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Drunter und Drüber

Titel: Drunter und Drüber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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sind geradezu spektakulär.«
    J.D. bedachte sie mit einem überraschten Blick. Sie trat tatsächlich für ihn ein? Offenbar war ihm seine Verblüffung ziemlich deutlich anzusehen, denn sie zuckte mit den Schultern und verzog den Mund zu einem halben Lächeln, als könnte sie selbst es beinahe nicht glauben.
    Er wandte sich wieder dem Ladenbesitzer zu. »Und?«
    Fred zuckte gutmütig mit den Schultern. »Tja, wenn Sie es haben wollen, gehört es Ihnen. Mein Enkel wird begeistert sein, wenn er davon hört.«
    J.D. grinste. »Das glaube ich auch.«
    Kurze Zeit später hatte er das Kanu sicher neben der Klimaanlage auf der Ladefläche des Lkws verstaut, hob den Kopf und merkte, dass Dru ihn lächelnd ansah. Da sie ihn erwischt hatte, als er zärtlich mit der Hand über das Boot gestrichen hatte, knurrte er verlegen: »Was ist? Jetzt halten Sie mich sicher für ein Weichei.«
    »Es gibt jede Menge Weicheier auf der Welt.«
    Er sah sie mit zusammengekniffenen Augen an. »Tja, zumindest sollte Sie diese Sache mit Genugtuung erfüllen.«
    »Das tut sie ganz sicher. Aber nicht, weil ich Sie für ein Weichei halte. Denn das kann ich noch nicht sagen.« Ihr Lächeln wurde sanft. »Ich mag es, wenn Leute versuchen, sich ihre Träume zu erfüllen, und es hat mir gefallen, dass Sie etwas bekommen konnten, was Sie sich offensichtlich schon lang sehr gewünscht haben.« Sie öffnete die Beifahrertür des Lasters, kletterte auf ihren Sitz und ließ ihn abermals völlig perplex allein draußen zurück.
    Tja ... verdammt. Wie sollte er darauf reagieren?

11
    W ährend des gesamten Nachmittags gingen J.D. ihre Worte ständig durch den Kopf. Auch am Abend und noch am nächsten Morgen kehrte er im Geiste immer wieder zu ihnen zurück. Die Erfüllung eines Traumes? Himmel, niemand träumte von einem lächerlichen Boot.
    Die Sonne brannte ihm auf die Schultern, er hörte das leise Klirren eines Windspiels, das jemand über seiner Veranda hängen hatte, und zufrieden schmirgelte er die aufgeplatzte Farbe vom Boden seines Boots. Wie kam sie nur auf einen solchen Blödsinn? Es war einfach ein Projekt, um ihn bei Verstand zu halten, wenn er während seiner offiziellen Arbeit im Hotel auszuflippen drohte.
    Er nahm sich eine besonders mitgenommene Stelle an der Kanuoberfläche vor, strich anschließend behutsam mit der Hand über den geglätteten Part und überlegte, wohin er seine erste Ausfahrt unternähme. Vielleicht ans andere Ende des Sees, dessen Ufer völlig wild war. Er fragte sich, ob es in der winzigen Bibliothek oben im Hotel wohl Bücher über Boote gäbe. Falls nicht, führe er am besten in den Ort, um sich eins zu kaufen. Es machte sich stets bezahlt, so viele Informationen wie möglich zusammenzutragen, um eine Sache ordentlich zu machen. Das hatte nichts mit Träumen zu tun, sondern zeugte schlicht von Vernunft.
    Gerade als er überlegte, ob er eine kurze Pause machen sollte, kam Ben den Weg heraufspaziert. J.D. legte das Schmirgelpapier zur Seite, richtete sich auf, schirmte seine Augen mit den Händen gegen die Sonne ab und wartete auf ihn.
    Ben nickte, reichte ihm ein Bier und blickte auf das umgedreht auf zwei Sägeböcken ruhende Gefährt. »Wie ich höre und sehe, haben Sie sich ein altes Boot gekauft, das Sie wieder auf Vordermann bringen wollen.«
    J.D. bedachte ihn mit einem argwöhnischen Blick. »Also haben Sie sich gedacht, Sie sollten rüberkommen und mir ein paar Ratschläge erteilen?«
    »Nein.« Ben öffnete seine eigene Flasche und zündete sich eine Zigarette an. »Sophie mag Sie und es macht sie traurig, dass Sie wütend auf uns sind.« Er schob das Feuerzeug zurück in seine Tasche und sah J.D. in die Augen. »Wir haben dieses neue Sprichwort: Wenn Sophie nicht zufrieden ist, kann es auch niemand anderer sein. Also dachte ich, ich komme rüber und reinige die Luft.«
    »Was eine ziemlich ironische Bemerkung ist angesichts der Tatsache, dass Sie mit einer Zigarette vor mir stehen.«
    »Himmel, erzählen Sie mir nicht, dass Sie einer dieser Gesundheitsfanatiker sind. Ich benehme mich inzwischen politisch derart korrekt, dass ich mich nur noch mit Mühe wieder erkenne. Ich rauche weder in Restaurants noch in meinem Auto. Ich rauche überhaupt nicht mehr in geschlossenen Räumen und selbst draußen tue ich es nur noch, wenn Tate nicht in der Nähe ist. Allerdings will ich verdammt sein, wenn ich Ihretwegen nun auch noch draußen auf diesen Spaß verzichte. Ich stelle mich so, dass der Wind den Rauch nicht in Ihre

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