus ihrer Verankerung riss.
Wie eine Sägescheibe sauste sie durch die Luft, kollidierte mit der Liege, die Antonius und Adam zwischen sich hielten und zerschlug sie in zwei gleich große Stücke. Adam verlor das Gleichgewicht und wurde unter seiner Hälfte begraben, Antonius hingegen konnte sich unter seiner Hälfte hinweg rollen und kam geschickt wieder auf die Beine. Zusammen mit dem Vermummten konnte Adam sich von seiner Last befreien und kam ächzend wieder auf die Beine.
»Nicht bewegen!«, zischte Antonius.
Adams Blick folgte dem
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