Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Druidenherz

Druidenherz

Titel: Druidenherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isabel Ness
Vom Netzwerk:
festgeklebt, verließen sie zusammen mit ihm den Raum.
    Imogen atmete auf. Erst jetzt wurde ihr bewusst, dass ihre Finger immer noch die Decke umklammerten.
    Dian kam zu ihr. »Du musst ihn nicht fürchten, ebenso wenig wie Beathan. Niemand hier wird dir etwas tun.«
    »Aber warum kommen sie einfach hier herein?« Sie senkte den Blick. »Entschuldige, natürlich steht es mir nicht zu, ihnen Vorschriften zu machen. Dies ist ja nicht mein Zimmer. Auch wenn ich es am liebsten bezahlen würde, dann könnte ich auf meine Privatsphäre bestehen.«
    Dian lächelte. »Sie sind es nicht gewohnt, dass ihnen dieser Raum verwehrt bleibt. Und sie sind neugierig.«
    »Ich bin also der angesagteste Tratsch.«
    Er hob eine Augenbraue und blickte sie fragend an.
    Imogen seufzte. »Nun, wie auch immer, Beathan und Carney verdanke ich diese Verletzungen. Und wärest du nicht gewesen, würde ich vermutlich gar nicht mehr leben.«
    »Die beiden wussten es nicht besser. Aber sie werden dir nichts mehr tun, ebenso wenig wie die Hunde. Die tun nur, was Carney ihnen sagt. Von sich aus beißen sie niemanden.«
    »Und was macht dich so sicher sein, dass Carney es ihnen nicht noch mal befiehlt?« Seine Sorglosigkeit machte sie wütend. Es ging doch nicht darum, dass sie sich durch Unachtsamkeit der beiden eine Beule oder einen Kratzer geholt hatte. Sie war in Lebensgefahr gewesen, die Wunden noch längst nicht verheilt.
    »Weil Carney weiß, dass ich das niemals zulassen würde.«
    »Du meinst, Carney fürchtet dich genug, um nicht noch mal zu versuchen, mich umzubringen?«
    »Dich umbringen wollte er nicht. Er gab den Hunden lediglich den Befehl, einen unbekannten Eindringling anzugreifen, und das warst du nun mal. Allerdings sollte auch das nicht passieren. Die Hunde sollen aufpassen und Alarm schlagen, auch jemanden stellen, aber nicht zubeißen. Schon gar nicht, wenn sich derjenige nicht wehrt.«
    »Woher weißt du, dass ich mich nicht gewehrt habe?« Sie hatte nur daran gedacht, sich zu schützen, und daher den Arm hochgerissen.
    »Das kann ich an deinen Verletzungen sehen.«
    Wahrscheinlich war es für jemanden, der öfter mit solchen Wunden konfrontiert wurde, leicht zu erkennen. Dennoch wurde Imogen das Gefühl nicht los, dass Dian viel mehr erfuhr und wusste, als eigentlich möglich war.
    Sie blieben nicht lange allein. Schon wieder öffnete sich die vordere Tür, und diesmal trat eine Frau ein. Wie wohl alle hier trug sie Lederkleidung und ein recht weites Hemd, obwohl ihre schlanke Figur ganz anderes erlaubt hätte. Imogen schätzte, dass sie etwa in ihrem Alter sein musste. Auch sie blickte sofort neugierig zu ihr.
    »Willkommen, Duara«, begrüßte Dian sie und neigte den Kopf in ihre Richtung, während er ihr entgegentrat.
    »Kannst du mitkommen?«, begann sie ohne Umschweife und senkte dann ihre Stimme so weit, dass Imogen nur noch Wortfetzen verstand. Es schien Verletzte gegeben zu haben, und Duara wirkte nervös. Ständig verlagerte sie ihr Gewicht vom einen Bein aufs andere.
    Dian hörte aufmerksam zu, stellte ebenso leise Fragen und kam dann zu Imogen. »Ich muss jetzt gehen. Fürchte dich nicht, wenn Beathan, Carney oder sonst jemand zu dir kommt. Keiner wird dir etwas tun.«
    Sie nickte und verkniff sich die Frage, wann sie ihn wiedersehen würde. Bisher hatte er sie ja nie sehr lange allein gelassen, und geschehen war ihr auch nichts. Vielleicht wurde es wirklich Zeit, ihre Furcht endlich zu überwinden.
    Es war richtig, dass Duara ihn geholt hatte. Die Verwundungen der beiden Kriegerinnen waren ernst, und Dian musste seine ganze Kunst und Erfahrung sowie eine gehörige Portion Magie aufwenden. Und selbst dann stand noch nicht fest, ob Rahanna ihren Arm behalten würde. Ein Dämon hatte ihn der Länge nach aufgerissen und sein Gift in ihr Blut entlassen. Ihr einziges Glück war, dass der Fomore wohl noch ziemlich jung gewesen war, daher war sein Gift noch nicht so hoch konzentriert.
    Dian betrachtete die nun schlafende Rahanna. Er hatte den Tränken betäubende Mittel beigemischt. Die Kriegerin hatte nicht gefragt und auch nicht protestiert, als sie die Becher leerte, dabei hatte sie es sicherlich herausgeschmeckt. Wenn sich Dian auf sie konzentrierte, spürte er ihre Lebenskraft. Es war mehr als ein Funke; sie besaß einen starken, unbändigen Willen. Den würde sie allerdings auch brauchen.
    Erschöpft ließ sich Dian auf einen Hocker fallen. Die andere Kriegerin war nicht ganz so schwer verletzt. Ihr Bein war zwar an

Weitere Kostenlose Bücher