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Drimaxid 04 - Antara

Drimaxid 04 - Antara

Titel: Drimaxid 04 - Antara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timo Bader
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nicht, Geliebter! , drangen die Worte in einem gespenstischen Sing-Sang aus dem metallenen Mund. Wir sehen uns wieder …
    Sie streckte ihm die Arme entgegen.
    »Ich bin so froh, dass du da bist«, brach es aus Adam heraus.
    Tränen flohen über seine Wangen und perlten zu Boden. Er versank in Eves Umarmung und bettete seinen Kopf auf ihre weiche Brust. Sie streichelte ihn zärtlich, ihre Hand umschloss seinen Hinterkopf, sie umgarnte ihn mit ihren tröstenden Bewegungen.
    »Eve, ich muss dir etwas sagen«, sagte Adam. »Etwas, was ich dir schon vor sehr langer Zeit sagen wollte.«
    Er hob seinen Kopf, um Eve in die Augen sehen zu können, doch vor ihm stand nicht mehr länger die junge Frau. Stattdessen starrte Adam auf ungefähr zwei Dutzend körperlose Hände, die sich durch die Wand geschoben hatten, als wäre diese nur eine dünne, membranartige Schicht, und ihn eisern festhielten.
    »Nein …!«, keuchte er und drängte nach hinten. »Nein, nein. Bitte nicht!«
    Die Hände krallten sich an seinem Leibchen fest. Die Gliedmaßen stürzten sich auf sein Gesicht. Sie kniffen ihm in die Wangen, zerkratzten seine Stirn. Adam trat und schlug wie ein Wahnsinniger um sich.
    Die Hände zerrten ihn nach vorne und in ein Universum aus zuckenden Gliedmaßen hinein. Erst als Adam seinen Fuß gegen die Wand stemmen konnte, kam er frei. Er drückte sein Bein durch und stürzte nach hinten. Ein wütender Schmerz raste durch sein Handgelenk. Benommen schüttelte Adam seinen Kopf.
    Auf einmal lag er nicht mehr auf dem kalten Untergrund, sondern saß stocksteif im Schneidersitz auf dem Boden. Warme Blutrinnsale liefen über sein Gesicht. Sein Blick suchte die Wand, aus der soeben noch Eve und kurze Zeit später die körperlosen Hände geragt hatten, und fand an ihrer Stelle einen rostfarbenen Blutfleck in Form eines vierblättrigen Kleeblatts an dem rohen Stahl. Da erkannte er die Wahrheit: Die Hände hatten gar nicht existiert – genauso wenig wie Eve.
    Da ist nichts , lachte er in Gedanken über sich selbst. Das hast du dir nur eingebildet. Du hast nachgegeben und dein Verstand hat grausame Dinge mit dir angestellt. Er ließ dich glauben, dass du Dinge siehst, die es gar nicht gab. Dass du Dinge spürst, die es gar nicht gab. Dass es Dinge gab, die es gar nicht geben dürfte.
    In einer abgehackten Bewegung fuhr Adam sich mit der Hand über die Stirn. Nachdenklich betrachtete er das Blut, das an seinen Fingern klebte. Sein Blick studierte den Blutklecks an der Wand.
    Das war ich , wurde ihm bewusst.
    Die ganze Zeit über hatte er hier am Boden gesessen und seinen Kopf in apathischer Verzweiflung gegen die Wand gedroschen. Langsam formte sich eine entscheidende Frage in seinem Bewusstsein: Bin ich verrückt?
     
    *
     
    Die Zeit zog sich wie eine nicht enden wollende Ewigkeit betäubender Monotonie.
    Den Großteil des Wartens verbrachte Adam mit angestrengtem Grübeln. Es wollte ihm jedoch nicht gelingen, einen konkreten Gedanken zu fassen; die Überlegungen, die er anstellte, entglitten ihm immer wieder. Irgendwann ging das Licht aus.
    Der nächste Folterzyklus kann beginnen , dachte Adam, in Anlehnung an seine Zeit im Kerker der Präterianer.
    Dunkelheit umgab ihn wie ein alter Mantel. Er fror, mehr denn je, als wäre mit der Finsternis eine bedrückende Eisigkeit in den Raum geströmt. Bibbernd kauerte er sich in einer Ecke zusammen. Adam hustete. Vorboten einer leichten Erkältung machten sich bemerkbar. Sein Hals kratzte.
    Wie lange mag diese Folter noch andauern? , fragte er sich erschöpft.
    4356 Sekunden , schlug Albert kichernd vor.
    Adam legte ein trotziges Verhalten an den Tag. Er ignorierte die Stimme des Anwalts einfach. Mit vor der Brust verschränkten Armen saß er da und starrte ins Leere.
    Willkommen daheim , lästerte sein böses D RIMAXID -Alter-Ego. Willkommen in der Dunkelzelle des Grauens!
    »Halt endlich dein verdammtes Maul!«, fluchte Adam.
    Er wollte sich aufbäumen, toben, um sich schlagen.
    Aber was hätte das schon genutzt?
    Also saß er völlig ruhig da und unternahm nichts.
    Sein Atem gefror in der Luft zu kleinen, kristallenen Wölkchen.
    Etwas hat sich verändert , stellte er überrascht fest.
    Bei seinem allerersten Aufenthalt in der Zelle hatte er sich die Fingernägel abgekaut und an seinen Fingerkuppen genagt. Er war dem Wahnsinn nahe gewesen, hatte sich wie ein Irrer die Haare ausgerissen und seine Kopfhaut zerkratzt.(siehe Band 1: »Die Zelle«)
    Nun verkörperte er die absolute Ruhe. Einem

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