Driver 2

Titel: Driver 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Sallis

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Alternative, so zumindest doch als eine ganz machbare.
    »Die Leute, die mich angeheuert haben ... «
    »Als Problemlöser.«
    »Genau. Wie wir alle, wollen sie in erster Linie die alte Ordnung wiederherstellen. Aber jetzt gibt es eine Schieflage. Probleme mit denen, die die Figuren herumschieben.«
    »Nichts, womit ich etwas zu tun hätte.«
    »Ihre Anwesenheit hat ganz unerwartete Variablen ins Spiel gebracht. Sie sind zu einer Art Krux geworden.«
    Drivers Aufmerksamkeit richtete sich auf zwei Fahrzeuge auf der Baseline. Zuerst näherten sich ihre Scheinwerferpaare viel zu schnell, dann gab es einen Ruck, und plötzlich standen die Lichter quer. Hatte er den Zusammenprall und Sekunden später ein Hupen gehört? Er erinnerte sich an einen Abend vor Jahren in L.A., als er auf der nördlichen Flanke der Baldwin Hills in Mannys total verbeultem Mercedes gesessen hatte, rundherum Ölfelder, die verlassen aussahen, aber immer noch in Betrieb waren. Das Tor war offen gewesen, und sie waren auf einer Schotterstraße hineingefahren. Die ganze Stadt lag ihnen zu Füßen. Santa Monica, Whilshire District, die Innenstadt. Und in der Ferne die Hollywood Hills.
    »Die Miniaturfeuer des Planeten«, hatte Manny gesagt. »So hat Neruda sie genannt. All diese Lichter. Auch die in dir drin. Du siehst immer nur, wie dein eigenes Haus in Flammen steht. Aber wenn du hier oben bist und etwas Distanz bekommst, ist es nur ein weiteres dieser winzigen Feuer. Wir gehen durch unser Leben und zerbrechen uns den Kopf über unser Einkommen oder darüber, was andere Leute denken, ereifern uns über Betty LaButs neue CD und darüber, wer in der letzten Fernsehshow wen auch immer erschossen oder gefickt hat. Oder über die letzte Magersüchtige oder den letzten Idioten mit hohen Wangenknochen, der sich zur Wahl aufstellen lässt – und währenddessen bringt der Staat immer noch Bürger um, Kinder sterben wegen Lebensmittelzusätzen und weil die Werbung sie dazu verleitet, sich falsch zu ernähren. Frauen werden geschlagen oder, noch schlimmer, Meth-Küchen übernehmen den ländlichen Süden, so wie damals die Kopoubohne. Und an jeder Ecke werden wir löffelweise mit Lügen gefüttert. Das Interessanteste an unserer Spezies ist nur, wie viele Wege wir finden, diesen Gedanken auszuweichen.«
    Und das von einem Mann, der den größten Teil seines Lebens damit verbrachte, Drehbücher für miese Filme zu schreiben. Na ja, zumindest die meisten waren mies.
    An der Straße kamen Krankenwagen an, also war es tatsächlich ein Unfall gewesen.
    Driver stand auf. Der Fels, auf dem er gesessen hatte, war überzogen von Spray-Tags, Schmierereien und Ritzzeichnungen – Manny hätte darauf bestanden, sie moderne Petroglyphen zu nennen. Im Dunkeln konnte Driver nur erkennen, dass es sie gab, sie aber nicht voneinander unterscheiden. Ein Gewirr aus Daten, Herzen und Namen, vermutete er. Und wenn er sie hätte lesen können, hätten sie genauso wenig Sinn ergeben wie alles andere.

ER FUHR WIEDER ZURÜCK , über die Southern und die Buckeye, dann rüber auf die Van Buren, und bog, überrascht davon, dort noch Licht zu sehen, auf den Werkstatthof ein. Die Tür war unverschlossen. Als er eintrat, kam ein Kopf hinter der Haube eines flaschengrünen BMWs hervor.
    »Alles in Ordnung?« fragte Driver.
    »Wäre ich hier drinnen, wenn’s so wäre?«
    »Ich meine ...« Er blickte sich um. Die einzige Beleuchtung waren zwei Flutlichter über ihrem Bereich. Die ungewohnte Stille war seltsam. »Es ist schon spät.«
    »Und ruhig.«
    Er sah sie fragend an.
    »Du hast eben für eine Sekunde deinen Kopf geneigt, so wie Leute es tun, wenn sie lauschen. Schön, so still, oder?«
    Er nickte.
    »Ich liebe es, abends hier allein zu sein, mit nichts anderem in der Welt als dem, woran ich arbeite.« Sie kam hinter dem BMW hervor. »Ich habe einen Schlüssel. Lupas Tochter und ich sind zusammen zur Schule gegangen. Aber wie auch immer, dieses Monster ist fast fertig.«
    »Deins?«
    »Keine Chance, dass ich mir so etwas leisten könnte. Oder es wollte. Aber ich bekomme ihn wieder schön sanft zum Laufen, und der Typ, dem er gehört, ist dazu nicht in der Lage. Sind dir beim Reinkommen die Bürgersteigplatten aufgefallen?«
    »Nicht wirklich.«
    »WPA, von 1938. Mehr Risse als Zement. Also hat die Stadt schließlich entschieden, sie zu reparieren. Ein Blick, und du erkennst den Unterschied zwischen den guten alten Dingern und dem beschissenen neuen Zeug.«
    »Ich hab auch ein paar