Dryadenmacht (Dryaden-Saga) (German Edition)
eine Weile kleben, bis sie langsam hinunterrutschte und sich mit dem Schaum, der auf dem Wasser trieb, vereinigte.
„Bei Bamoth ist das anders“, fuhr sie fort. „Es gibt nur einen, der mächtiger ist als er.“
Taylith setzte sich so heftig auf, dass das Badewasser schwappte.
„Was? Ich habe alles genau studiert! Bamoth ist der mächtigste Elf dieser Ebene.“
„Nun ja, bis auf Miriél. Der steht vor ihm in der Thronfolge.“
Taylith lehnte sich wieder zurück.
„Ach der, hast du mich erschreckt. Miriél ist seit Jahren verschollen, der zählt nicht.“
Ingmath grinste. „Nicht mehr. Ich kann dich nicht leiden sehen, Cousine, und du hast Recht: Bamoth ist ein Arschloch. Deshalb habe ich die Minuiten noch einmal auf ihn angesetzt, mit viel Geld und noch mehr Erfolg: Ich weiß, wo Miriél ist“, sagte sie.
Taylith Herz klopfte schneller. Konnte das wahr sein?
„Wo ist er?“ flüsterte sie.
Ingmath lächelte und ließ sich Zeit. Manchmal hasste Taylith ihre Cousine für ihre dramatischen Auftritte, aber eines musste sie zugeben: wenn diese wirklich den Thronfolger aufgetrieben hatte, war jede Sekunde des Auskostens verdient.
„Er ist bei dem dunklen, den sie den Vogt nennen. Offensichtlich hat der ihn entführt und hält ihn seit Jahren in seiner Gewalt. “
Taylith wurde noch ungeduldiger. Wenn das bekannt wurde, würden die anderen Signas sich wie ein Schwarm um Miriél scharen, alle voran das dickbusige Miststück, welches ihr immer das Frühstück brachte. Wenn sie von Bamoth weg wollte, musste sie die Erste sein.
„Ja, aber wo ? Und wer weiß es noch?“
Ingmath antwortete sofort, sie verstand es , ein Spiel nicht zu übertreiben.
„In Südfrankreich, auf der ersten Ebene. In einer kleinen Kirche an der Küste, hoch oben auf einem Felsen am Meer.“ Sie nickte zu ihrem Bademantel, aus dessen Tasche eine Pergamentrolle hervor lugte. „Da in der Tasche ist eine Karte. Du musst ihn nur noch befreien. Und außer dir weiß es niemand, das ist mein Geburtstagsgeschenk für dich.“
Taylith fühlte sich wie ein Kind, dem man eine Pupp e zur Mittsommernacht geschenkt hatte, nur um sie ihr gleich am nächsten Morgen wieder zu entreißen.
„Schönes Geschenk. Du sagst, der ist seit Jahren auf der ersten Ebene? Dann muss er doch inzwischen uralt sein! Selbst beim Suchen bekomme ich wahrscheinlich schon Falten.“
Ingmath senkte den Kopf.
„Tut mir leid, daran habe ich nicht gedacht. Ich wollte unbedingt jemanden, der in der Rangfolge über Bamoth steht, um dir eine Freude zu machen. Dass auf der ersten Ebene die Zeit so schnell vergeht, war mir gar nicht mehr bewusst“, sagte sie leise.
„Selbst wenn ich mich mit so einem alten Knacker eher abfinden könnte als mit einem Kindsmörder, ist ja nicht einmal gesagt, dass er überhaupt Fürst wird. Man hat ihn offiziell für tot erklärt, und wenn ich ihn hier anschleppe, erkennt den alten Mann doch keiner wieder. Nein danke, Miriél ist keine Lösung. Aber ich bin dir trotzdem dankbar für dein Geschenk.“
Ingmath hob den Kopf. „Ehrlich?“
Taylith lächelte. „Ja, ehrlich. Es hat mich auf eine gute Idee gebracht.“
„Auf Welche?“
Das Glitzern in Ingmath Augen zeigte Taylith, dass es nun die Cousine war, die vor Ungeduld platzte. Gut so.
Taylith spielte mit dem Schaum vor sich.
„Miriél hat doch einen Sohn, Daan. Ich habe gehört, der ist auf der zweiten Ebene. So alt kann d er also nicht sein. Und da ich auch gehört habe, dass Miriéls Sohn eine Frau und eigene Kinder hat, wird der ja wohl nicht so mit Kindern umgehen, wie mein...wie Bamoth.“
Taylith bekam das Wort Ancent nicht mehr über die Lippen und sie wusste, was das bede utete. Sie sah Bamoth nicht mehr als ihren Gebieter.
Ingmath lachte, auch sie hatte den Versprecher bemerkt. „Wahrscheinlich nicht. Weißt du, wer mir ein bisschen leid tut?“
Taylith fröstelte. Sie goss heißes Wasser aus einem der Krüge neben sich nach.
„We r?“ fragte sie.
Ingmath nahm auch einen Krug und tat es ihr gleich. “Die Frau von diesem Daan. Ich sehe das alte Funkeln in deinen Augen, der Typ hat keine Chance dir zu entkommen, oder?“
Taylith war ein bisschen eingeschnappt. So, wie Ingmath das sagte, klang es als ob sie etwas Verwerfliches tat, dabei wusste jeder wie dankbar die Ehefrauen der Lichtelfen für die Dienste der Konkubinen waren, mussten sie sich doch so nicht selbst so oft mit körperlichen Dingen beschäftigen.
„Ich tu das nicht nur für mich, weißt
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