Driver 2

Titel: Driver 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Sallis

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Männer, die zu Ihnen nach Hause gekommen sind, waren entbehrlich. Münzen, die man wirft. Aber die, die sie geschickt haben, sind nicht besonders gut auf Sie zu sprechen.«
    »Ich vermute, sie sind auf eine ganze Menge Dinge nicht gut zu sprechen.«
    »Erst der Mann im Einkaufszentrum. Nun diese beiden.«
    »Mit denen ich nichts zu tun habe.«
    »Die Leute, die sie geschickt haben, sind wahrscheinlich anderer Ansicht.«
    Driver verlagerte sein Gewicht, behielt beide Männer im Auge, ihre Reaktionen, Blicke, ihre Körpersprache. »Was bin ich in den Augen dieser Leute?«
    »Eine Gefahr, ob eingebildet oder nicht. Ein Ärgernis. Ein Fehler. Etwas, das entfernt werden muss. Aber ...« – seine Augen bewegten sich von Driver zu dem anderen, der an der Tür postiert war – »... ich spreche nicht in ihrem Namen.«
    Er sah sich um und ging langsam auf den Fairlane zu, legte für einen Moment die Hand auf die Kühlerhaube des Wagens. Driver wich zurück.
    »Man kann sie riechen«, sagte er, »die Guten, oder?«
    Vorsichtig hob er den Scheibenwischer an, steckte eine Karte darunter und ließ ihn wieder herab.
    »Mr. Beil lädt Sie heute Abend zum Essen ein. Zeit und Ort stehen auf der Karte. Er bat darum, Ihnen auszurichten, dass es das beste Essen Ihres Lebens werden wird.«
    »Ich habe nicht ...«
    »Bringen Sie Hunger mit, Mr. West.«
    Driver sah ihnen hinterher, hörte den Wagen spucken, anziehen und wegfahren. Augenblicklich kamen die anderen aus diversen Ecken hervor, alle Augen zuerst auf Driver gerichtet. Bald spielte die Musik wieder lauter, und es erklangen das gewohnte Klirren, die Motorengeräusche und das Surren elektrischer Werkzeuge.
    Die Visitenkarte war aus dickem Papier, hellblau mit geprägten Silberbuchstaben, nur der Name stand darauf, James Beil. Auf der Rückseite, in schwarzer Handschrift, so präzise wie gedruckt:
Ecke Fünfte und 16. Avenue, 21.00 Uhr
. In etwas mehr als zwei Stunden.
    »Alles in Ordnung?« fragte der Typ mit den Clownkotzeschuhen.
    »Está bien.«
    »Wir waren in der Nähe. Haben alle zugesehen.«
    Wie die meisten Aussagen, dachte Driver, konnte man das auf verschiedene Weise interpretieren. Aber er nickte und sagte, das sei gut zu wissen.
    Der Mann wollte gehen, doch bevor Driver den Schraubenschlüssel hinlegen konnte, drehte er sich noch einmal um. »Wir haben dir den Rücken gedeckt, wollte ich damit sagen.«

BEIL HOB SEINE TASSE . Dampf zog wie ein Regenschauer über seine Brille. Er blinzelte. »Wissen Sie, wer ich bin?«
    »Nicht der stellvertretende Küchenchef, nehme ich an.«
    »Wohl kaum.«
    »Dann, keine Ahnung.«
    »Gut. So, wie es sein sollte.« Er nahm einen großen Schluck Kaffee. »Das haben wir offensichtlich gemein.« Er trank erneut und setzte die leere Tasse ab. »Unter anderem gehört mir dieses Restaurant. Ich habe mir erlaubt, für Sie zu bestellen, aber zuerst sollten wir etwas trinken. Sie bevorzugen Single Malt, glaube ich.« Ein Kellner trat mit einem Kristallglas heran. »Aus Orkney. Dieser Whiskey hat eine nennenswerte Zeit in seinem Fass verbracht. Gewartet, gewissermaßen.«
    Driver hob dankend das Glas, nippte, behielt den Schluck im Mund.
    »Mit elf Jahren haben Sie zugesehen, wie Ihre Mutter Ihren Vater getötet hat. Dann wohnten Sie vier Jahre bei einem Paar namens Smith in Tucson – sie wohnen übrigens noch immer dort. Ohne Abschied zu nehmen gingen Sie fort und wurden Stuntfahrer in L.A., einer der besten, wie man sagt. Ich habe Sie arbeiten sehen und stimme dem zu. Das war die
andere
Karriere, die nicht so gut lief. Danach sind Sie abgetaucht, haben anstelle eines Zuhauses Leichen hinterlassen. Eine Weile später kreuzen Sie wieder auf, ein neuer Tag, eine neue Stadt, diesmal als Paul West. Jahre vergehen, und wieder verschwinden Sie, nur um dann hier aufzutauchen – oder eben unten zu bleiben, wenn man es genau nimmt. Ah, hier kommt es.«
    Driver dachte an Felix’ Worte,
Sie wissen mehr über mich als gut ist
, während mehrere Kellner Teller und Schalen auf den Tisch stellten. Ein Pastagericht mit Muscheln, Kalb in Weinsauce, gespickt mit leuchtend roter Paprika und Kapern, ein Schneidebrett mit Schinken und verschiedenen Käsesorten, eine Schüssel Salat. Gläser für Rot- und Weißwein wurden hingestellt. Dazu Mineralwasser.
    »Greifen Sie zu. Bitte.«
    Driver versuchte, sich an das letzte Mal zu erinnern, dass er gegessen hatte. Ein Burrito zum Frühstück, gestern Morgen, so gegen elf? Nachdem Driver sich genommen hatte, reichten