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Drunter und Drüber

Titel: Drunter und Drüber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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hat uns verlassen, bevor ich auch nur alt genug war, um mich an ihn zu erinnern.«
    »Ja, das hat mein Vater auch getan. Er ist abgehauen, als er herausfand, dass meine Mutter mit mir schwanger war. Mom sagt, er war selber noch ein kleiner Junge, und manchmal brechen Kinder bei dem Gedanken, plötzlich eine solche Verantwortung übernehmen zu sollen, in Panik aus.«
    Verdammt großmütig von ihr, den Typen zu entschuldigen dafür, dass er sie einfach mit der Verantwortung für den gemeinsamen Nachwuchs allein gelassen hatte.
    Tate rutschte unruhig hin und her. »Äh, J.D?«
    »Ja?«
    »Erzählen Sie Mom nicht, dass ich mit Ihnen darüber geredet habe, ja? Als ich ihr erzählt habe, was Mrs. Harris über mich gesagt hat, hat sie mir zwar erklärt, mein Dad wäre gegangen, weil er Angst hatte und so, aber dabei hat sie ziemlich traurig ausgesehen.«
    »Dein Geheimnis ist bei mir sicher, Kumpel.« J.D. stand entschieden auf und zog auch den Jungen auf die Füße. »In der Abstellkammer habe ich einen Altglascontainer gesehen. Lass uns die Flaschen dort reinwerfen. Und was hältst du davon, wenn wir anschließend ein paar Maße nehmen, damit wir endlich anfangen können zu sägen?«

6
    D ru erhob sich aus einem der Ledersessel in der Nähe des Kamins, reichte den Vertretern des Zahnarztverbandes nacheinander die Hand und verfolgte äußerlich gelassen, wie sie einer nach dem anderen an dem langen, hölzernen Empfangstresen vorbei nach draußen entschwanden. Sobald jedoch die Tür hinter dem Letzten von ihnen lautlos wieder zugeglitten war, sah sie Jenna, die Bankett-Koordinatorin, mit einem breiten Grinsen an.
    Jenna juchzte freudig auf. »Super, Dru! Nie zuvor habe ich erlebt, dass eine Konferenz derart problemlos verkauft worden ist.«
    Dru zuckte mit den Schultern, grinste jedoch weiter. »Dieses Hotel verkauft sich von allein. Wo sonst findet man eine solche Aussicht zusammen mit einem derart beeindruckenden Paket von Tagungsräumen, Mahlzeiten und Freizeitaktivitäten? Vor allem während der Skisaison.«
    »Trotzdem war es einfach brillant, noch Skipässe für ihre Familien in das Angebot zu integrieren.«
    »Ja, das fand ich auch.« Dru drückte Jennas Arm und lachte. »Und die Menü-Kostproben, die Sie im Konferenzraum haben auffahren lassen, haben ein Übriges getan. Die waren echt gelungen.«
    Ein paar Minuten später war sie, hochzufrieden mit der guten Arbeit, auf dem Weg zu J.D.'s Hütte. Was hatte sie doch für ein Glück, einen Beruf ausüben zu können, den sie derart liebte.
    Als sie die Lichtung erreichte, sah sie in Richtung Haus, erblickte J.D. Carver mit nacktem Oberkörper und blieb so abrupt stehen, als hätte sich eine unsichtbare Schranke vor ihr vom Himmel herabgesenkt. Ihr Herz begann zu rasen und sie leckte sich mehrere Male die Lippen, da ihr Mund mit einem Mal wie ausgetrocknet war.
    J.D.'s gebräunte Schultern wirkten entblößt tatsächlich noch breiter als unter dem bisher allgegenwärtigen strahlend weißen T-Shirt. Sein Rücken war lang, schweißglänzend und muskulös und verjüngte sich auf eine verführerische Weise, bis er schließlich in dem tief auf seinen schmalen Hüften sitzenden schweißgetränkten Hosenbund verschwand.
    Er schwang sich herum, stemmte ein Knie auf ein über einem langen Sägebock liegendes breites Brett und die Muskulatur in seinen Armen und in seinem Rücken spannte sich, als er sich nach vorne beugte, um eine Stelle mit einem Bleistift zu markieren, für jeden sichtbar an. Dann schob er sich den Stift hinter das Ohr und krause, dunkle Haare schimmerten unter seiner Achsel, als er sich mit dem Arm über die schweißbedeckte Stirn fuhr. Dru erhaschte einen Blick auf sein seidig schimmerndes Brusthaar, und ihr klappte die Kinnlade herunter, als er sich ein wenig drehte und sie fasziniert an dem in Richtung seines Waschbrettbauchs weisenden Pfeil aus dunklen Haaren heruntersah.
    Er schob das Holz nach vorne, bis die Markierung direkt am Ende des Sägebocks lag, und als er sie plötzlich durch ein herrisches Nicken zu sich zu befehlen schien, fuhr sie schuldbewusst zusammen. Doch er sah keineswegs in ihre Richtung. Offensichtlich hatte er jemand anderem zugenickt.
    Und tatsächlich kam Tate gehorsam von der Veranda getrottet, wo er ihr – wie sie sich zu ihrer Schande eingestehen musste – bisher noch gar nicht aufgefallen war. Er schob sich geschmeidig unter J.D.'s nach vorn gebeugten Körper, drückte genau wie sein Vorbild ein Knie auf den Sägebock und

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