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Dryadenmacht (Dryaden-Saga) (German Edition)

Dryadenmacht (Dryaden-Saga) (German Edition)

Titel: Dryadenmacht (Dryaden-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doris Niespor
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Mathys Anouk schon mit Fragen überhäufte.
    „Wie konnte das passieren? Wie ist er überhaupt in die Katakomben gekommen? Und was ist mit dem neuen Wächter, wie heißt er? Richtig, Palon. Geht es ihm gut oder ist er...?“
    „N ein, nein, es geht ihm gut. Ehrlich gesagt ist es uns allen ein Rätsel. Der Vogt muss den Stein genommen haben, nachdem Julie ihn gestern Abend zurückgebracht hat, nicht wahr?!“, sagte Anouk. Sie blickte Julie an als hoffe sie, dass diese den Stein einfach so aus ihrer Tasche ziehen würde, um dann so etwas zu sagen wie: “Oh, hab ich ganz vergessen...“
    Sie senkte den Blick. Der Moment verstrich und Anouk wandte sich wieder ab.
    Eine Welle der Erleichterung durchströmte Julie. Anouk wusste nichts, gar nichts. Sie würde Zeit haben, es Mathys selbst zu sagen. Zumindest das hatte er verdient. Sie schaute auf - und sah den Blick des Merlins forschend auf ihrem Gesicht ruhen. Julie fühlte, wie ihr das Blut in die Wangen stieg.
    Der Merlin räusperte sich. „Himmel, wa s für eine Aufregung. Junge...“, er wandte sich an Mathys, “kannst du mir ein Glas Wasser holen?“
    „Sicher!“ Mathys drückte ihre Hand noch einmal und verließ den Raum.
    Irrte Julie sich oder starrte der Merlin sie immer noch an? Anouk hatte auch irgendetwas gemerkt, sie sah dauernd zwischen ihr und Mhyrrdin hin und her.
    Julie schluckte; sie hätte auch gut einen Schluck Wasser brauchen können. Der Merlin schaute sie immer noch eindringlich an. Fast ohne ihr Zutun kamen die Worte aus Julies Mund.
    „Ich wars.“
    „Was warst du?“ fragte Anouk entgeistert.
    „Sie hat den Stein genommen und ihn gegen Tari getauscht“, sagte der Merlin.
    Er schien nicht überrascht.
    Anouk wurde blass. Der Merlin wandte sich an Julie: „So war es doch, mein Kind?“
    Sie nickte, entsetzt über das, was sie getan hatte und froh darüber, dass es ausgesprochen war.
    „Du hast WAS?“ keuchte Anouk. Sie fasste sich an die Stirn, rieb die Haut dort , als habe sie heftiges Kopfweh.
    „Er hätte sie getötet!“ rief Julie.
    „Du dummes Ding“, flüsterte Anouk tonlos.
    „Es tut mir leid. Ich wollte ihn überlisten, aber es hat nicht funktioniert. Der Stein ist gefallen und Tari auch, und dann...“ Sie schluckte. „Ich werde es wieder gut machen. Und egal, was du mir für eine Strafe gibst, ich nehme sie an. Sag mir einfach, was ich tun soll.“
    Anouk schnaubte. „Ich hatte gedacht du wärst weiter. Es geht nicht um Strafe und brav sein, verdammt, das hier ist kein Spiel!“ rief sie. „Der Vogt wird Menschen töten - viele Menschen - und du hast ihm die geladene Waffe in die Hand gedrückt. Du hast die ganze erste Ebene in Gefahr gebracht, ach, was red´ ich, die zweite auch! Was erwartest du? Eine Woche Stallausmisten und alles ist wieder gut?“
    Anouk ächzte und sank auf einem der Sessel zusammen. Sofort war Chris an ihrer Seite.
    „ Geht´s?“ fragte er. Anouk nickte leicht.

    Das Glücksgefühl von heute Morgen war nur noch der Schatten einer Erinnerung. Julies gesamtes Inneres schien zu schmerzen. Nach der gefühllosen Zeit unter dem Bann des Bundes überwältigte sie ein Sturm der Gefühle. Ihr wurde schwindelig.
    Anouk so verzweifelt zu sehen tat weh, doch d ie Frage, die Julie tief in ihrer Seele am meisten fürchtete, stellte nicht Anouk, sondern der Merlin.
    „Weiß es Mathys?“
    Julie sah auf ihre Hände und grub die Fingernägel so fest in ihre Handballen, dass es blutete.
    „Nein“, flüsterte sie.
    Die Hüterin erhob sich, einen entschlossenen Zug um ihren Mund. „Dann werde ich es ihm sagen, er muss es wissen. Schließlich hat er sein Leben gegeben um zu retten, was du so leichtfertig verspielt hast.“
    Julie stürzten nun wirklich die Tränen über die Wangen. „Anouk, bitte. Ich möchte es ihm selbst sagen...“
    „Warum hast du es nicht schon getan? Er schien mir die ganze Nacht bei dir gewesen zu sein, da war wohl Gelegenheit genug?!“ schrie Anouk.
    Der Merli n legte Anouk begütigend eine Hand auf die Schulter.
    „Anouk, beruhige dich.“
    Anouk seufzte, griff sich erneut an die Stirn. Schließlich sagte sie:
    „Du hast einen Tag.“

    „Habe ich was verpasst?“
    Mathys stand in der Tür, das Glas mit dem gewünschten Wasser in der Hand.
    „Nein, danke für d eine Mühe, mein Junge. Die Besprechung ist vertagt auf morgen. Vielleicht wissen wir dann schon Genaueres.“
    Der Merlin leerte das Glas auf einen Zug und verließ die Bibliothek, gefolgt von Chris und Anouk, die

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