Drimaxid 04 - Antara
er.
Er riss sich einen Ärmel seiner Uniform ab und verband die Wunde an seinem Bein. Genauer gesagt, den Beinstumpf, denn der Laserstrahl hatte seinen Fuß sauber vom Knöchel abgetrennt. Gregorios bleiches Gesicht war schmerzverzerrt.
»Ich bringe uns hier raus«, schwor Adam.
Er trat in den Quergang hinein und schoss wie ein Verrückter, bis er wieder zurückweichen und nachladen musste. Diesmal fielen Dutzende Phantomkrieger seinem Laserfeuer zum Opfer.
»Du kannst sie nicht alle töten«, presste Gregorios hervor. »Ihr müsst von hier verschwinden.«
»Ihr?«, echote Adam.
»Ich kann unmöglich mit euch gehen. Ich würde euch nur aufhalten. Ihr müsst ohne mich weitergehen. Wenn ihr das nicht tut, würdet ihr die ganze Aktion gefährden.«
»Scheiß auf die Aktion!«, knurrte Adam gereizt. »Bevor ich ohne dich gehen muss, bleibe ich lieber hier und sterbe mit dir.«
»Adam, du verfluchter …!«
Der Rest des Satzes ging in einer markerschütternden Explosion unter, die die Hälfte der Phantomkrieger wie Schaufensterpuppen den Gang hinabschleuderte.
»Was war das?«, keuchte Gregorio und kroch unter großen Schmerzen in den Quergang hinein, um nach dem Rechten zu sehen.
Adam folgte ihm und sah unzählige Phantomkrieger tot oder sterbend am Boden liegen. Ungefähr in der Mitte ihrer Reihen musste eine Bombe eingeschlagen haben, anders konnte Adam sich nicht erklären, warum der Gang ausgerechnet an dieser Stelle frei von Phantomkriegern war. Bevor er jedoch Hoffnung schöpfen konnte, sah er, wie Roboter die Lücke füllten.
Titanen! , schoss es ihm durch den Kopf.
Unter den Adam bekannten Robotern befanden sich noch andere, fremdartige Maschinenmänner. Grobklotzige, plumpe, kleine Androiden mit Raketenwerfern, an Stelle von Armen, und Augenschlitzen, durch die sie Laserstrahlen feuerten.
» Gorems! «, keuchte Gregorio.
Sein Gesicht war aschfahl, zum einen vor Angst, zum anderen vor Schmerz und Blutverlust. Der behelfsmäßige Verband an seinem Bein starrte vor Blut und unter seinem Körper breitete sich eine Pfütze aus Blut aus.
»Das ist das Ende!«, wimmerte er.
»Achtung!«
Taurok tauchte neben ihm auf, entrang Gregorio das Lasergewehr und eröffnete das Feuer. Seine Schüsse trafen zwei Phantomkrieger, die hinter ihnen in dem Gang aufgetaucht waren, den sie leichtsinnigerweise für sicher gehalten hatten.
»Da, wo die hergekommen sind, gibt es bestimmt noch mehr«, knurrte er.
»Trotzdem müssen wir es auf diesem Weg versuchen«, meinte Adam. »An den Robotern kommen wir unmöglich vorbei.«
»Ich werde euch einen kleinen Vorsprung verschaffen«, bot Gregorio sich an.
Adam wollte ihn zurückhalten, doch der Krieger rollte sich bauchliegend in den Gang hinaus. Mitten in der horizontalen Drehbewegung zückte er zwei Granaten, zündete sie und schleuderte sie den Flur hinab. Einen Sekundenbruchteil später wurde er von einem Laserstrahl präzise in zwei Teile geschnitten.
»NEIN!«, schrie Adam.
Sein Schrei wurde von der Explosion der Granaten übertönt. Gregorio hatte sich für ihn geopfert, genau wie Tyler. Wie viele Menschen sollten noch wegen ihm sterben?
Die Trauer über Gregorios Tod ließ Adam jede Vorsicht vergessen. Offen rannte er in den Gang hinaus und wartete mit angelegtem Gewehr, bis der Rauch sich verzogen hatte. Vor ihm traten die Roboter stampfend aus dem dichten Qualm hervor. Sie waren unbeschädigt, ihre Panzer, die wie Rüstungen aussahen, makellos. Die Roboter wirkten, als wäre nichts geschehen – und kamen unaufhaltsam näher!
»Nichts wie weg hier!«, brummte Taurok.
Er packte Adam am Arm und schleifte ihn grob hinter sich drein. Es dauerte einige Sekunden, bis er seine Verblüffung abschütteln und sich von Taurok lösen konnte. Erzürnt wich er ein paar Schritte zurück.
»Was soll das?« Seine Augen blitzten vor Wut. »Was ist mit Gregorio? Sollen wir ihn einfach hier zurücklassen?«
»Er ist tot. Wir können ihm nicht mehr helfen!«, polterte Taurok. »Du hast doch selbst gehört, was er gesagt hat: Wir müssen von hier verschwinden. Er hätte es so gewollt.«
Die Worte wirkten wie eine Ohrfeige. Endlich klärten sich Adams Sinne, die durch die Bitterkeit über Gregorios Verlust vorübergehend verschwommen gewesen waren.
Er nickte fahrig. Taurok hatte Recht: Sie mussten diesen Ort verlassen – je schneller, desto besser.
Seite an Seite stürmten sie den Gang hinab und wandten sich nach rechts. Dort kam ihnen eine kleine Gruppe von
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