Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Drunter und Drüber

Titel: Drunter und Drüber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
Vom Netzwerk:
und den blank geputzten Schuhen wirkte sie effizient und vielleicht sogar etwas spröde, er jedoch dachte an das Bild von ihr, mit dem er gestern Abend zu Bett gegangen war: ohne BH und barfuß, mit feuchtem, zerzaustem Haar und zornblitzenden Augen.
    Tate kam die Stufen zur Veranda heraufgeschossen. »Hi, J.D.! Wir wussten gar nicht, dass Sie hier sind, nicht wahr, Mom?«
    J.D. blieb die Ironie in ihrer Stimme nicht verborgen, als sie am Fuß der Treppe stehen blieb, zu ihnen heraufsah und erklärte: »Nein, ganz sicher nicht.«
    Denn andernfalls wärst du ganz sicher nicht gekommen, nicht wahr; Süße?
    »Und was bin ich, mein Lieber, dass ich noch nicht mal eines Hallos gewürdigt werde?«, wollte Sophie wissen. »Vielleicht ein Stück alte Leber?«
    »Ich wollte dir ja hallo sagen, Oma, aber als ich J.D. gesehen habe, war ich einfach abgelenkt.«
    »Du bist für ihn immer die allerfeinste Pastete«, versicherte ihr Dru.
    »Oh, Pastete. Dann ist ja alles in Ordnung. Ich hatte schon Angst, ich wäre für ihn das Zeug, aus dem man Katzenfutter macht.«
    Die beiden Frauen feixten einander fröhlich an.
    »Kann ich ein bisschen fernsehen, Oma?«
    »Diese Entscheidung liegt ausschließlich bei deiner Mutter.«
    »Mom?«, fragte Tate mit einem gewinnenden Lächeln.
    »Meinetwegen. Aber denk daran, dass wir nicht lange bleiben. Und ich will nicht erleben, dass du jammerst, weil du mitten in irgendeiner Sendung abdampfen musst.«
    »Okay.« Er rannte ins Haus und warf schwungvoll die Fliegentür hinter sich zu.
    Sophie wandte sich wieder an ihre Nichte. »Es überrascht mich, dich um diese Tageszeit zu sehen – auch wenn es mich natürlich freut. Komm rauf. Möchtest du eine Tasse Kaffee?«
    »Nein, danke. Ich fürchte, dazu habe ich keine Zeit. Eigentlich bin ich gekommen, weil ich dich um einen Gefallen bitten will.«
    »Worum geht’s? Oh, aber ich glaube, du hast J.D. noch gar nicht begrüßt.«
    Die Hände in den Hosentaschen, bedachte sie den Neuling mit einem kühlen Blick. »Hallo, J.D.«
    »Drucilla«, erwiderte er und durfte mit ansehen, wie sie die Augen zusammenkniff und dadurch viel von ihrer demonstrativen Gelassenheit verlor.
    Dann blickte sie erneut auf ihre Tante. »Könnte Tate eventuell für ein paar Stunden bei dir bleiben? Candy hat sich in letzter Minute krank gemeldet, so dass ich die Führung mit den Vertretern des Zahnarztverbandes übernehmen muss.«
    »Wann?«
    »Jetzt sofort. Sie müssten in zwanzig Minuten hier sein.«
    »Oh, Schätzchen, das tut mir wirklich Leid. Ich habe um zehn einen Termin bei Dr. Case, mit dem ich ein paar neue Strategien besprechen möchte, wie ich diese verdammten Stimmungsschwankungen und die Hitzewallungen unter Kontrolle kriegen kann. Und Ben ist beim allmonatlichen Treffen des Jagd- und Angelvereins in Wenatchee und kommt erst morgen früh zurück. Vielleicht ... lass mich überlegen ... o je, wer könnte uns da helfen?« Plötzlich jedoch erhellte ein strahlendes Lächeln ihr Gesicht. »Ich hab’s!« Sie wandte sich an J.D., dessen Magen sich unweigerlich zusammenzog. »Haben Sie nicht gesagt, dass Sie heute Morgen das Dach der Veranda Ihrer Hütte reparieren wollen?«
    »Ach tatsächlich?« und »Ja und?«, fragten Dru und er wie aus einem Mund.
    »Tja, das ist die Lösung unseres Problems. Tate kann bei Ihnen bleiben und Ihnen dabei helfen. Außerdem wird es sicher nicht länger als zwei Stunden dauern, oder Dru?«»Nein, aber ...«»Dann ist ja alles klar«, sagte Sophie in zufriedenem Ton. J.D.'s Schaukelstuhl hielt abrupt im Schaukeln inne. »Ich weiß nicht«, meinte er ablehnend. »Schließlich kennen Sie mich erst seit gestern. Und trotzdem wollen Sie mir einfach einen zehnjährigen Jungen anvertrauen? Verdammt, woher wollen Sie wissen, dass ich kein Mitglied im Landesverband der Pädophilen bin?«Sophie lachte unbekümmert auf. »Ach, mein Lieber, reden Sie doch keinen Unsinn.«»Er redet keinen Unsinn«, widersprach ihr Dru. »Schließlich ist er für uns tatsächlich ein Fremder und ich kann nicht sicher sein, ob mein Kind gut bei ihm aufgehoben ist.«Obgleich dies nur eine Bestätigung seiner eigenen Worte war, machte sie ihn wütend. »Oh, regen Sie sich ab«, raunzte er sie an. »Ich stehe nicht auf kleine Jungs und ich werde Ihrem Kind ganz bestimmt nichts tun. Ich habe nicht gerade viel Erfahrung mit Jungen seines Alters, aber trotzdem werden wir ein paar Stunden miteinander zurechtkommen.«»Außerdem, was hast du schon für eine Wahl?«,

Weitere Kostenlose Bücher